
18.02.2025
Erfahrungsbericht von Anika zum Auslandssemester an der Hawai'i Pacific University
Anika war 2024 für ein Auslandssemester an der Hawai'i Pacific University in den USA. "Mein Auslandssemester auf Hawaii war eine unvergessliche Erfahrung. Besonders in Bezug auf meine Selbstständigkeit habe ich große Fortschritte gemacht. Ich habe gelernt, Verantwortung für mich selbst zu übernehmen und bin offener und flexibler gegenüber neuen Erfahrungen geworden. Diese Zeit hat mir geholfen, selbstbewusster zu werden, insbesondere in der Kommunikation auf Englisch, was sich durch die tägliche Anwendung deutlich verbessert hat."

Universität im Ausland: Hawai'i Pacific University
Universität in Deutschland: Hochschule Aalen
Studiengang in Deutschland: Wirtschaftspsychologie
Belegte Kurse im Auslandsemester:
- Introduction to Business
- Introduction to Psychology
- Psychology of Substance Abuse
- Managing Diversity in the Workplace
Vorbereitung: Erzähle uns von der Vorbereitung deines Auslandssemesters und warum du dich für deine Uni entschieden hast
Die Vorbereitung auf ein Auslandssemester ist entscheidend, um einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen. Schon Monate vor meiner Abreise begann ich damit, alle erforderlichen Dokumente zusammenzustellen. Dazu gehörten ein gültiger Reisepass, eine Kreditkarte, ein Visum sowie die Bewerbung an der HPU. Da die HPU keine Partneruniversität der Hochschule Aalen ist, organisierte ich mein Semester als Freemover über die Agentur GOstralia!-GOmerica!. Dank der Unterstützung dieser Organisation gestaltete sich der Bewerbungsprozess unkompliziert: Es waren lediglich ein Notenspielgel, sowie ein Sprachnachweis (mindestens B2) erforderlich. Ein wichtiger Aspekt der Vorbereitung war jedoch die rechtzeitige Einreichung aller Unterlagen, da Verzögerungen bei der Bearbeitung auftreten können. Besonders die Beantragung des Visums erwies sich als zeitintensiv, da umfangreiche Anforderungen und ein persönliches Interview im US-Konsulat in München erforderlich waren. Zusätzlich verlangte die HPU einen Finanznachweis, der sicherstellen sollte, dass sowohl die Studiengebühren als auch die Lebenshaltungskosten während des Semesters gedeckt sind. Insbesondere die Lebenshaltungskosten auf Hawaii sind im Vergleich zu Deutschland ausgesprochen hoch und stellen eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Dieses Dokument war von zentraler Bedeutung, um den Bewerbungsprozess erfolgreich abzuschließen.
Darüber hinaus plante ich meine Flüge, Versicherungen und andere organisatorische Details frühzeitig. Spontanität hat ihren Reiz, aber bei einem so wichtigen Aufenthalt ist gründliche Planung unerlässlich. Ein Bankkonto vor Ort eröffnete ich nicht, da meine Kreditkarte für sämtliche Ausgaben ausreichte. Trotz des organisatorischen Aufwands verlief alles reibungslos, da GOstralia!-GOmerica! mich stets rechtzeitig über Fristen und die nächsten Schritte informierte. Die hervorragende Kommunikation und Unterstützung der Agentur halfen mir, alle Anforderungen und Termine problemlos einzuhalten.
