Erfahrungsbericht von Lea zum Auslandssemester an der University of Newcastle

Vorbereitung: Erzähle uns von der Vorbereitung deines Auslandsstudiums

Nachdem ich die Zusage für das Vollstipendium von GOstralia!-GOmerica! bekommen hatte, ging es auch schon ans Vorbereiten und Planen. Das Semester in Australien begann bereits im Juli, zu dieser Zeit befand ich mich allerdings noch mitten in meinem Sommersemester in Deutschland was das Ganze etwas verkompliziert hat. Dennoch begann ich direkt nach Wohnungen am Campus und in der Stadt zu suchen.

Mit solch einer großen Reise kommt natürlich auch immer viel Papierkram dazu. Somit musste ich neue Karten für Krankenversicherung und Banken beantragen und meinen Reisepass aktualisieren lassen. Außerdem war der internationale Führerschein sehr wichtig, aber dieser ist ja glücklicherweise sehr einfach zu bekommen. Wegen all der Organisationen hatte ich es nicht geschafft mich mit dem eigentlichen Land, also Australien, auseinanderzusetzen. Ich begann meine Reise also relativ unwissend über Kultur, Orte und Temperaturen. Umso überraschter war ich als ich hier ankam und mich erst mal dick einpacken musste, da der Winter in Australien doch ganz schön kalt werden kann!

Uni und Campus: Wie hat dir die Uni gefallen? Wie waren die Kurse, die du belegt hast? Was hast du sonst auf dem Campus unternommen? Hast du Tipps, wie man am besten andere Studierende kennenlernt?     

Das Auslandssemester war für mich besonders aufregend, da in Deutschland meines Wissens nach nicht solche Kurse angeboten werden. Somit befand ich mich in der Situation mit gleichgesinnten über die Umwelt und Nachhaltigkeit diskutieren zu dürfen und vor allem auch Hausarbeiten darüber schreiben zu können. Die Kurse eröffneten mir neue Sichtweisen auf Theorien und Möglichkeiten, die wir als Menschheit nutzen sollten, um diese dann auf verschiedene Länder beziehen zu können. In Erweiterung zu meinem Studiengang in Deutschland half der Kurs Public Health mein Wissen über das Krankensystem in Australien zu vertiefen und auch hier neue Methoden zu entwickeln.

Die Universität an sich war ebenfalls eine sehr neue Erfahrung, da ich in Deutschland nur an einer Hochschule studiere, welche um einiges kleiner als eine Uni ist und auch andere Lehrmethoden anwendet. Trotz, dass ich mich wegen der Größe des Geländes sehr oft auf dem Campus verlaufen hatte, erinnerte es doch mehr an eine Schule. Die wöchentlichen Quizze und Abgaben ähnelten eher den Hausaufgaben aus der Realschule. Nichtsdestotrotz war es nicht weiter schlimm, da die Kurse sehr viel Spaß gemacht haben.

Die Universität von Newcastle macht es sich zur besonderen Aufgabe keine*n alleine zu lassen, besonders keine Internationals. Durch wöchentliche Aktivitäten und Treffen bestand die Möglichkeit ständig neue Menschen kennenzulernen. Lebst du auf dem Campus, ist es eigentlich so gut wie unmöglich keine Freunde zu finden :D

Unigebäude der University of Newcastle

Stadt und Umgebung: Wie hat dir deine Studienstadt gefallen? Erzähle von deinen Reisen am Wochenende oder in der Semester Break.

Mein Auslandssemester verbrachte ich in Newcastle, was sich ungefähr 3h Zugfahrt nördlich von Sydney befindet. Die Lage war also perfekt für Wochenendtrips in die beliebteste Stadt Australiens und auch die Nationalsparks in der Umgebung, besonders zu empfehlen der Blue Mountain Nationalpark. Selbst nach vielen Reisen innerhalb Australiens und Neuseeland würde ich behaupten, dass Newcastle meine Lieblingsstadt ist. Es gibt viele Gründe dafür und natürlich liegt das auch an den vielen tollen Erfahrungen, die ich dort erleben durfte, aber dennoch halte ich Newcastle für einen wunderschönen Ort mit sehr viel Vielfalt. Die zahlreichen Strände sind sehr unterschiedlich, aber dennoch alle optimal zum surfen! Der Memorial Walk ist ein schöner Ort zum Sonnenuntergang anschauen und der Glenrock Nationalpark ist gut für kleine Wanderungen geeignet. Es gibt so vieles zu erleben in Newcastle selbst und auch in der näheren Umgebung, wie beispielsweise Shoal Bay oder die aus dem nichts erscheinende Wüste am Stockton Beach.

Mit 300.000 Einwohner*innen ist Newcastle groß genug, um abends eine unendliche Auswahl an Clubs und Bars zu haben, aber auch nicht zu groß, damit alles noch gut erreichbar ist.
In der Semester Break bin ich mit 3 Freund*innen mit einem Mietwagen die Ostküste hochgefahren, was auf jeden Fall das Highlight meines Auslandssemesters war.

Fazit: Erzähle uns von den Erfahrungen, die du in deinem Auslandssemester gemacht hast und wie es dich in deiner persönlichen Entwicklung weiter gebracht hat.

Mein Auslandssemester hat sich anfangs als sehr schwierig gestaltet, mit vielen Herausforderungen. Ich war nicht bereit für solch eine große Reise. Dennoch kann ich jetzt sagen, dass ich noch nie so über mich hinausgewachsen bin und zahlreiche Erfahrungen machen durfte, ob gut oder schlecht. Ich durfte so viele wunderbare Menschen kennenlernen und Freundschaften schließen, die, da bin ich mir sicher, noch sehr lange halten werden. Besonders das alleine Reisen nach dem Auslandssemester in Neuseeland war eine Herausforderung für mich, aber brachte mich auch dazu aus meiner Komfortzone herauszukommen. Nicht nur machte ich viele neue Bekanntschaften, sondern verstärkte auch meine Beziehungen zu meiner Familie und Freunden in Deutschland.
Alles in Allem bin ich überglücklich diese Chance bekommen zu haben und dass durch die Unterstützung in meinem Umfeld das Semester möglich gemacht wurde. Die Monate gingen extrem schnell vorbei, aber selbst in so kurzer Zeit habe ich sehr viel über mich selbst erfahren und neue Blickwinkel erforscht.

Sonstiges: Hast du uns noch mehr zu berichten? Wir freuen uns über jede Story.

Zusätzlich zu all dem, bekam ich die Chance bei den Australian Open zu arbeiten. Davor hatte ich ehrlich gesagt nie viel am Hut mit Tennis, aber nach diesem Tournament habe ich deutlich an Interesse daran gewonnen. Es war ein wunderbares Gefühl, Teil eines so großen Events gewesen zu sein und durch meine Arbeit vieles möglich gemacht zu haben. Auch hier hatte ich das Vergnügen mit so tollen Menschen zusammenzuarbeiten und die letzten 2 Wochen in Australien noch richtig genießen zu können.