
07.03.2025
Erfahrungsbericht von Fabienne zum Auslandssemester an der Hawai'i Pacific University
Fabienne war 2024 für ein Auslandssemester an der Hawai'i Pacific University in den USA. "Mein Auslandssemester in Hawaii war eine der prägendsten und einzigartigsten Erfahrungen meines Lebens. Es war nicht nur eine akademische Reise, es war meine Reise, um mich selbst weiterzuentwickeln, neue Perspektiven zu gewinnen und unvergessliche Erlebnisse zu sammeln."

Universität im Ausland: Hawai'i Pacific University
Universität in Deutschland: Hochschule Aalen
Studiengang in Deutschland: Wirtschaftspsychologie
Belegte Kurse im Auslandsemester:
- Introduction to Business
- Introduction to Psychology
- Psychology of Substance Abuse
- Managing Diversity in the Workplace
Warum Hawaii?
Die Antwort ist ganz einfach: Wer könnte einem Studium unter Palmen schon widerstehen? Es ist der ideale Ort, um neue Perspektiven zu gewinnen, den amerikanischen Uni-Alltag zu erleben und dabei dem grauen deutschen Winter zu entfliehen. Doch Hawaii hat noch viel mehr zu bieten: Es war die Chance, meine persönlichen Ziele zu verfolgen, eine völlig neue Kultur zu entdecken, aus meiner Komfortzone herauszutreten und meine Englischkenntnisse zu vertiefen, um mich optimal auf die globale Geschäftswelt später vorzubereiten.
Organisatorische Aspekte
Mein Auslandssemester habe ich als Freemoverin über die Organisation GOstralia!-GOmerica! organisiert. Der Ablauf unterschied sich von der Bewerbung über eine Partneruniversität der Hochschule Aalen. Anstatt ein Motivationsschreiben oder Anschreiben an die Hawaii Pacific University (HPU) zu senden, reichten ein Sprachnachweis (mind. B2) und ein Finanznachweis aus. Besonders wichtig war dabei der Finanznachweis, den ich der HPU vorlegen musste. Dieser sollte sicherstellen, dass ich sowohl die Studiengebühren, die als Freemover:in selbst zu tragen sind, als auch die Lebenshaltungskosten während des Semesters abdecken kann. Neben der Anmeldung gab es auch organisatorische Aufgaben, wie die rechtzeitige Beantragung eines Reisepasses, eines internationalen Führerscheins und einer Kreditkarte. Ein weiterer wesentlicher Schritt war die Visumsbeantragung, die aufgrund der umfangreichen Anforderungen und des persönlichen Interviews im US-Konsulat relativ zeitintensiv war. Trotz des organisatorischen Aufwands verlief alles reibungslos, da GOstralia!-GOmerica! mich stets rechtzeitig über Fristen und die nächsten Schritte informierte. Diese proaktive Kommunikation, sowie professionelle Unterstützung ermöglichte es mir, alle Anforderungen und Termine problemlos einzuhalten. Daher kann ich GOstralia!-GOmerica! uneingeschränkt weiterempfehlen.
Wohnungssuche
Die Wohnungssuche war eine der größten Herausforderungen meines Auslandssemesters. Meine Mitbewohner:innen und ich haben die erste Wohnung in Waikiki nur für sechs Wochen gemietet, da wir uns nicht langfristig binden wollten, ohne die Wohnung vorher persönlich besichtigt zu haben (wir hatten Angst vor einem Betrug/Scam, davor hatten uns nämlich viele gewarnt). Außerdem waren wir uns unsicher, ob wir nicht doch näher am Campus wohnen wollten. Glücklicherweise haben wir sowohl für die ersten sechs Wochen als auch für den Rest unseres Aufenthalts über Airbnb passende Wohnungen gefunden, ohne jemals auf Probleme zu stoßen – die Vermieter:innen waren auch stets hilfsbereit. Generell kann ich eine Wohnung in Waikiki nur empfehlen, dort wohnen die meisten Austauschstudierenden und die Lage ist einfach perfekt. Außerdem rate ich, in eine WG zu ziehen, da dies die Kosten deutlich senkt. Je mehr Mitbewohner:innen, desto günstiger wird die Miete. Außerdem findet man schnell Anschluss, kann sich über die Wochenendplanung austauschen und hat die Möglichkeit, die Erlebnisse des Auslandssemesters gemeinsam zu teilen. Für eine WG in Waikiki muss man mit etwa 1.000 bis 1.200 € pro Person und Monat rechnen. Um die perfekte Unterkunft zu finden, ist es ratsam, regelmäßig Plattformen wie Airbnb, Facebook Marketplace und Zillow zu checken, um die besten Angebote zu vergleichen. Dabei aber vorsichtig und gründlich sein, da manche Angebote auch Betrügereien sein können.
