Wallaby

15.06.2023

Studium & Campus an der UQ

Ich absolviere mein Auslandsemester an der University of Queensland im wunderschönen Brisbane am Hauptcampus in Saint Lucia. Aktuell bin ich im vierten Semester meines Masterstudiums im Studiengang Internationales Management, hier in Australien heißt der Studiengang aber Global Management. Da mein Semester schon im Februar gestartet ist, neigt sich meine Zeit im Ausland nun langsam dem Ende zu, was sich aber sehr gut dafür eignet, um über die Vorlesungen und das Studentenleben an der UQ zu berichten :). Letzte Woche, Ende Mai war Teaching Week 13 und ich hatte bereits meine letzten Vorlesungen und nun befinde ich mich in der Prüfungsvorbereitung. Wish me luck! 

Ich habe an meiner Heimathochschule in Fulda bereits alle Pflichtmodule belegt und mir für Australien drei Wahlfächer ausgesucht. Zum einen habe ich den Kurs: Managing Organisational Behaviour gewählt, außerdem steht Strategic Branding aus dem Marketingbereich auf meinem Stundenplan und mein drittes Modul ist Spanisch. In diesem Semester war es für den Fachbereich Business, Economics and Law oder zumindest für meine Module so geregelt, dass die Vorlesungen online durchgeführt wurden, die Tutorials dann aber in Kleingruppen in der Uni stattgefunden haben. Normalerweise ist es so, dass es einen Kursverantwortlichen Professor für ein Modul gibt und dann mehrere weitere akademische Mitarbeiter, die die Tutorials durchführen. Ich habe durchweg positive Erfahrungen mit den Professoren und Tutoren gesammelt. Alle waren sehr motiviert und man konnte ihnen die Begeisterung für die Themen anmerken.

Meine Vorlesungen waren für eine Stunde angesetzt und die Tutorials für zwei Stunden. In den zwei Business Kursen war der Großteil meiner Kommilitonen asiatischer Abstimmung. Besonders wenn in den Kursen Gruppenarbeiten durchgeführt wurden, war es dann ein bisschen schade, weil 95% der Studenten nur untereinander und sehr zurückhaltend in chinesisch kommunizierten und kein richtiger Austausch stattfand. Obwohl die Tutorials dafür gedacht sind sich aktiv einzubringen, was man auch an der Raumgestaltung mit runden Tischen erkennen kann, kam wenig Input von den anderen Studenten. Dies nutzte ich aber als Chance dafür selbst mehr beizutragen, um mein neu erlerntes Wissen auf die Probe zu stellen. Ich hatte allerdings auch den Eindruck, dass dies von mir und den anderen europäischen Studenten erwartet wird.

In Spanisch war das Kursgeschehen komplett anders, hier hatte ich zwei mal zwei Stunden Unterricht in Kleingruppen und der Unterricht gestaltete sich als sehr interaktiv. Hier kamen die meisten anderen Studenten aus Australien und es herrschte eine sehr entspannte Atmosphäre, in der es viel Austausch gab. 
Der St Lucia Campus der UQ ist sehr weitläufig und es gibt mehrere Libraries, Sport Grounds mit Volleyball, Fußball, Tennis, Hockeyfeldern sowie einer eigenen Schwimmanlage und vielem mehr. Für Pausen bin ich gerne ins Great Court gegangen, einer Grünfläche in der Mitte des Campus, die von den ikonischen wunderschönen weißen Sandstein Gebäuden umgeben ist. Es gibt aber auch genügend Sitzmöglichkeiten in den Außenbereichen, zwei Food Courts, in denen man sich zwischen seinen Vorlesungen stärken und sich mit seinen Freunden zum Lunch treffen kann. In diesem Semester gab es auch die Möglichkeit morgens zwischen acht und neun ein kostenloses Frühstück und abends zwischen fünf und sechs Uhr ein kostenloses Abendessen an der Uni, bereitgestellt durch die Campus Kitchen durch Initiativen wie der UQ-Union, in Anspruch zu nehmen.

Die Uni hat viele indoor Study Spaces am Campus und was mich überraschte war, dass bereits zu Beginn des Semesters viele Studenten in den Bibliotheken lernten. An meiner Heimathochschule ist die Bib nur gegen Ende des Semesters und in der Prüfungsphase stark frequentiert. Mit der Zeit stellte sich jedoch auch heraus, warum das so war. Während ich es gewohnt war eine Prüfung am Ende des Semesters zu haben, bestehen die Prüfungen hier aus einer Vielzahl an Aufgaben, die über das ganze Semester verteilt sind. Das waren zum einen Weekly Challenges, Mid-Semester Exams und Final Assignments, die das kontinuierliche Engagement einfordern. Generell würde ich daher sagen, dass das Studium hier mehr Zeit in Anspruch nimmt, dafür aber auch viel vielfältiger und interessanter gestaltet ist.