Melbourne

12.10.2022

Unterkunft und Wohnen in Melbourne

Tim macht gerade sein Auslandssemester an der Monash University in Melbourne. In diesem Blogpost erzählt er von den Hindernissen der Wohnungssuche in Melbourne und welche Wohnmöglichkeiten es für Studierende in Melbourne gibt.

Unterkunft und Wohnen in Melbourne

Melbourne ist mit seinen fünf Millionen Einwohnern eine ziemlich große Stadt. All diese Menschen müssen logischerweise auch irgendwo wohnen. Da scheint es beim ersten Blick auf diese riesige Stadt gar nicht so schwierig auch ein Plätzchen für sich zu finden. Genau darum geht es in diesem Blogbeitrag; Unterkunft und Wohnen und meine Erfahrungen auf meinem Weg zu meinem kleinen Zimmerchen in St Kilda.

Aber erstmal von Anfang an; grundsätzlich würde ich die Möglichkeiten, die sich einem unterkunftstechnisch hier bieten auf drei unterschiedliche begrenzen. Zuallererst gibt es das Studentenwohnheim der Monash, welches man recht unkompliziert, von dem was ich so mitbekommen habe und wenn man früh genug dran ist, über die Uni organisieren kann. Das bietet viele Vorteile, zum einen stressfreie erste Wochen (dazu komme ich noch…), schnellen Anschluss mit anderen Studenten in den common areas und auch coole Veranstaltungen welche intern organisiert werden. Ich persönlich habe mich gegen diese Option entschieden, einmal wegen dem Preis, welcher verglichen mit dem privaten Wohnungsmarkt nicht mithalten konnte und auch besonders der Lage. Denn die meisten sind am Campus in Clayton, welcher sich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln round about eine Stunde vom Zentrum entfernt befindet, und zu später Stunde auch gar nicht mehr ohne einen Uber oder Taxi zu erreichen ist. Nichtsdestotrotz gab es in den ersten Wochen Momente, in denen ich wegen dem ganzen Stress mit der Wohnungssuche mir gewünscht hätte, mich um ein Platz dort gekümmert zu haben… Das Leben auf dem Campus hat viele Vorteile, allerdings bin ich vermutlich der Falsche, um noch ausführlicher darauf einzugehen, weil ich mich für den privaten Wohnungsmarkt entschieden habe.

Die zweite Möglichkeit sind Studentenwohnheime von Anbietern wie Scape oder Iglu, welche mehr oder weniger Hotels ähneln, nur für Studenten und auf Semester ausgelegt sind. Dort wo ich mal bei Freunden vorbeigeschaut habe, geht man hier in den meisten Fällen nochmal einen Schritt nach oben, sowohl preislich aber auch von der Aussicht. Denn die meisten liegen sehr zentral und bieten ein Großstadtleben wie man es sich vorstellt, darüber hinaus noch andere Annehmlichkeiten wie Fitnessstudios usw., wie Hotels eben. Auch hier darf man wieder nicht vergessen, was für das Studentenwohnheim der Uni gilt, gilt auch andersrum, wenn du also von hier aus an den Clayton Campus musst, bist du eine Stunde unterwegs. Manchmal finden sich hier auch sehr gute Angebote und soweit ich das beurteilen kann, gilt auch hier, der frühe Vogel fängt den Wurm ;).

Und damit zur letzten Möglichkeit, dem privaten Wohnungsmarkt. Diesen Weg habe ich gewählt.

Airbnb
Wohnungssuche in Melbourne

Für die ersten zwei Wochen hatte ich mir mit vier Freunden ein Airbnb direkt neben dem Clayton Campus genommen, um mich von dort aus auf Wohnungssuche zu begeben. Wir waren alle in derselben Situation, weshalb wir uns gegenseitig Tipps geben konnten und sehr intensiv, wenn man das so sagen kann, in den Wohnungsmarkt hier eingearbeitet haben. Die Wohnungssuche war nämlich, während all den Einführungsveranstaltungen der Uni und dem was sonst noch alles anstand, eine ganz schöne Challenge. Einerseits wollte ich dort leben wo sowohl Campus als auch Innenstadt nicht zu weit weg sind, außerdem halbwegs bezahlbar und mit netten Mitbewohnern. Die meisten WGs auf dem Weg hierhin habe ich über Facebookgruppen gefunden (in meinen Augen die beste: Fairy Floss Real Estate).

Wer eher ein Apartment für sich haben möchte wird vielleicht eher auf anderen Plattformen wie realestate.com.au fündig. Viele der Anzeigen auf Facebook waren immer schnell weg, sodass hier Eile geboten war und ich zu jeder Menge Besichtigungen in die Stadt gefahren bin, bei der ich dann nicht selten mit Studis von der Monash zusammen aufgeschlagen bin, es waren schließlich alle auf der Suche :-) . Trotzdem ging es sehr lange, bis ich irgendwann das Richtige gefunden hatte, denn zu deutschen Preisen und deutschen Standards lässt sich hier nichts finden, darum musste man auch hier erstmal ein Gefühl dafür bekommen, was man für welches Geld bekommt. Hier gilt einfach dran bleiben bis sich die richtige Möglichkeit auftut, bevor man einer Wohnung zusagt in welcher man sich dann nicht wohlfühlt. Es gibt die ganze Zeit neue Anzeigen und man muss häufig auch einfach nur schnell genug sein; so waren wir einmal schon dabei den Vertrag online zu unterschreiben und ein paar andere waren einfach ein paar Minuten schneller.

UnterkunftWohnzimmer
Unterkunft in MelbourneWohnzimmer und kleiner Balkon

Letztendlich wurde es für mich eine gemütliche Wohnung, direkt in St. Kilda in welcher ich mit Lucas zusammenlebe, einem richtig netten Brasilianer.

Wir haben ein Wohnzimmer, einen kleinen Balkon und ein pinkes Bad. Darüber hinaus sind unsere Wände so dünn, dass selbst bei geschlossenen Fenstern bei uns im Wohnzimmer ein Wind weht. Das scheint hier so ziemlich der Standard zu sein, und ich bin mir auch sehr sicher, dass wir hier mehr Energie zum Heizen verbrauchen als bei uns, obwohl der Winter so viel milder ist, einfach weil nichts isoliert ist. Trotzdem bin ich super happy mit meinen vier Wänden, preislich zahle ich stolze 250 AUD pro Woche (das ist noch ein Unterschied; Mieten werden hier meistens pro Woche gerechnet), was hier aber schon ein recht günstiger Preis ist. Dazu muss man allerdings sagen, wer einmal die Woche arbeitet kann sich die Wochenmiete locker wieder reinholen.

Und damit komme ich auch schon ans Ende dieses Blogbeitrags, ich hoffe ich konnte hier dem ein oder anderen ein paar Tipps mit auf den Weg geben oder zumindest ein Gefühl für die Wohnungssituation hier geben. Mitte Oktober wird es hier nun auch endlich mal deutlich wärmer, langsam fühlt es sich auch wirklich nach Australien an :-)…
Bis zum nächsten Blog und liebe Grüße aus Melbourne!
Tim