10.11.2024

Studium und Campus an der University of Technology Sydney

Der UTS Campus: Modern und zentral

Im Juni 2024 erreichte die University of Technology Sydney (UTS) mit Platz 88 im QS World University Ranking einen neuen Rekord und zählt mit fast 48.000 Studierenden, darunter rund 13.000 internationale, zu den besten Universitäten Australiens. Die Universität ist sehr gut auf internationale Studierende eingestellt und bietet eine ideale Lernumgebung und viele Möglichkeiten zur persönlichen und akademischen Weiterentwicklung. Hier teile ich meine Erfahrungen mit dem Campus, meinem typischen Studientag und den Kursen, die ich belegt habe.

Der zentral gelegene Campus befindet sich direkt am Rand des Central Business District (CBD) in Sydney und ist durch die Nähe zur Central Station perfekt an das Verkehrsnetz angebunden. Die einzelnen Gebäude der UTS sind nur wenige Minuten voneinander entfernt und lassen sich leicht zu Fuß erreichen. Mit einer großen Auswahl an Kursen in vielen Bereichen bietet die UTS eine Vielfalt an Lernmöglichkeiten für Studierende aus aller Welt.

Ein typischer Studientag auf dem Campus

Direkt neben dem Hauptgebäude mit dem UTS Tower liegt eines der neuesten Gebäude der Universität, das UTS Building 2, besser bekannt als UTS Central. Hier befindet sich nicht nur die moderne Bibliothek, sondern auch verschiedene Lernräume, Arbeitsplätze mit PCs und ein plastikfreier Foodcourt. Die Bibliothek wurde für viele Studierende, auch für mich, zum zentralen Lernort während des Semesters. Auf drei Etagen bietet sie sowohl ruhige Bereiche als auch Plätze für gemeinsames Arbeiten. In der ersten Etage kann man sich mit Freunden oder Lerngruppen austauschen, während die zweite und dritte Etage als „quiet levels“ ausgewiesen sind, die für konzentriertes Arbeiten und eine ruhige Atmosphäre sorgen. Auf den „quiet levels“ gibt es sogar Schlafsäcke für eine kurze Pause. An einem typischen Studientag verbrachte ich oft den ganzen Tag in der Bibliothek, da ich mich dort viel besser konzentrieren konnte.

Obwohl ich nur an zwei Tagen in der Woche Vorlesungen hatte, entschied ich mich meist dafür, den Campus zu nutzen, um effizient an meinen Aufgaben zu arbeiten. Die Bibliothek ist hell, großzügig und bietet moderne Arbeitsplätze mit zahlreichen Bildschirmen und technischen Geräten, die das Lernen unterstützen. Mein Studientag wurde oft zusätzlich aufgewertet durch einen Abstecher ins Fitnessstudio auf dem Campus oder durch einen vergünstigten oder sogar kostenlosen Kaffee, den man zu bestimmten Uhrzeiten in den Cafés auf dem Gelände genießen konnte. Dies machte das Leben als Studierender an der UTS noch angenehmer.

Kurswahl und Studienstruktur an der UTS

Das Studium an der University of Technology Sydney (UTS) ist ähnlich praxisorientiert wie an meiner Hochschule in Konstanz. Während meines Auslandssemesters habe ich drei Kurse mit jeweils 6 Credits (entspricht 7,5 ECTS) belegt, also insgesamt 18 Credits. Es wäre auch möglich gewesen, 24 Credits zu belegen, was in etwa einem deutschen Semester mit 30 ECTS entspricht. Allerdings haben sich nur wenige Studierende für diese Option entschieden, da viele die Gelegenheit nutzen wollten, um Australien zu bereisen und Freizeitaktivitäten nachzugehen. Das Semester an der UTS dauert 12 Wochen und wird von zwei "Study Vacations" ergänzt. Diese dauern jeweils eine Woche und geben den Studierenden eine Pause zwischen Vorlesungen und anstehenden Abgaben.

