Campus North Terrace der University of Adelaide im Frühling

17.03.2023

Die wilde Forschungswelt der University of Adelaide

Wildtierimporte, Steine aus Hanf und Stubentiger - Die wilde Forschungswelt der University of Adelaide

Als älteste Universität in Südaustralien und drittälteste Universität Australiens ist die University of Adelaide für ihre erstklassigen PhD-Programme hoch angesehen. Mit einem breiten Spektrum an Forschungsthemen und modernen Einrichtungen bietet die Universität Doktoranden die Möglichkeit, an innovativen Forschungsprojekten zu arbeiten und ihr Wissen und ihre Kompetenz zu erweitern. Mit acht Forschungsinstituten und über 50 Forschungszentren ist die University of Adelaide gut aufgestellt, um Forschung in einer Vielzahl von Themen zu unterstützen. Heute stellen wir drei aktuelle Forschungserfolge vor.

 

Ein weiterer Schritt zum Schutz der Artenvielfalt

Seit den 1970ern gibt es multilaterale Abkommen, über den Import und Export von gefährdeten Spezies. Das größte weltweite Abkommen ist die Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora (CITES), dem aktuell 184 Regierungen angehören. Aufgabe von CITES ist es unter anderem, Listen diverser Tier- und Pflanzenarten zu erstellen, bei denen der Handel von den Mitgliedspartien überwacht werden sollte.

Freyja Watters, PhD Kandidatin der Invasion Science and Wildlife Ecology Group an der University of Adelaide, hat kürzlich eine Studie durchgeführt, bei der sie die Ein- und Ausfuhr von diversen Tierarten in die USA, dem weltweit größten Importeur von Wildtieren, untersucht hat. Ziel der Studie war es herauszufinden, wie viele Tierarten in die USA importiert werden, die nicht bei CITES gelistet sind und dadurch keiner besonderen Kontrolle bei der Einfuhr unterliegen. Das Ergebnis brachte hervor, dass die Zahl der nicht gelisteten Arten in den US-Importen 3,6-mal so hoch ist, wie die der CITES-gelisteten Arten (1.366 gegenüber 378 Arten).

Problematisch ist dabei, dass einige dieser nicht-gelisteten Arten trotz allem gefährdet sind, oder durch den wachsenden Handel bald als gefährdet gelten könnten. "Der internationale Handel mit Wildtieren ist derzeit eine der größten Bedrohungen für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und die Umweltsicherheit weltweit", sagt Frau Watters. Vorschläge zur Aufnahme neuer Arten in die CITES-Anhänge werden von den Regierungen der Teilnehmerländer auf der alle zwei bis drei Jahre stattfindenden Konferenz der Vertragsparteien unterbreitet, aber viele Länder erfassen die Ein- und Ausfuhren von Arten, die nicht in CITES aufgeführt sind, nicht oder überwachen sie nicht genau. Die Studie von Frau Watters und ihrem Team, könnte also helfen mehr Tiere auf die Listen der gefährdeten Arten zu bringen und so dafür zu sorgen, die Artenvielfalt auf dieser Welt besser zu schützen.

Möchtest du mehr über die Studie erfahren? Schau dir hier den Originalartikel an.


Podcast: Häuser aus Hanf - Eine andere Art ‚Stoned’

Hanf wird immer mehr als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Baumaterialien wie Ziegeln und Beton erkannt und bietet das Potenzial, energieeffiziente Gebäude zu schaffen. Industriehanf ist eine Cannabisart mit geringem THC-Gehalt und besonders für den Anbau in trockenen Gebieten geeignet. Er stellt somit für die Landwirte in Südaustralien eine hervorragende Anbaualternative dar. Die Fasern des Hanfstängels können mit Wasser und Kalk gemischt werden, um Hanfbeton herzustellen, der für die Produktion von Ziegeln und vorgefertigten Platten zur Schalldämmung und Isolierung verwendet werden kann.
"Hanf ist ein extrem guter Isolator. Man hat erkannt, dass er die Luftfeuchtigkeit reguliert und ein angenehmes Lebensumfeld für den Menschen bietet", so Professor Rachel Burton von der University of Adelaide School of Agriculture, Food and Wine. "Er ist feuerhemmend, also ideal für die australischen Bedingungen und vielleicht auch für Kalifornien und andere Orte, die heiß und trocken sind.“ Professor Burton, die Leiterin der Studie erklärt, dass Hanfhäuser ein großes Potenzial haben die Abhängigkeit von knappen Ressourcen zu verringern. Ein wichtiger Aspekt in Zeiten, in denen die Menschen nach umweltfreundlicheren Baumöglichkeiten suchen.

Den Artikel zu diesem Thema findest du hier und die Podcastfolge mit Professor Rachel Burton „Growing our way out of the climate crisis“ kannst du dir hier anhören.

Sie ist Teil der neuesten Podcast-Reihe der Universität, The Discovery Pod. Die Serie befasst sich mit verschiedenen Themen, von Hanfhäusern über den Einsatz von Hunden zur Erkennung von Krankheiten bis hin zu der Frage, wie Computer zur Behandlung psychischer Erkrankungen eingesetzt werden können.


Eine spielende Katze ist eine glückliche und gesunde Katze

Eine kürzlich von der School of Animal and Veterinary Science der Universität Adelaide durchgeführte Studie hat ergeben, dass das Spielen mit Katzen ein wichtiger Indikator für das Wohlbefinden der Tiere sein kann. Mit Hilfe einer Online-Umfrage sammelte das Forscherteam um die PhD Kandidatin Julia Henning, Antworten von 591 Katzenhalter:innen aus 55 Ländern. Sie fanden heraus, dass einige Faktoren rund um das Spielen zu einer besseren Lebensqualität der Katze und einer besseren Beziehung zwischen Katze und Halter:innen führen können. Zu diesen Faktoren gehören eine größere Verspieltheit der Katze, ein längeres tägliches Spiel, eine größere Anzahl von Spielen, wobei sowohl die Katze als auch die Halter:innen das Spiel initiierten, und eine erhöhte Verspieltheit der Bezugsperson.

Associate Professor Susan Hazel, Senior Lecturer an der Universität von Adelaide, die ebenfalls an der Studie mitgearbeitet hat, sagte: "Unsere Studie ist zwar ein wichtiger Beitrag zum Wissen über das Wohlergehen von Katzen, aber Umfragen mit Selbstauskünften haben ihre Grenzen. Die Antworten von Katzenliebhaber:innen können anfällig für Befragungs- und Erinnerungsfehler sein und sind in ihrer Fähigkeit, das Verhalten zu beurteilen, begrenzt. Teilnehmer:innen, die ihre Zeit und Mühe auf freiwilliger Basis einsetzen, investieren mehr in die Pflege ihrer Katze als die durchschnittlichen Katzenhalter:innen. Daher sind die Antworten möglicherweise kein genaues Abbild der allgemeinen Bevölkerung."

Das Forschungsteam weist deshalb darauf hin, dass weitere Untersuchungen erforderlich sind, um genau zu klären, wie viel und welche Art von Spiel am besten geeignet ist, das Wohlbefinden von Katzen zu verbessern.

Wenn du mehr zur Forschung an der University of Adelaide wissen willst, oder Interesse hast selbst dort zu promovieren, schau dir das Forschungsprofil der Universität auf unserer Website an und stöbere durch die aktuellen PhD Projekte der University of Adelaide.