Informationen zur Gasthochschule
Die Hawaii Pacific University verfügt über drei Campi auf der Insel Oahu: den Aloha Tower Marketplace, die Waterfront Plaza und den Makapu'u Campus (etwas abseits im Osten). Der Aloha Tower Marketplace und die Waterfront Plaza (dort belegte ich all meine Kurse) befinden sich im Zentrum von Honolulu und sind gut miteinander verbunden. Beide Campi sind super modern, mit Restaurants, Cafés, einem Merchandise-Shop und sogar einem Nagelstudio. Dank der hervorragenden Beschilderung findet man sich zudem problemlos zurecht. Außerdem gibt es einen kostenlosen Rollerparkplatz – eine praktische Option für Studierende mit Moped. Noch ein hilfreicher Tipp: Nehmt unbedingt einen Pullover und lange Hosen mit, denn die Vorlesungsräume und auch die Busse sind stark klimatisiert, was bei den tropischen Außentemperaturen schnell unangenehm werden kann.
Ein weiterer Pluspunkt der HPU ist ihre internationale Ausrichtung: Der Campus ist überwiegend von Studierenden aus aller Welt geprägt, was das Studium zu einer besonders vielseitigen und bereichernden Erfahrung macht. Es bietet sich die Gelegenheit, mit Menschen aus aller Welt in Kontakt zu treten und den Austausch über verschiedene Kulturen und Perspektiven zu erleben. Darüber hinaus bietet die HPU eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich neben dem Studium aktiv ins Campusleben einzubringen. Es gibt zahlreiche Clubs und Organisationen, die für unterschiedliche Interessen und Leidenschaften offen sind – von akademischen Gruppen bis hin zu Sport- und Sozialinitiativen. Darüber hinaus werden regelmäßig spannende Events und Kurse (wie z. B. Hula-Kurse) organisiert, bei denen man leicht neue Kontakte knüpfen kann. Alle relevanten Informationen zu Veranstaltungen und Programmen erhält man über die HPU-E-Mail-Adresse sowie den Instagram-Account der HPU, sodass man stets auf dem neuesten Stand bleibt. Zu Beginn bietet die HPU Orientierungstage an, die den Studierenden die Möglichkeit geben, sich gegenseitig kennenzulernen. Dadurch haben sich in unserem Jahrgang zahlreiche Freundesgruppen gebildet.
Kursauswahl und Prüfungen
Bei der Kurswahl an der HPU würde ich empfehle, Einsteigerkurse zu wählen, die mit einer 1000er-Nummer beginnen (wenn möglich), besonders wenn es darum geht, sich zunächst an das Studiensystem in den USA zu gewöhnen. Ich belegte zwei 1000er-Kurse (Introduction to Business und Introduction to Psychology) sowie zwei 3000er-Kurse (Psychology of Substance Abuse und Managing Diversity in the Workplace), die wichtig für meine Vertiefungswahl in Deutschland waren. Die Studienorganisation unterscheidet sich deutlich von der in Deutschland. Während des Semesters gibt es regelmäßig sogenannte „weekly assignments“. Diese wöchentlichen Aufgaben, wie beispielsweise Open-Book-Quizze oder kurze Zusammenfassungen von Vorträgen durch Gastdozierende, sind in ihrem Umfang überschaubar und gut in den Alltag zu integrieren.
