12.09.2022
Orientation an der University of Newcastle
Orientation & Ankunft
Nach drei Landungen, 21 Stunden in der Luft und 72 Stunden unterwegs sein hatte ich es endlich geschafft in Australien anzukommen. Es war ein holpriger Weg dahin, weshalb ich vorweg einen wichtigen Reisetipp habe: Sei nicht zu geizig bei der Auswahl deines Fluges. Zahle lieber etwas mehr und Reise dafür angenehmer und stressfreier. Außerdem kannst du bei gewissen Fluggesellschaften wie beispielsweise Qatar Airlines einen Studierenden-Rabatt bekommen, für mich war es da allerdings schon zu spät.
Einen kleinen Vorteil hatte meine schlecht ausgewählte Reiseroute jedoch, ich durfte einen Tag in Melbourne verbringen. Trotz, meines lästigen Gepäcks, konnte ich etwas herumschlendern und meinen ersten Tag in Australien bei strahlendem Sonnenschein genießen. Nach einem weiteren Flug am Abend landete ich schließlich in Newcastle. Leider wurde ich nur von strömendem Regen und Kälte begrüßt. Auch das war ein Fehler, den ich begangen habe: ich unterschätzte den Winter in Australien sehr! So etwas wie isolierte Häuser gibt es nicht und Heizungen scheinen auch ein Fremdwort zu sein. In der Nacht mussten also drei Decken und eine Flasche, aufgefüllt mit kochendem Wasser, herhalten, um wenigstens etwas warm zu bleiben. Die ersten Tage in Australien gingen genauso weiter. Der dauerhafte Regen und mein Jetlag schränkten mich sehr ein. Mein Alltag bestand also hauptsächlich darin zu essen, ganz viel Billiard zu spielen, nach Wohnungen zu schauen und bei Aldi einkaufen zu gehen. Ja, du hast richtig gelesen, es gibt Aldi in Australien! Es ist auch tatsächlich die günstigste Alternative von allen, also mach dich am besten schon bei deiner Ankunft schlau, wo es den nächsten Aldi gibt. Das wird dir auch etwas bei deinem Kulturschock helfen, da hier alles sehr viel teurer ist als in Deutschland. Mir hat es etwas geholfen die Preise mithilfe einer App in Euro umzurechnen, aber selbst nach fast zwei Monaten bin ich immer noch überrascht, wenn der/die Bartender*in 14 AUD (ca. 9€) für ein Ginger Beer verlangt.
Wegen der Menschen in dem gemütlichen Backpackers Hostel waren die Tage allerdings gar nicht so trüb. Australier*innen haben eine sehr nette und aufgeschlossen Art. In Hotels treffen Menschen aus aller Welt zusammen und wollen einfach nur eine unvergessliche Zeit erleben. Das musst du ausnutzen! Schließ dich den Leuten an, wenn sie abends eine Bar Tour unternehmen oder ein Billard-Turnier in dem Pub um die Ecke starten. Nimm alles mit was du kannst, so lernst du offen zu sein, und erkundest schon mal die guten Bars. Das wird später während des Studiums wichtig sein, vertrau mir! Und wie es der Zufall wollte, lernte ich bereits am zweiten Tag einen Studenten kennen, welcher in Deutschland nur eine Stunde von mir entfernt wohnt. Das hat mir auch dabei geholfen mich besser einzuleben, den ganzen Tag englisch zu reden kann nämlich ganz schön anstrengend sein, da ist es hilfreich Menschen mit der gleichen Sprache und Kultur um sich zu haben. Wenn eines sicher ist, dann dass du selbst am anderen Ende der Welt immer mindestens eine deutsche Person treffen wirst, egal wo du hingehst. Deshalb ist es besonders in Städten wichtig, nicht in dem Glauben zu leben, dass die Leute deine Sprache nicht verstehen, also sei vorsichtig was du sagst!
GOstralia!-GOmerica! hat mir ebenfalls geholfen Anschluss zu finden, da sie mich mit zwei anderen Studierenden aus Deutschland in Kontakt gebracht haben, welche ebenfalls ihr Auslandssemester an der University of Newcastle verbringen.
Zwischenstopp in Melbourne | Wald auf dem Campus der University of Newcastle |
Orientation Week
Week ist vielleicht etwas zu viel gesagt. Eigentlich war es nur ein Tag, der dafür aber sehr intensiv. Innerhalb des fast neun Stunden Willkommen-heißens gab es zahlreiche Gelegenheiten sich mit anderen Internationals zu unterhalten. Morgens gab es Pancakes und Fruchtsäfte begleitet mit etwas Musik vom DJ woraufhin es in die Great Hall zur Begrüßung des Direktors ging. Mithilfe einer kleinen Campus-Tour wurden uns die wichtigsten Gebäude gezeigt. Ich muss aber ehrlich gestehen, dass ich mich heute noch ständig verlaufe. Grund dafür ist vor Allem, dass der Campus umgeben von Wald ist. Ich liebe Natur, versteht mich nicht falsch, aber es ist unmöglich einen Überblick über den Campus zu bekommen. Die kleinen Schleichwege führen einen schon mal in die Irre aber nach ein paar Wochen weiß ich wenigstens, wo ich guten Kaffee bekomme und wie ich es zu meinen Vorlesungen schaffe. Gefolgt von der Campus tour gab es noch ein paar Sicherheitshinweise wegen all der gefährlichen Tiere auf dem Campus und im Meer, ein wenig Organisation muss natürlich auch dabei sein. Besonders spannend war allerdings der Auftritt zweier Aboriginals. Wie viele anderen sah und hörte auch ich das Didgeridoo zum ersten Mal. Begleitend dazu klärte uns die andere Person ein wenig über deren Kultur auf und was es mit dem Didgeridoo auf sich hat.
Bereits am nächsten Tag ging es auf den ersten Ausflug. Das Blackbutt Reserve beheimatet viele verschiedene Tiere Australiens. Natürlich blieb es da nicht aus Koalas und Kängurus zu bestaunen. Auch hier hat das Wetter nicht sonderlich mitgespielt, das hat allerdings nicht davon abgehalten neue Leute kennenzulernen und interessante Gespräche zu führen.
Auch hier ist es wichtig einfach alles mitzunehmen was geht! Außerdem bist du nicht nach Australien, um Geld zu sparen, genieße die Zeit, die du hier hast.