Katharina Mount Cook

14.07.2023

Katharinas Blog: Reisetipps für Neuseeland

Weiße Strände, leuchtende Flüsse, glitzernde Gletscher, tosende Wasserfälle – Neuseeland hat alles davon, und zwar im Überfluss. Neuseeland ist von einer Vielzahl an unterschiedlichen Naturspektakeln geprägt und während meines Auslandssemesters an der University of Auckland hatte ich die Möglichkeit, mir einige davon anzuschauen.    
In diesem Kontext geht es heute um einige meiner Reisehighlights in Neuseeland, die ich gerne mit dir teilen möchte.
 

Bay of Islands
Bay of Islands
Hole in the Rock
Hole in the Rock


Ca. 30 Minuten Autofahrt von Auckland entfernt liegen die Schwarzsand-Strände Piha Beach und Muriwai Beach, die sehr beliebt zum Surfen sind. Beide Strände gehören noch zum Stadtgebiet Aucklands und sind auch schnell zu erreichen, allerdings braucht man hierfür zwangsläufig ein Auto – öffentliche Verkehrsmittel fahren nicht dorthin. Eine sehr beliebte Surf-Location ist außerdem das kleine Örtchen Raglan, das ca. 2 Stunden Autofahrt von Auckland entfernt liegt. Auch hier gibt es einen beeindruckenden Schwarzsand-Strand und Surfschulen, die perfekt für Anfänger geeignet sind.
Eine weitere Highlight-Region in der Nähe von Auckland ist die Coromandel-Halbinsel. Coromandel bietet viele wahnsinnig spektakuläre Sandstrände. Ein kleiner Geheimtipp ist hier der New Chums Beach – er liegt etwas verborgen und vom offiziellen Parkplatz aus benötigt man noch weitere 30 Minuten zu Fuß dorthin, aber wenn man keine Probleme damit hat, etwas über Steine zu klettern und sich durch Gebüsch zu kämpfen, wird man mit einem einzigartigen Anblick und zumeist idyllischer Stille belohnt.
Weiter südlich auf der Nordinsel sind auch die beiden Städtchen Taupo und Rotorua sehr sehenswert. Taupo bietet den beeindruckenden Lake Taupo, eine kleine, aber sehr schöne Innenstadt und die spektakulären Huka Falls – dies ist ein kristallblauer, beinahe leuchtender Wasserfall in der Nähe von Taupo. Rotorua ist von vielen geothermischen Bodenquellen sowie brodelnden Teichen gezeichnet. Viele kleine Seen oder Gewässer rund um Rotorua sind von Natur aus warm und laden das ganze Jahr über zum Schwimmen ein – es war auch wirklich ein cooles Gefühl bei Regen und nur 14° draußen in einer heißen Bodenquelle zu entspannen.  Allerdings ist der Geruch in Rotorua etwas gewöhnungsbedürftig – aus den Erdspalten in der Stadt tritt ein intensiver Schwefelgeruch aus, den man im gesamten Stadtgebiet riechen kann. Nase zu und durch!

Mein größtes landschaftliches Highlight auf der Nordinsel von Neuseeland war die Bay of Islands. Die Bay of Islands ist eine Bucht im Nordosten von Neuseeland, ca. 3-4 Stunden Autofahrt von Auckland entfernt, in der hunderte kleine Inseln liegen. Meiner Meinung nach sollte man unbedingt auf gutes Wetter achten, wenn man einen Trip dorthin plant, denn ein Großteil der Aktivitäten findet hier auf dem Wasser statt. Jetski, Schnorcheln, Stand-Up-Paddeln, Parasailing – die Bay of Islands bietet wirklich jede Art von Wasseraktivitäten. Außerdem kann man auch sogenanntes „Inselhopping“ machen, also mit kleineren Booten von Insel zu Insel fahren und diese ein bisschen erkunden, oder einfach am Strand entspannen. Die Bay of Islands war für mich landschaftlich wirklich wahnsinnig beeindruckend und die beiden Hauptorte – Paihia und Russell - waren auch sehr schön zum Verweilen für mehrtägige Trips. Von der Bay of Islands aus kommt man übrigens auch relativ schnell zum Cape Reinga – das ist der nördlichste Punkt von Neuseeland und definitiv auch eine Tagestour wert.

In der Mitte des Auslandssemesters hat man dann zwei Wochen lang eine Mid-Semester-Break, also vorlesungsfreie Zeit. Gerade für internationale Studenten ist das die Zeit, auf die sehr hin gefiebert wird, weil dies der Zeitraum ist, in dem man perfekt auch mal weiter wegreisen kann. Bevor ich nach Neuseeland gekommen bin, war ich der felsenfesten Überzeugung, dass ich in dieser Zeit gerne nach Australien möchte – einfach, um auch mal Australien gesehen zu haben. Tatsächlich ist mir aber im Laufe des Semesters klargeworden, dass ich Neuseeland nicht nur „halb“ sehen möchte. Neuseeland ist eines der Reiseziele, die am weitesten von Deutschland entfernt liegen und man kann nicht einfach mal wieder herkommen. Ich bin deswegen zu dem Schluss gekommen: Wenn ich schon einmal in Neuseeland bin und die Chance habe, dann möchte ich das ganze Land sehen. Dazu zählt auch die Südinsel.
 

