17.10.2024

Unterkunft und Wohnen an der University of Technology Sydney

Möglichkeiten

Während meiner Wohnungssuche habe ich mich auf Wohnheime und Zimmer in privaten Unterkünften konzentriert. Es gibt aber auch die Option, bei einer Gastfamilie zu wohnen oder gemeinsam mit anderen eine Ferienwohnung zu mieten. Zuerst bewarb ich mich für das UTS-Wohnheim Yura Mudang. Es schien der einfachste und bequemste Weg zu sein. Außerdem kannte ich jemanden, der dort gewohnt hatte und sehr zufrieden war.

Ich erhielt jedoch einen Monat nach der Bewerbung Ende Mai, eine Absage. Das war zwei Monate vor Semesterbeginn. Das Wohnheim ist sehr beliebt, aber die Anzahl der Plätze ist im Vergleich zur Anzahl der Studierenden an der UTS gering. Viele Bewerber, darunter auch ich, hatten sich sofort nach Freigabe beworben, aber dennoch keine Zusage erhalten.

Im Nachhinein bin ich froh über die Absage, da ein Zimmer in einer privaten WG viel mehr Flexibilität bietet. In Wohnheimen ist man für sechs Monate fest an das Zimmer gebunden. Das bedeutet, dass man bei längeren Reisen nach dem Semester entweder untervermieten oder einen Nachmieter finden muss. Andernfalls zahlt man für Monate, in denen man gar nicht dort wohnt.

Anschließend habe ich mich auf den Webseiten privater Wohnheime wie Scape umgesehen. Allerdings waren viele bereits ausgebucht, und die Preise lagen deutlich über denen meines aktuellen WG-Zimmers. Ein Austauschstudent, der derzeit in einem Wohnheim von Scape wohnt, erzählte mir zudem, dass er sein Zimmer mit einer weiteren Person teilt. Dies wäre für mich nicht in Betracht gekommen.

Letztlich habe ich mich für eine WG in einer Unterkunft im privaten Wohnungsmarkt entschieden, da dies die beliebteste Methode bei einem Auslandssemester ist. GOstralia!-GOmerica! hat zudem empfohlen, die Unterkunft vor Ort zu suchen, da man die Wohnungen besser persönlich besichtigen sollte. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, vorübergehend im WakeUp! Sydney Central Hostel zu übernachten, um dann vor Ort nach einem WG-Zimmer zu suchen.

Temporäre Unterkunft

Während meines Aufenthalts in Sydney verbrachte ich insgesamt fünf Nächte im WakeUp Hostel, das sich direkt neben der Central Station und nur sieben Gehminuten von der UTS entfernt befindet. Die ersten beiden Nächte schlief ich in einem Einzelzimmer mit zwei Betten, um mich besser vom Jetlag zu erholen.

Dieses kostete etwa 85€ pro Nacht. Danach wechselte ich in ein Vierbettzimmer, das mit etwa 45€ pro Nacht eine günstigere Option darstellte. Man hat die Auswahl zwischen einem Doppel-, 4er, 6er, 8er oder 10er Zimmer mit einem Gemeinschaftsbad. Das Hostel liegt zentral, ist modern, sauber und bietet eine freundliche Atmosphäre, was es zu einem beliebten Ort für viele UTS-Studierende macht, die ihre ersten Tage in Sydney verbringen.

Das WakeUp war für mich der ideale Ausgangspunkt, um an den ersten Online-Veranstaltungen der Orientation Week teilzunehmen. In der Lobby lernte ich bereits andere internationale Studierende der UTS kennen, die ebenfalls dort vorübergehend wohnten. Neben dem täglichen Abendprogramm und der hauseigenen Bar, der Side Bar, bietet das Hostel eine Vielzahl an Aktivitäten wie Stadtführungen, All You Can Eat Pizza mit Musical Bingo und Beerpong-Turniere. Die Side Bar ist ein beliebter Treffpunkt für abends und liegt direkt unter dem WakeUp. Hier kann man jeden Abend mit DJs, Cocktails und Partys rechnen. Diese Gelegenheiten boten nicht nur Unterhaltung, sondern halfen mir auch, schnell Kontakte zu knüpfen.

Vom Hostel aus startete ich meine Wohnungsbesichtigungen, während die Orientation Week vollgepackt mit Aktivitäten war. Man möchte natürlich so viel wie möglich erleben und die Zeit nutzen, um sich mit anderen Austauschstudierenden zu treffen. Deshalb empfehle ich, früher anzureisen, als ich es getan habe. Neben dem Programm musste ich nämlich noch Wohnungen besichtigen und eine Unterkunft finden. Mit einer früheren Anreise hätte ich mehr Zeit gehabt, mich in Ruhe um all diese organisatorischen Dinge zu kümmern.