Warum ich mich für die HPU entschieden hab? Das Studium an der HPU unterscheidet sich in einigen Punkten von dem an meiner Heimatuniversität in Deutschland. Die Universität legt großen Wert auf praktische Anwendung und kontinuierliche Leistungserbringung. Anstatt einer stressigen Prüfungsphase am Ende des Semesters gibt es regelmäßig wöchentliche Aufgaben wie Quizze, Zusammenfassungen von Vorträgen oder Präsentationen. Ergänzend dazu gibt es Midterms und Final Exams, die jedoch nur einen Teil der Gesamtbewertung ausmachen. Diese Struktur ermöglicht eine kontinuierliche Leistungserfassung und eine umfassendere Einschätzung der Studierenden, was den Stress im Vergleich zu den deutschen Prüfungen verringert. In einigen Kursen werden closed-book-Prüfungen abgehalten, die jedoch gut zu bewältigen sind und nicht das anspruchsvollere Niveau deutscher Prüfungen erreichen. Außerdem waren die Menschen besonders hilfsbereit und ermöglichten eine ausgezeichnete Kurswahl, welche ich auch sehr gut fand und mich zusätzlich für die HPU begeisterte.

Uni und Campus: Wie hat dir die Uni gefallen? Wie waren die Kurse, die du belegt hast? Was hast du sonst auf dem Campus unternommen? Hast du Tipps, wie man am besten andere Studierende kennenlernt?
Die HPU ist besonders bekannt für ihre Betreuung internationaler Studierender und bietet eine einladende Atmosphäre für Studierende aus aller Welt. Mit drei Campi auf der Insel Oahu - dem Aloha Tower Marketplace, der Waterfront Plaza und dem Makapu‘u Campus - ist sie gut aufgestellt. Der Aloha Tower Marketplace und die Waterfront Plaza befinden sich im Zentrum von Honolulu und sind durch ihre gute Anbindung sehr praktisch für Studierende. Besonders die Waterfront Plaza, an der ich meine Kurse belegte, bietet moderne Einrichtungen und zahlreiche Annehmlichkeiten wie Restaurants, Cafés und einen kostenlosen Rollerparkplatz. Der Makapu‘u Campus, der speziell für naturwissenschaftliche Studiengänge ausgelegt ist, liegt etwas abseits im Osten der Insel, aber auch hier war die Orientierung auf dem gut beschilderten Campus einfach. Ein perfekter Platz um sich mit anderen Studierenden zu treffen und gemeinsam zu lernen.
Ein großer Vorteil der HPU ist die Möglichkeit, sich aktiv ins Campusleben einzubringen. Es gibt zahlreiche Clubs und Organisationen, die sich unterschiedlichen Interessen widmen - von akademischen Gruppen über Sportinitiativen bis hin zu sozialen Projekten. Alle relevanten Informationen zu Veranstaltungen und Programmen werden regelmäßig über die HPU-E-Mail-Adresse und den Instagram-Account der Universität geteilt, sodass es einfach ist, stets auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Für meine Kurswahl entschied ich mich, sowohl Einsteiger- als auch fortgeschrittene Kurse zu belegen, um mein Studium in Deutschland zu ergänzen. Ich belegte zwei 1000er-Kurse (Introduction to Business und Introduction to Psychology) sowie zwei 3000er-Kurse (Psychology of Substance Abuse und Managing Diversity in the Workplace). Diese Mischung ermöglichte es mir, neue Perspektiven zu gewinnen und gleichzeitig die Anforderungen meines Studiums in Deutschland zu erfüllen, da ich mir die Kurse anerkennen lassen konnte. Besonders beeindruckt hat mich der Kurs Psychology of Substance Abuse, der neben den theoretischen Grundlagen auch praxisorientierte Einblicke vermittelte. Gastvorträge von Menschen, die selbst mit Substanzmissbrauch zu kämpfen hatten, gaben mir tiefere Einblicke in die realen Herausforderungen und Konsequenzen von Drogenmissbrauch – ein Thema, das ich in Deutschland noch nicht so intensiv behandelt hatte. Der Kurs Managing Diversity in the Workplace war ebenfalls sehr nützlich, da ich mir dieses Modul an meiner Heimatuniversität anrechnen lassen konnte. Dies war besonders vorteilhaft, da ich die Online-Veranstaltungen der Vertiefung aufgrund der Zeitverschiebung nicht besuchen musste, was sonst eine Herausforderung gewesen wäre.