The Church of the Good Sheperd
The Church of the Good Sheperd am Lake Tekapo
Milford Sound
Milford Sound


Von Auckland aus kann es, je nachdem wo man hinfliegt, zwischen 1 ½ und 3 Stunden dauern, auf die Südinsel zu fliegen – ein Wochenendtrip ist es also nicht unbedingt. Die Südinsel Neuseelands ist sehr anders als die Nordinsel. Wettertechnisch wird es zum Beispiel auf der Südinsel viiiel kälter, es gibt hier einige beliebte Ski- und Wintersportgebiete – ich wünschte das hätte mir mal jemand vorher gesagt, dann hätte ich vielleicht auch mehr als nur einen einzigen Pulli eingepackt.                 
Eins meiner persönlichen Highlights auf der Südinsel war Queenstown – die „Adrenalinhauptstadt“ der Welt. Von Bungee-jumpen über Fallschirmspringen bis hin zu Speed Boot fahren kann man hier alles machen, was das Herz schneller schlagen lässt – und das alles bei wahnsinnig beeindruckender Szenerie. Queenstown liegt an einem großen See und ist von Bergen umrahmt – es ist dementsprechend auch der perfekte Ort für Wanderungen und beeindruckende Ausblicke. Außerdem ist die Stadt sehr lebendig durch die vielen Backpacker vor Ort, abends ist hier super viel los.
Ein weiteres Highlight auf der Südinsel war für mich Mount Cook – der höchste Berg Neuseelands. Ich hatte hier super Glück mit dem Wetter und konnte bei strahlendem Sonnenschein den Hooker Valley Track besuchen. Dies ist eine Wanderroute, die durch den Mount Cook - Nationalpark führt und bei einem sehr beeindruckenden Gletschersee endet.  In der Nähe des Mount Cooks ist auch der Lake Tekapo, ein großer See, der soooo blau ist, dass ich mich manchmal gefragt hab, ob der eigentlich fake ist.  
Ein abschließendes Highlight für mich auf der Südinsel ist Milford Sound. Milford Sound liegt im Fjordland National Park und allein die Anreise dorthin ist schon Abenteuer genug, denn man fährt entlang beeindruckender Berge, Flüsse und Wasserfälle. Man kann auch eine Bootstour entlang Milford Sound machen, wo man beinahe bis zur offenen tasmanischen See fährt. So komisch es sich auch anhört: Das beste Wetter für Milford Sound ist tatsächlich, wenn es regnet, denn dann bilden sich hunderte von kleinen Wasserfällen entlang der Bergwände und der Anblick ist wirklich spektakulär.

Noch ein allgemeiner Tipp zum Reisen in Neuseeland: Fairerweise muss ich sagen, dass die Infrastruktur zwischen Städten oder beliebten Reisezielen im Land leider noch etwas ausbaufähig ist. Für Roadtrips lohnt es sich auf jeden Fall einen Mietwagen zu nehmen – mit mehreren Personen kommt man hier auch relativ günstig weg. Denk also auf jeden Fall daran, rechtzeitig einen internationalen Führerschein zu beantragen. Außerdem gibt es auch Intercity-Busse, die zwischen größeren Städten auf der Nord- und Südinsel fahren. Bei meinem Solo-Trip auf der Südinsel habe ich mich auch für die Reise per Bus entschieden, weil dies für mich alleine am günstigsten war und es hat auch super funktioniert.

Abschließend kann ich nur sagen, dass Neuseeland ein perfektes Ziel ist, wenn man neben das Studiums auch viel reisen möchte. Es gibt in jeder Ecke des Landes soo viele Naturspektakel zu entdecken und man kann sich eigentlich gar nicht sattsehen. Gerade wenn man alleine unterwegs ist, ist Neuseeland wirklich sehr gut geeignet. Ich bin während der zwei Wochen in der Mid-Semester-Break größtenteils allein durch die Südinsel gereist und habe mich zu keinem Zeitpunkt unwohl gefühlt. Neuseeland ist ein perfekter Ort für Backpacker, es ist sehr sicher und man findet (wenn man möchte) überall direkt Anschluss. Für mich war es die erste Solo-Travelling Erfahrung und ich könnte mir wirklich keinen besseren Ort dafür vorstellen als dieses Land.

Ich schätze mich sehr glücklich, dass ich so viel von Neuseelands traumhafter Natur sehen durfte und wenn man ehrlich ist, reicht ein Auslandssemester auch nicht, um Neuseeland vollständig zu entdecken und wirklich zu verstehen. Aber es war ein Anfang und ich kann dir nur raten: Go for it!   
Neuseeland wird dich vom Hocker hauen!