Sonnenuntergang mit Gebäuden im Hintergrund

16.05.2023

Unterkunft und Wohnen in Wellington

Wohnentscheidung und Preise:

Wer an die VUW zum studieren geht, muss sich natürlich rechtzeitig Gedanken machen, wo er oder sie gerne wohnen möchte. Entscheidet man sich für eine der zahlreichen Studentenwohnheime der Universität, sucht man sich selbst etwas oder kann während seiner Zeit in Welly vielleicht sogar bei Freunden/Bekannten oder Familie wohnen?! Alles hat natürlich seine Vor- und Nachteile - seid euch aber auf jeden Fall bewusst, dass für was ihr euch entscheidet, das Wohnen in Wellington recht teuer sein kann. Abgerechnet wird hier alles wöchentlich und im Winter habt ihr aufgrund der Strom und Heizkosten oftmals etwas höhere Preise. Hier in Neuseeland ist nämlich nichts isoliert und die Fenster meistens nur einfach verglast, was sich (trotz der nicht so ganz kalten Temperaturen) im Winter deutlich bemerkbar macht was die Innentemperatur angeht. Wollt ihr also im Winter in eurer Unterkunft mit T-Shirt und kurzer Hose rumlaufen, rechnet mit zusätzlichen Heizkosten :)

Vergesst bei eurer Unterkunftssuche auch nicht, dass Wellington an vielen Ecken seeehr hügelig ist - schaut euch also vorher auf der Karte genau an, wo eure zukünftige Unterkunft liegen soll, wenn es euch zu anstrengend ist jeden Tag einige Höhenmeter zurückzulegen

 

Neuseeland
Der wieder einmal recht steile Weg zu meiner Wohnung in Southgate (ziemlich weit oben auf dem Berg - dafür werde ich jedes Mal wieder mit einer wundervollen Aussicht belohnt!

 

Option Wohnheim

Die Uni selbst gibt an, dass ein Zimmer mit Verpflegung (Strom und Internet inbegriffen) circa 400 - 490 NZD in der Woche kostet— die Preise variieren stark je nach Wohnheim.
Im Laufe des Bewerbungsverfahrens bekommt ihr irgendwann eine E-Mail von der Universität, in der ihr euch dann auf ein Zimmer in einem der Wohnheime bewerben könnt. Hier ist man natürlich gleich in Kontakt mit anderen (internationalen) Studierenden und sozialer Anschluss ist wahrscheinlich garantiert! :)

Option privates Zimmer

Die Preise für ein privates WG-Zimmer variieren noch etwas stärker. Da ich mich für diese Option entschieden habe, habe ich Preise von 200 - 550 NZD wöchentlich gesehen. Auch hier variiert es stark in welcher Gegend und in was für einer WG bzw. Wohnung ihr euch bewerbt. Die wichtigsten Plattformen für eine private Zimmersuche in Wellington sind hier auf definitiv Facebook-Gruppen (Wellington Rooms/Flats/Appartments oder Vic Deals), TradeMe (hierfür braucht ihr aber leider eine neuseeländische Adresse). Ich habe mich dafür entschieden über Facebook zu suchen und habe so bereits ziemlich früh ein recht günstiges Zimmer in „Island Bay“ gefunden - auf was oder wen man sich jedoch genau einlässt, wird man hier oft erst merken, wenn man vor Ort ist. Auch funktioniert der private Wohnungsmarkt hier viel kurzfristiger als bei uns in Deutschland, sodass viele ihr Zimmer erst eine Woche oder einige Tage vor potenziellem Bezug ins Internet stellen.
Ich hatte zwar Glück mit meinem Zimmer, dem Preis und der Aussicht (Ausblick vom Zimmer und Garten direkt aufs Meer), musste aber nach meiner Ankunft leider auch feststellen, dass unser Haus doch eher eines der älteren Generation ist und so seine ganz eigenen Macken hat.

Wer da flexibel ist, für den wird das kein Problem sein - ansonsten würde ich euch aber beinahe raten vor Ort zu suchen und Wohnungsbesichtigungen zu vereinbaren. Da es hier alles so kurzfristig läuft, hat man in der Regel auch innerhalb einiger Tage/Wochen etwas gefunden - das geht hier wirklich oftmals sehr schnell, wenn man denn dann einmal vor Ort ist :) Wer natürlich gleich Anschluss finden möchte und wem ein soziales Umfeld wichtig ist, sollte hier bei der privaten Wohnungssuche drauf achten. Ich habe bei meiner Wohnungssuche und online Bewerbungsgesprächen auch viel die Erfahrung mit Zweck-WGs gemacht, auch wenn diese sich selbst nicht so betiteln würden. Es gibt hier doch auch recht viele WGs, in welchen jeder sein eigenes Ding macht - dafür aber auch ganz tolle Wohngemeinschaften, die absolut gemeinschaftlich, herzlich und sozial funktionieren.