Stadt und Umgebung: Wie hat dir deine Studienstadt gefallen? Erzähle von deinen Reisen am Wochenende oder in der Semester Break.
Während meines Aufenthalts auf Oahu konnten wir die vielfältige Natur der Insel in vollen Zügen genießen. Neben regelmäßigen Surf-, Tennis- und Volleyballsessions erkundeten wir auch die Insel zu Fuß, wobei uns die Wanderungen durch das Inselinnere immer wieder mit neuen, spektakulären Ausblicken belohnten. Die landschaftliche Vielfalt auf Oahu sorgte dafür, dass keine Freizeitgestaltung langweilig wurde. Neben diesen Aktivitäten organisierten wir häufig gesellige Abende, darunter Grillpartys auf Dachterrassen oder Bootspartys, die von anderen Studierenden ins Leben gerufen wurden. Auch das Nachtleben auf Hawaii bot eine breite Auswahl, obwohl Bars und Clubs nicht gerade günstig waren. Dennoch gab es für jeden Geschmack passende Angebote. Das soziale Leben auf der Insel war eine gelungene Kombination aus sportlichen Aktivitäten und gemeinsamen Erlebnissen, die bleibende Erinnerungen schufen. Ein ganz besonderes Erlebnis war der Ausflug zum Mauna Kea, einem der größten Vulkane der Erde. Doch auch die anderen Inseln hatten viel zu bieten: Die beeindruckende Vulkanlandschaft auf Big Island, die wunderschöne Napali Coast auf Kauai und die legendäre Road to Hana auf Maui waren einfach atemberaubend. Ein weiteres unvergessliches Abenteuer war mein Tandemsprung aus einem Flugzeug – ein unglaubliches Gefühl, in den Wolken zu schweben und die Insel Oahu aus der Luft zu sehen.
Fazit: Erzähle uns von den Erfahrungen, die du in deinem Auslandssemester gemacht hast und wie es dich in deiner persönlichen Entwicklung weiter gebracht hat
Mein Auslandssemester auf Hawaii war eine unvergessliche Erfahrung. Besonders in Bezug auf meine Selbstständigkeit habe ich große Fortschritte gemacht. Ich habe gelernt, Verantwortung für mich selbst zu übernehmen und bin offener und flexibler gegenüber neuen Erfahrungen geworden. Diese Zeit hat mir geholfen, selbstbewusster zu werden, insbesondere in der Kommunikation auf Englisch, was sich durch die tägliche Anwendung deutlich verbessert hat.
Die zahlreichen Erlebnisse in der beeindruckenden Natur und die inspirierenden Menschen, die ich kennengelernt habe, haben meinen Blick auf das Leben positiv verändert. Besonders die Abende am Strand, das gemeinsame Essen mit meinen Mitbewohner*innen und die nächtlichen Ausflüge mit dem Roller durch die Stadt werde ich immer in Erinnerung behalten. Diese Erlebnisse haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, im Moment zu leben und die kleinen Dinge im Leben zu schätzen. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, aus der Komfortzone herauszutreten und offen für neue Perspektiven und Erfahrungen zu sein. Besonders die hawaiianische Kultur, mit ihrem tiefen Respekt vor der Natur und der Gemeinschaft, hat mich inspiriert und mir beigebracht, mehr im Moment zu leben. Diese Erkenntnisse und die vielen wertvollen Fähigkeiten, die ich entwickelt habe, werde ich in mein weiteres Leben mitnehmen.
Diese vier Monate auf Hawaii waren mehr als nur ein Auslandsstudium – sie haben mein Leben bereichert und mich zu der Person gemacht, die ich heute bin. Die Chance, mitten im Pazifischen Ozean zu leben und so eine einzigartige Perspektive auf das Leben zu bekommen, wird mir wohl nie wieder in dieser Form geboten werden. Ich bin dankbar für jede Erfahrung, die ich dort machen durfte und die Erinnerungen an Hawaii werden mich noch lange begleiten.