Studium & Campus an der RMIT

13.11.2023

Studium und Campus an der RMIT University

Hi Leute!

Ich verbringe mein Auslandssemester an der RMIT in Melbourne und studiere Fashion Design. In diesem Blogbeitrag möchte ich euch ein wenig mehr über das Studium an der RMIT erzählen.

Die RMIT ist eine Universität für Technologie, Design und Management mit drei Standorten in Melbourne (City, Brunswick, Bundoora) und ist auf praxis- und industriebasiertes Lernen spezialisiert.
Die Bachelor Studiengänge werden in das erste, zweite und dritte Jahr unterteilt, und das akademische Jahr in Semester 1 und 2. Ein Semester umfasst vier Kurse.
Um den Bachelor Abschluss zu erlangen, muss im Gegensatz zu Deutschland keine Bachelorarbeit verfasst werden. Die Studierenden beenden ihr Studium, sobald sie alle obligatorischen Kurse abgeschlossen haben.
 

RMITRMIT Campus

Campus

Der Campus für Fashion & Textiles sowie Design befindet sich in Brunswick, was etwa 20 Minuten außerhalb der City liegt.
Der Brunswick-Campus ist eher klein, übersichtlich und ein Ort zum Wohlfühlen. Die Gebäude bilden einen Ring um den Innenhof, welcher mit einer Wiese und Laub- und Eukalyptusbäumen bestückt ist. Beobachtet man die Bäume gut, kann man hier regelmäßig den ein oder anderen Papageien entdecken.
Bei gutem Wetter wird auf der Wiese gequatscht, gegessen oder Mittagschlaf gemacht.
Einmal pro Woche wird kostenloses Mittagessen und Frühstück angeboten. In der Mensa kann man sich Mitgebrachtes aufwärmen, oder in den zahlreichen umliegenden Cafés günstig essen. Die Bibliothek ist fast rund um die Uhr offen und ein angenehmer Ort zum Lernen. Zudem gibt es jeweils einen Women’s und Queer Room, in denen man auf den Sofas relaxen kann und kostenlos Kaffee bekommt.

Food TruckCampus RMIT
Campus RMITRMIT


Studium

Wie bereits oben erwähnt, legt die RMIT einen Schwerpunkt auf praktisches Lernen, was sich im Studium widerspiegelt. Das Verhältnis zwischen den Studierenden und Dozenten ist sehr locker und das Aneignen von Kenntnissen erfolgt durch praktisches Arbeiten, Workshops und Gruppendiskussionen. Es werden kurze Skripte bereitgestellt, die als Grundlage für die Praxis oder Diskussionen dienen. Die Kurse sind eher klein, mit durchschnittlich 10-15 Leuten, was zu einem sehr persönlichen Kontakt zwischen Dozenten und Studierenden führt.
Am Ende jeder Lektion führen die Lehrer Tutorials durch, in denen geholfen, beraten und über die individuellen Projekte der Studierenden gesprochen wird.


Assignments

In der School of Fashion and Textiles werden keine klassischen Klausuren geschrieben, stattdessen erfolgt die Notenvergabe durch Assignments.
Assignments sind protokollartige und/oder Recherche basierte Zusammenstellungen von Arbeiten für spezifische Aufgaben, die im Laufe des Semesters eingereicht werden müssen. Für jeden Kurs gibt es 3 Assignments, die aufeinander aufbauen und einen steigenden Gewichtungsfaktor haben. Das letzte Assignment ist meistens das umfangreichste und trägt den höchsten Prozentsatz zur Abschlussnote bei. Zu jeder Bewertung erhält man vom Dozenten einen Kommentar und persönliches Feedback.
Die Noten an der RMIT werden auf einer Skala von 0-100 Punkten vergeben. Die Punktwerte sind wie folgt unterteilt:

-    Sehr gut (High Distinction, HD) – 80-100 Punkte
-    Gut (Distinction, D) – 70-79 Punkte
-    Befriedigend (Credit, CR) – 60-69 Punkte
-    Ausreichend (Pass, PA) – 50-59 Punkte

Wenn ein Assignment durch Umstände, die außerhalb der Kontrolle des Studierenden liegen, nicht rechtzeitig eingereicht werden kann, ist es möglich eine Verlängerung (Extension) mit entsprechendem Nachweis, z. B. einem ärztlichen Attest, zu beantragen. Bei verspäteter Abgabe (bis 24h) erfolgt ein Notenabzug von 5%.

Das Erledigen von Assignments anstelle von Klausuren erfordert eine andere Art der Zeitplanung. Das Vernachlässigen eines Kurses ist nicht möglich und regelmäßige Arbeit in jedem Fach ist erforderlich, um die Aufgaben erfolgreich zu erledigen.
Durch die Verteilung mehrerer Assignments über das Semester wird der Druck von nur einem Prüfungstag gemildert und Assignments die nicht gut liefen können im Laufe des Semesters noch ausgeglichen werden.

Dennoch ist die Bearbeitung praktischer Aufgaben auf ihre Weise anspruchsvoll.
Vor allem muss zusätzliche Zeit für unvorhergesehene Probleme und mögliche Neuanläufe einkalkuliert werden. Da das Endergebnis letztendlich für sich selbst spricht, gibt es keine "Glücksfragen" wie in einer Klausur, sodass eine gründliche Planung der Arbeit nötig ist.
Rückblickend habe ich einiges über meinen eigenen Designprozess, das Umsetzen von Ideen in greifbare Ergebnisse, sowie den Prozess der eigenständigen Bearbeitung komplexer Aufgaben und das Finden von Lösungen für aufkommende Schwierigkeiten gelernt.