17.02.2023
Neues aus der Forschungswelt der UNSW Sydney
Elektrisch Fliegen, Social Media und Zero Responder - Forschungshighlights an der UNSW Sydney
Mit ihrem Campus in Sydney und ihrem hervorragenden Ruf ist die UNSW eine perfekte Wahl für alle Studierenden, die Weltklasse Forschung mit dem Sydney Lifestyle verbinden wollen. Gegründet 1949 ist die UNSW Sydney eine der traditionelleren Universitäten, die sich aber nach wie vor mit aktuellen und modernen Themen befasst. Wichtig ist bei den Forschungsprojekten der Universität vor allem auch der Bezug zur Lebensrealität der Menschen. In diesem Artikel schauen wir uns drei Projekte an, die aktuell oder in Zukunft direkten Einfluss auf unser Leben haben könnten.
Ein Blick in die Zukunft des Fliegens
Das erste Projekt könnte vor allem für australische Pendler:innen in Zukunft relevant sein. Durch die großen Distanzen zwischen den Großstädten und den kleineren regionalen Städten, sind viele Pendler:innen auf den Transport mit dem Flugzeug angewiesen. Dadurch entstehen Emissionen und die wiederum tragen zum Klimawandel bei.
"Da Australien versucht, seine Emissionsziele zu erreichen, haben Elektroflugzeuge das Potenzial, den regionalen Transport zu revolutionieren. Ohne den Umweg über ein zentrales Drehkreuz werden sie ein bequemes und schnelles Transportmittel für die Bewohner abgelegener Gebiete darstellen. Um die Umweltverschmutzung und in einigen Fällen auch die hohen Energiekosten zu reduzieren, sollten wir, wann immer es möglich ist, auf elektrische Energie umsteigen", sagte Dr. Hredzak.
Mit einem drei Millionen Dollar Zuschuss von der australischen Regierung können Dr. Branislav Hredzak, Senior Lecturer an der UNSW, und Professor John Fletcher von der School of Electrical Engineering and Telecommunications nun die Forschung in ihrem Projekt mit dem Titel „Electric Conversion to Fast Track Zero Emissions Commercial Aviation“ vorantreiben. Im Rahmen des Projekts wird die Umrüstung eines Turboprop-Flugzeugs auf Elektroantrieb entwickelt, im Flug erprobt und zertifiziert. Dadurch soll der regionale Pendlerverkehr umweltfreundlicher und erschwinglicher werden.
Den ganzen Artikel kannst du hier lesen.
Macht Social Media junge Menschen weniger leistungsfähig?
Nach zwei Jahren voller Corona-Restriktionen hat sich unser Onlineverhalten verändert. Vor allem jüngere Menschen waren von den Lockdowns und Kontaktbeschränkungen stark betroffen und haben viele ihrer sozialen Interaktionen in die Welt des Internets, vor allem auf Social Media, verlagert. Oft wird vermutet, dass sich diese Verlagerung negativ auf die Psyche der Menschen auswirkt. Denn während man in der persönlichen Interaktion direktes Feedback durch Gesten und Mimik des Gegenübers bekommt, kann man sich bei einer virtuellen Interaktion nicht sicher sein, wie die eigene Aussage am anderen Ende bewertet wird. Eine Studie an der School of Psychology der UNSW, geleitet von Dr. Susanne Schweizer, untersuchte, wie sehr diese Unsicherheit das Verhalten von jungen Menschen beeinflusst. Durchgeführt wurde die Studie mit 225 Teilnehmer:innen im Alter von 10-24 Jahren. Verschiedene Tests wurden durchgeführt, bei denen die Teilnehmer:innen Aufgaben erfüllen mussten, während ihnen gesagt wurde, dass sie parallel von Gleichaltrigen bewertet werden würden. Eine Kontrollgruppe führte dieselben Aufgaben ohne die Bedrohung durch soziale Bewertung durch. Es zeigte sich, dass die Teilnehmer der ersten Gruppe nach der Bedrohung durch eine negative soziale Bewertung einen stärkeren Anstieg der negativen Stimmung vorwiesen. Die Bedrohung durch die soziale Bewertung führte auch zu einer geringeren Genauigkeit bei der Bewältigung der Online-Aufgabe. Diese Entwicklung sieht Dr. Schweizer sehr kritisch: „Unsere Forschung hat gezeigt, dass junge Menschen, wenn sie glaubten, dass andere sie bewerten könnten, sich verunsichert fühlten und ihre Fähigkeit, eine grundlegende kognitive Aufgabe zu erfüllen, beeinträchtigt war. Wenn man davon ausgeht, dass diese Ergebnisse die Auswirkungen der sozialen Online-Bewertung widerspiegeln, dann sind diese Ergebnisse besorgniserregend.“
Wenn du mehr Informationen zu dieser Studie lesen möchtest, folge diesem Link.
Rette sich wer kann!
Unser drittes Forschungsthema beschäftigt sich mit Fluchtsituationen und der effektivsten Methode, um Menschen schnell und effizient aus Gebäuden zu evakuieren. Dr Milad Haghani hat im Zuge einer Studie die These aufgestellt, dass die bisher bekannte Leitlinie, Gebäude ruhig und geordnet zu verlassen, nicht die beste Empfehlung ist, um Menschenleben zu retten. Dr Haghani von der School of Civil and Environmental Engineering an der UNSW Sydney hat das Verhalten der ‘Zero Responder‘ in Fluchtsituationen untersucht. Im Gegensatz zu den ‚First Responder‘, die als Rettungskräfte als erste am Ort des Geschehens ankommen, sind ‚Zero Responder‘ diejenigen, die bereits unglücklicherweise in der Gefahrensituation stecken.
In diversen Computersimulationen und Tests mit Freiwilligen hat Dr Haghani Situationen nachgestellt, in denen Räume möglichst schnell evakuiert werden sollten. Dabei sollten die Teilnehmer:innen beim einen Versuch alle geordnet und ohne größere Berührungen den Raum zügig verlassen. Bei einem anderen Test wurde einzelnen Teilnehmer:innen gesagt, sie sollten so schnell als möglich den Raum verlassen, auch wenn das bedeuten würden, dass sie mit anderen Personen auf dem Weg durch die Tür in Berührung kämen. Beim zweiten Experiment hatten alle Teilnehmer:innen den Raum schneller verlassen. Selbst wenn also nur eine kleine Menge an Menschen sich beeilten den Raum zu verlassen, konnte die Zeit für die Evakuierung drastisch reduziert werden.
Mehr zu Dr Haghanis Experiment und seinen Tipps, die Leben retten könnten, findest du hier.
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