Auch das Prüfungssystem ist anders strukturiert: Neben den wöchentlichen Aufgaben gibt es Midterms und Finals. Die Midterms können in Form von Open-Book-Quizzen, Gruppenarbeiten oder klassischen Klausuren stattfinden, diese sind aber gut zu bewältigen und inhaltlich nicht immer mit dem anspruchsvolleren Niveau deutscher Prüfungen vergleichbar. Ein weiterer Unterschied ist die Anwesenheitspflicht, die hier eine wichtige Rolle spielt. In jedem Kurs wird die Anwesenheit durch Namenslisten überprüft, und sie fließt in vielen Kursen prozentual in die Endnote ein. Das fördert eine aktive Teilnahme am Unterricht und motiviert dazu, regelmäßig anwesend zu sein. Insgesamt empfand ich das Studium in den USA als gut strukturiert und gut zu bewältigen. Durch die kontinuierliche Aufgabenverteilung und die Professoren, die stets ihre Hilfe bei Fragen angeboten haben, sind die Anforderungen so gestaltet, dass sie auch im internationalen Kontext gut zu meistern sind.
Stadt und Umgebung
In unserer Freizeit haben wir die atemberaubende Natur von Oahu in vollen Zügen genossen. Neben regelmäßigem Surfen und Volleyballspielen am Waikiki Beach erkundeten wir das Inselinnere auf Wanderungen, dort haben mehr als 100 Trails darauf gewartet, entdeckt zu werden. Die Vielfalt der Insel machte es unmöglich, sich zu langweilen. Neben den vielen Outdoor-Aktivitäten organisierten wir regelmäßig gesellige Grillabende und Whirlpool-Abende auf Dachterrassen oder waren auf Bootspartys eingeladen, die von anderen Studierenden organisiert wurden. Auch das Nachtleben auf Hawaii hatte einiges zu bieten. Die Bars und Clubs sind nicht gerade günstig, aber die Auswahl ist vielfältig und hält für jeden Geschmack etwas bereit. Ein weiteres Highlight meiner Reise war die Möglichkeit, andere hawaiianische Inseln während des Semesters zu erkunden (teilweise im Semester Break). Neben Oahu besuchte ich Big Island, Kauai und Maui. Auf Big Island war besonders das Schnorcheln mit Mantas und der atemberaubende Sonnenuntergang über den Wolken des Mauna Kea unvergesslich. Auf Kauai gehörte die Bootstour entlang der spektakulären Na Pali Coast und die Wanderung im Waimea Valley zu den absoluten Highlights. Auf Maui waren das Wale-Watching und die Fahrt entlang der Road to Hana zweifellos die eindrucksvollsten Erlebnisse. Diese vielfältigen Eindrücke machten meine Zeit auf Hawaii zu einer einzigartigen und bereichernden Erfahrung. Insgesamt war das Leben hier eine gelungene Mischung aus Naturerlebnissen, sportlichen Aktivitäten und gemeinschaftlichen Veranstaltungen – eine Kombination, die mein Studium enorm bereichert und unvergessliche Erinnerungen geschaffen hat.
Fazit
Mein Auslandssemester in Hawaii war eine der prägendsten und einzigartigsten Erfahrungen meines Lebens. Es war nicht nur eine akademische Reise, es war meine Reise, um mich selbst weiterzuentwickeln, neue Perspektiven zu gewinnen und unvergessliche Erlebnisse zu sammeln. Der enge Austausch mit Studierenden aus aller Welt hat mir neue Perspektiven eröffnet und meinen Horizont erheblich erweitert. Besonders inspiriert haben mich die vielfältigen Lebensgeschichten und unterschiedlichen Einstellungen der Menschen, die ich kennenlernen durfte. Besonders wertvoll war auch die enge Beziehung zu meinen Mitbewohner:innen, mit denen ich nicht nur unglaublich witzige, sondern auch unvergessliche Momente teilen konnte. Außerdem beeindruckte mich der „Aloha-Spirit“ sehr – die Freundlichkeit und Offenheit der hawaiianischen Bevölkerung ließen mich schnell Teil dieser einzigartigen Kultur werden. Sie lehrten mich, das Leben mit einer positiveren Haltung zu genießen und öfter zu lachen. Diese Lebensfreude nehme ich mit in meinen Alltag. Zusammenfassend bin unendlich dankbar für diese einmalige Gelegenheit und weiß, dass ich die Erinnerungen an diese Zeit niemals vergessen werde.