Erfahrungsbericht von Nina zum Auslandssemester an der University of Newcastle

Nina war 2024 für ein Auslandssemester an die University of Newcastle nach Australien. "Mein Auslandssemester in Newcastle war eine unvergessliche und bereichernde Erfahrung, die mich persönlich geprägt hat. Vor allem mal ein anderes Bildungssystem kennen zu lernen und zu erfahren. Auch das Zusammenleben in einer Gemeinschaft und die Möglichkeit ein faszinierendes Land wie Australien zu erkunden haben mich und mein Studium positiv beeinflusst."

Vorbereitung

Im Studiengang International Management an der Hochschule Kempten gehört ein Auslandssemester zum Pflichtprogramm. Schon zu Beginn meines Studiums habe ich mich auf dieses Semester besonders gefreut. Ich war anfangs noch etwas unentschlossen, wo es hingehen soll. Durch verschiedene Infoveranstaltungen und die Auskunft des International Office konnte ich mir dann einen guten Überblick über die Partnerhochschulen machen und eine engere Auswahl treffen. Da im Studiengang International Management ab dem 4. Semester die Unterrichtssprache zu Englisch wechselt, war für mich klar, dass ich mein Auslandssemester in einem englischsprachigen Land verbringen möchte.

Letztendlich fiel meine Wahl auf die University of Newcastle in Australien. Ausschlaggebend dafür waren ein Vortrag der Organisation GOstralia!-GOamerica! sowie eine informative Präsentation der Universität selbst, die an der Hochschule Kempten gehalten wurden.
Nach der Nominierung durch das International Office wurde das gesamte Bewerbungsverfahren über die Organisation GOstralia!-GOamerica! abgewickelt, die mir stets bei Fragen unterstützend zur Seite standen. Nachdem ich den Offer Letter der Universität erhalten und bestätigt hatte, kümmerte ich mich um mein Studentenvisum. Dieses lässt sich bequem online beantragen und wird in der Regel schnell ausgestellt. Parallel dazu regelte ich die verpflichtende Krankenversicherung, welche für Australien erforderlich ist. Ich entschied mich für die von der Universität angebotene Option von „Medibank“ für das OSHC (Overseas Student Health Cover). Zusätzlich schloss ich eine private Auslandskrankenversicherung ab, was ich empfehle, wenn man plant nach dem Studium in Australien zu bleiben oder weiterzureisen. Meiner Meinung nach ist es sinnvoll, da das OSHC nur grundlegende Leistungen abdeckt und ausschließlich in Australien gültig ist.

Unterkunft

Ich habe mich für eine On-Campus Unterkunft entschieden, da diese Option für mich am unkompliziertesten erschien. Die Bewerbung dafür war ganz einfach online über die Student-Living-Website der Universität möglich. Dabei unterstützte mich GOstralia!-GOmerica! mit hilfreichen Tipps und erleichterte gleichzeitig die Kommunikation mit der Partneruniversität. Im Bewerbungsprozess konnte ich verschiedene Unterkünfte in einer Prioritätenliste angeben, allerdings war nicht garantiert, dass ich meine erste Wahl erhalten würde. Letztendlich bekam ich einen Platz im „International House“ auf dem Campus. Der Name ließ auf eine internationale Wohnsituation schließen, doch tatsächlich lebte ich überwiegend mit Australiern zusammen (ist aber nicht bei allen so). In der Wohngemeinschaft mit insgesamt zehn Personen hatte jeder von uns ein eigenes Zimmer, während Küche und Badezimmer gemeinsam genutzt wurden. Dank meiner Mitbewohner, die mich herzlich willkommen hießen und äußerst hilfsbereit waren, konnte ich mich schnell einleben und fühlte mich von Anfang an wohl.

Die Zimmer sind für einen Aufenthalt von einem Semester vollkommen ausreichend, dennoch sollte man sich keinen Luxus erwarten. Bei meiner Ankunft in Australien war alles bereits organisiert, sodass ich nur noch meine Schlüssel abholen musste. Meine Entscheidung für eine Unterkunft direkt auf dem Campus basierte nicht nur auf der einfachen Organisation von zu Hause aus, sondern auch auf dem vergleichsweise günstigen Preis von etwa 600€ pro Monat, was für australische Verhältnisse ein guter Deal ist. Darüber hinaus bot die On-Campus-Wohnung eine ideale Gelegenheit, schnell und unkompliziert andere Studierende kennenzulernen, was meinen Einstieg ins Uni leben erheblich erleichterte.