In diesen Pausen gibt es keine Vorlesungen, Tutorien oder Workshops, was Zeit zum Reisen, Lernen oder Arbeiten lässt. In der ersten Study Vacation machte ich einen Trip an die Westküste Australiens. Viele Austauschstudierende nutzen diese Gelegenheit, um Australien zu bereisen.
Die UTS bietet eine Plattform namens "MyTimetable", über die man sich in Kurse einschreiben und Kursanpassungen vornehmen kann. In den ersten beiden Wochen habe ich dann nochmal zwei Kurswechsel vorgenommen, um Veranstaltungen zu finden, die meinem Interesse noch besser entsprachen. Für einen Kurs musste ich zusätzlich eine Änderung anfragen, die dann auch genehmigt wurde. Da ich mir in Konstanz nur zwei Kurse anrechnen lassen muss, für mein Studentenvisum aber mindestens drei Kurse an der UTS belegen musste, habe ich mir bewusst die Freiheit genommen, einen Kurs aus einem anderen Bereich zu wählen. Am Ende war ich sehr zufrieden mit meiner Auswahl und konnte mein Studium in Australien so gestalten, dass es sowohl meinen Interessen als auch meinen fachlichen Anforderungen entsprach.

Während meines Auslandssemesters an der UTS belegte ich die Kurse Introduction to Innovation, Management Skills und Aboriginal Sydney Now. Die Lehrformate waren sehr vielfältig. Manche Kurse hatten Online-Vorlesungen, andere fanden in Präsenz statt und einige boten zusätzlich Tutorien an. Besonders in den Tutorien konnten wir viele interessante Diskussionen führen und uns intensiv austauschen. Somit konnte ich auch spannende Einblicke von anderen Studierenden gewinnen. Die Aufgabenstellungen waren meist sehr praxisorientiert, sodass wir die Theorie aus den Vorlesungen direkt anwenden und vertiefen konnten.

Kontinuierliche Abgaben statt Endprüfungen

Statt Prüfungen am Ende des Semesters gab es in jedem meiner Kurse drei Abgaben als Prüfungsleistungen, die jeweils etwa ein Drittel der Gesamtnote ausmachten. Jede Prüfungsleistung bestand aus verschiedenen Formaten, wie individuellen Projekten und Berichten, Quizzen, und Gruppenarbeiten mit Präsentationen, bei denen man jeweils bis zu 100 Punkte erreichen konnte. Die ersten Abgaben starteten bereits in der zweiten Vorlesungswoche, was das Semester sehr arbeitsintensiv gestaltete.

Zunächst war es für mich ungewohnt, während des gesamten Semesters kontinuierlich zu lernen und an meinen Assignments zu arbeiten. Auch der Schreibaufwand für Berichte war für mich neu, da in meinem Studiengang normalerweise viele mathematische Aufgaben anstehen. Dennoch fand ich es motivierend, regelmäßig Fortschritte zu sehen und nach jeder Abgabe das Gefühl zu haben, ein Stück des Kurses gemeistert zu haben. Ich habe es sogar genossen, dass ich durch die ständigen Abgaben immer am Stoff dranblieb und am Ende des Semesters keine klassischen Prüfungen mehr hatte. Auch mit der Kurswahl war ich sehr zufrieden.

Fazit

Rückblickend hat mir das Studieren in Australien sehr gut gefallen, auch wenn mich der Lernaufwand während des Semesters anfangs überrascht hat. Dennoch würde ich mich jederzeit wieder für ein Auslandssemester an der UTS entscheiden, da ich hier viele wertvolle Erfahrungen sammeln konnte. Trotz des intensiven Studiums fand ich immer wieder Zeit, Sydney und die Umgebung zu erkunden. Kurztrips, abendliche Ausgänge, Strandbesuche und die Teilnahme an den Uni-Clubs boten eine perfekte Abwechslung und ermöglichten mir dieses für mich neue Land kennen zu lernen.