Ein Hostel ist sicherlich nicht für jeden die ideale Wahl, doch meine Zeit im WakeUp hat mir ausgesprochen gut gefallen. Ich kann es jedem empfehlen, der in Sydney eine vorübergehende Unterkunft in direkter Nähe zur UTS sucht.

Wohnungssuche  

Während meiner Wohnungssuche in Sydney nutzte ich verschiedene Plattformen wie Flatmates, Flatmate Finders und Facebook-Gruppen, um ein passendes Zimmer zu finden. Da ich in Erfahrungsberichten bereits gelesen hatte, dass die Suche in Sydney herausfordernd sein kann und die Zimmer oft nicht so aussehen wie in den Anzeigen, hielt ich meine Erwartungen bewusst niedrig. Besonders wichtig war mir, dass die Fotos in den Anzeigen bewohnte Wohnungen mit persönlichen Gegenständen zeigen, um einen realistischen Eindruck zu bekommen. Bei Flatmates und Flatmate Finders kann man gezielt nach Bezirken suchen. Ich konzentrierte mich auf diejenigen, die nahe der UTS lagen.

Anfangs wollte ich ein Zimmer zwischen 250 und 300 AUD pro Woche finden, musste jedoch nach einer Besichtigung, die eher an eine Zelle erinnerte, meine Preisvorstellung auf 300 bis 400 AUD erhöhen. Man kann auch Glück haben. Ein Freund von mir fand beispielsweise ein tolles Zimmer in der Nähe der Central Station für 250 AUD, inklusive eigenem Bad. Solche Angebote sind jedoch selten. Bei einer weiteren Besichtigung erschien der Vermieter einfach nicht. Nachdem ich ihn kontaktieren wollte, erhielt ich eine allgemeine SMS, dass die Wohnung bereits vergeben sei, aber er andere Zimmer zur Verfügung hätte. Dieses Angebot habe ich dann lieber ignoriert.

Am Ende fand ich ein Zimmer in Erskineville, etwa 20 Minuten mit dem Bus von der UTS entfernt. Das war ungefähr zur Mitte der Orientation Week.  Der Vermieter machte einen sympathischen Eindruck und die Wohnung gefiel mir sehr gut. Für mein Zimmer zahle ich 350 AUD pro Woche, was für mich ein akzeptabler Preis in Sydney ist. Generell würde ich sagen, dass man hier mit 330 bis 400 AUD pro Woche für eine einigermaßen komfortable Unterkunft rechnen sollte.

Die Standards der Häuser sind meiner Meinung nach nicht so hoch wie in Deutschland, obwohl die Mieten höher sind. Mit ein bisschen mehr Pflege, oder einer Renovierung würden viele Wohnungen einen deutlich besseren Eindruck machen. Das wird jedoch durch das sonnige Wetter, die schönen Strände und die entspannte Kultur wieder ausgeglichen.

Wohnen

Meine Unterkunft teile ich mit drei internationalen Mitbewohner:innen, mit denen ich die Küche und das Wohnzimmer nutze. Davon studieren manche und andere wiederum arbeiten in Sydney. Das Badezimmer teile ich mir mit einer Person. Im Laufe des Semesters gab es zwar einige Wechsel, aber ich habe mich mit allen gut verstanden und ab und zu auch etwas mit ihnen unternommen. Da unter der Woche viel gearbeitet oder studiert wird, beschränken sich unsere gemeinsamen Aktivitäten meist auf die Wochenenden. Während der Woche treffen wir uns oft abends beim Kochen in der Küche zum Plaudern. Die meiste Zeit verbringe ich jedoch mit anderen Austauschstudierenden.

Meine Wohnung liegt etwa sieben Minuten zu Fuß von den Erskineville und Newtown Bahnhöfen entfernt. Von dort aus kann ich ohne Umsteigen zur Central Station oder ins CBD fahren. Auch die Bushaltestelle, von der aus ich direkt mit dem Bus zur UTS fahren kann, ist in der Nähe. Das Haus verfügt sogar über einen kleinen Außenbereich, der bei schönem Wetter ideal zum Entspannen ist. Insgesamt gefällt mir meine Unterkunft sehr gut, und ich fühle mich hier wirklich wohl.

Ich muss zugeben, dass ich bei der Wohnungssuche etwas ungeduldig war, da in der ersten Woche viel Programm anstand. Ich war froh, als ich schließlich eine Unterkunft gefunden hatte, die mir zusagte. Im Nachhinein würde ich jedoch eher eine WG noch etwas näher zur UTS oder in Strandnähe wählen, da dort viele Austauschstudierende wohnen.

Da man oft nur an 2–3 Tagen Vorlesungen an der UTS hat und viel von zu Hause aus studieren kann, ist eine Unterkunft an einem der Strände durchaus verlockend. Mein Tipp: Nehmt euch bei der Wohnungssuche etwas mehr Zeit, als ich es getan habe!