Studium an der Gasthochschule

Die University of Newcastle besteht aus dem Callaghan und Newcastle City Campus. Je nach Studiengang und gewählten Kursen hat man an den verschiedenen Standorten Vorlesungen. Die Universität bietet hierfür einen kostenlosen Shuttle an, der alle 30 min zwischen den beiden Standorten hin und her fährt. Meine Kurse waren alle im Newcastle City Campus, das Gebäude war sehr neu und modern, mit vielen verschiedenen Plätzen zum Lernen und Arbeiten. Der Campus war sehr einladend und ich hielt mich sehr gerne dort auf.

Die Struktur der Kurse unterschied sich deutlich von dem, welche ich aus Kempten gewohnt war. Ich wählte drei recht unterschiedliche Kurse, die insgesamt sehr interessant waren und ich besuchte sie gerne. Die Atmosphäre in den Vorlesungen war meist entspannt, und die Professoren zeigten sich stets hilfsbereit und offen für Fragen. Die Kurse waren in der Regel so gestaltet, dass entweder wöchentliche kleinere Aufgaben oder 2–3 größere Abgaben im Laufe des Semesters zu erledigen waren. Dies führte dazu, dass die Prüfungsleistungen ebenfalls anders aufgebaut waren als gewohnt. In einem Kurs gab es beispielsweise keine klassische Klausur, sondern stattdessen zwei schriftliche Reports und eine Gruppenpräsentation. Im Kurs „Academic English“ hingegen bestanden die Leistungen aus wöchentlichen Abgaben sowie einer 24-stündigen Online-Klausur am Ende des Semesters. Im dritten Kurs war der Arbeitsaufwand etwas größer. Dort setzte sich die Note aus einer Präsentation, 2 Abgaben und einer klassischen Klausur zum Schluss zusammen.

Alltag und Freizeit

Was das Thema Alltag und Freizeit betrifft, bemerkte ich schon einen Unterschied zu meinem Alltag in Deutschland. In Australien ist es gewöhnlich nur drei oder vier Kurse zu belegen, was dann wiederrum auch zu mehr Freizeit führt.

Newcastle befindet sich ca. 200km nördlich von Sydney an der Ostküste von Australien und bietet eine tolle Mischung aus städtischem Leben und Natur. Die Strände sind nur eine kleine Busfahrt entfernt und ideal für entspannte Tage oder sportliche Aktivitäten. In meiner Freizeit besuchte ich oft Cafés, Restaurants und lokale Märkte. Gelegentlich nahm ich auch an Veranstaltungen der Universität teil, die ebenfalls eine gute Möglichkeit bot, neue Leute kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen.

Besonders an den Wochenenden nutzte ich die Zeit gerne für Ausflüge in die Umgebung, wie etwa nach Sydney oder Hunter Valley. Während des Semesters hatten wir zudem zweimal eine freie Woche, die ich ebenfalls nutzte, um mehr von Australien zu entdecken und die Vielfalt des Landes zu erleben. Diese Pausen boten die perfekte Möglichkeit, meine Zeit außerhalb des Studienalltags optimal zu gestalten und viele tolle Eindrücke zu sammeln.

Ninas Fazit

Mein Auslandssemester in Newcastle war eine unvergessliche und bereichernde Erfahrung, die mich persönlich geprägt hat. Vor allem mal ein anderes Bildungssystem kennen zu lernen und zu erfahren. Auch das Zusammenleben in einer Gemeinschaft und die Möglichkeit ein faszinierendes Land wie Australien zu erkunden haben mich und mein Studium positiv beeinflusst. Die Herausforderungen, die mit einem Auslandssemester einhergehen wie die Organisation vorab, die Anpassung an ein neues Umfeld oder das Studieren in einem anderen System haben mich in vielerlei Hinsicht gestärkt. Besonders die offene und freundliche Art der Menschen vor Ort sowie die Vielfalt an Eindrücken und Erlebnissen haben dazu beigetragen, dass ich mich schnell wohlgefühlt habe.

Rückblickend würde ich jedem der die Möglichkeit hat, ein Auslandssemester empfehlen. Es bietet nicht nur die Gelegenheit, eine andere Kultur kennenzulernen und internationale Freundschaften zu schließen, sondern auch, sich selbst weiterzuentwickeln und neue Perspektiven zu gewinnen. Deshalb wird mein Semester in Newcastle immer einen besonderen Platz in meinen Erinnerungen haben, und die Erfahrungen, die ich dort gemacht habe, werden mich noch lange begleiten.
Und bei einem bin ich mir auch sicher, Australien wird mich definitiv wieder sehen!