15.06.2023
Studium und Campus an der RMIT University
Der Verlauf einer typischen Studienwoche in Australien war für mich äußerst entspannt. Ich hatte die Möglichkeit, meine Module sehr flexibel zu wählen und entschied mich dafür, meine vier Vorlesungen in der Mitte der Woche zu bündeln. Dadurch konnte ich jedes Wochenende verlängern und hatte nur von Dienstag bis Donnerstag Veranstaltungen. Mein Studientag begann dienstags direkt mit zwei Veranstaltungen. Von 8:30 bis 10:30 Uhr besuchte ich den Kurs "Digital Marketing" und von 12:30 bis 14:30 Uhr den Kurs "Innovation Management". Auch die anderen beiden Veranstaltungen legte ich auf den Vormittag. So blieb genügend Zeit, um vor der Uni eine Runde laufen zu gehen, und nach den Vorlesungen hatte ich den Großteil des Tages frei. Normalerweise stand ich zwischen sechs und acht Uhr morgens auf, joggte eine Runde im Fitnessraum meiner Studentenunterkunft und begab mich dann zur Vorlesung. Anschließend frühstückte ich zuhause und ging in die Bibliothek, um Freunde zu treffen und an den zahlreichen Abgaben zu arbeiten. Den Nachmittag gestaltete ich immer unterschiedlich, je nachdem, wie das Wetter in Melbourne war.
Die Auswahl meiner Studienmodule war etwas eingeschränkt, da ich sicherstellen musste, dass ich die in Deutschland vorgeschriebenen Module abdeckte. In einem Learning Agreement hatte ich im Voraus mit meinem Studiengangsleiter mögliche Ersatzmodule festgelegt und diese dann bei der Kurswahl angegeben. Manchmal bekam ich nicht meine erste Wahl, aber dank des umfangreichen Angebots am RMIT waren auch meine Zweit- und Drittwahl passend und interessant. Insgesamt bin ich mit meinen Kursen zufrieden. Hier ist eine Übersicht der Module, die ich belegt habe:
Digital Marketing (MKTG1415): In diesem Kurs wurden viele theoretische Konzepte behandelt. Der Arbeitsaufwand war aufgrund vieler Abgaben recht hoch und die Bewertung nicht allzu großzügig. Dennoch fand ich den Kurs sehr interessant. Das Highlight war die Entwicklung und Umsetzung eines großen digitalen Marketingprojekts für ein Kleinunternehmen. Ich gestaltete den Online-Auftritt eines Handwerksbetriebs und führte zusätzlich einen eigenen Marketingblog.
Human Resource Management (BUSM 3119): Dieser Kurs war eher entspannt, mit geringer Arbeitsbelastung und einfachem Niveau. Viele Konzepte wurden oberflächlich behandelt. Es war jedoch interessant, dass der Kurs in der Entwicklung eines umfassenden Konzepts für eine Nichtregierungsorganisation gipfelte, das tatsächlich umgesetzt wurde.
Innovation Management (BUSM 4550): Dieser Kurs war der faszinierendste im Semester. Er behandelte das umfangreiche Thema "Wie entwickelt man planbar gute Ideen und setzt sie in die Praxis um?". Als Abschlussarbeit mussten wir ein Produkt oder eine Lösung entwickeln und einen Prototypen erstellen. Meine Gruppe entwickelte eine Smart Stadium App samt einem Mockup.
International Finance (BAFI 1018): Dieser Kurs war zweifellos der anspruchsvollste in Bezug auf das Niveau. Ein umfangreiches Thema wurde in nur 20 Stunden behandelt und mit herausfordernden Aufgaben versehen. Der Hauptteil des Kurses bestand aus einer Trading-Session, bei der wir ein Budget von 100.000.000 USD hatten, das wir innerhalb einer Stunde mit Hilfe einer Trading-Software sinnvoll in Fremdwährungen investieren mussten. Dieser Kurs war sehr umfangreich, und obwohl ich nicht alles in dieser kompakten Form behalten konnte, war es dennoch eine wertvolle Erfahrung.
Aufgrund der vergleichsweise geringen Arbeitsbelastung in Australien hatte ich viel Zeit für Freizeitaktivitäten. Neben Events des Outdoor- und Surf-Clubs erkundete ich Melbourne und Umgebung mit Freunden und unternahm auch während des Semesters Reisen entlang der Ostküste.