Tendenziell habe ich bei meiner Wohnungssuche die Erfahrungen gemacht, dass man hier einfach ganz klar kommunizieren sollte, wie man sich sein Zusammenleben für seine Zeit in Wellington vorstellt, um so einfach schon davor herauszufinden ob es mit den zukünftigen Mitbewohner*innen passt.

Unterkunft für die ersten Tage:

Da der Wohnungsmarkt in Neuseeland so kurzfristig funktioniert, kann es sehr nützlich sein, dass es mehr Sinn macht erst einmal in Wellington anzukommen und vor Ort aus auf die weitere Wohnungssuche zu gehen.
Falls ihr zum Unistart noch keine offizielle Unterkunft habt, könnt ihr euch erst einmal für ein paar Tage in ein Backpacker Hostel, ein AirBnB/Travelbug/Bachcare Zimmer oder ein Hotel einnisten. Da Neuseeland ein absolutes Backpacker-Land ist, habt ihr in Wellington zahlreiche Optionen an Hostels wie z.B. das Base Backpackers, das Nomads Capital oder das Dwellington. Es macht wirklich oft mehr Sinn in Wellington anzukommen und dann auf Suche zu gehen, vor allem da ihr so einen viel besseren Eindruck gewinnen könnt mit wem ihr zukünftig vielleicht zusammen wohnt und wie eure zukünftigen Mitbewohner*innen so drauf sind.

Die Situation mit den öffentlichen Verkehrsmitteln:

Da ich aus Berlin komme und ich hier in den letzten Jahren immer große Strecken zur Uni bzw. Arbeit zurückgelegt habe (1:15 St One Way), dachte ich mir, ich möchte hier in Wellington etwas raus aus der Stadt und lieber irgendwo mitten ins Grüne oder ans Meer - denn der Weg, den ich hier in Kauf nehmen muss, ist immer noch um einiges kürzer als in Berlin. Daher habe ich mich für Island Bay entschieden, da das auch nur 7,5 km vom Campus entfernt ist und es eigentlich im Gebiet um Wellington herum überall Busse gibt, die einen überall hinbringen.

Als ich dann hier ankam, wurde ich jedoch eines besseren belehrt, wenn es um die öffentliche Verkehrsanbindung in der Stadt geht (Metlink App). Zwar gibt es Busse überall hin, aufgrund von bereits seit einiger Zeit bestehenden großen Engpässen bei den Busfahrer*innen kommt es jeden Tag zu relativ vielen Ausfällen und die Busse fahren teilweise nur sehr unregelmäßig. Wer also viele wichtige Termine hat, oder jeden Tag in die VUW muss - der tut sich „so weit“ außerhalb, nach meiner Erfahrung, kein Gefallen. Für mich ist es total in Ordnung, da ich nur 3 Tage Uni habe und relativ flexibel bin mit meiner Zeiteinteilung, außerdem kann ich immer mal wieder bei meinen Freunden im Zentrum crashen und dort zur Not auch mal eine Nacht schlafen.
Ihr solltet euch aber gut überlegen wo ihr hinzieht, vor allem auch wenn ihr in eurer Zeit hier vielleicht noch etwas arbeiten wollt nebenher - denn dann ist das Stadtzentrum und seine anliegenden Bezirke (Te Aro, Kelburn, Karori, Mount Cook, Newtown, Hataitai, Pipitea, Thorndon) auf jeden Fall die bessere Wahl.

Wer die Busse nutzt und viel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fährt (es gibt auch einen Zug, wenn man mehr im Norden über Wellington wohnt), der sollte sich zu seinem Start hier in Wellington definitiv eine Snapper-Card zulegen. Die kostet einmalig $10 und kann eigentlich in allen Kiosken, an der Uni oder im Touristenbüro gekauft werden. Ihr ladet diese dann auf und checkt bei jeder Bus- bzw. Zugfahrt mit der Snapper ein und wieder aus bis euer Guthaben aufgebraucht ist. Wirklich eine gute Sache, da es billiger ist als jedes mal ein Ticket zu kaufen und man bekommt von der Uni sogar noch einen Studentenrabatt auf seinen Snapper-Account - was die Sache noch einmal günstiger macht! :)

Snapper Card
Snapper-Card

 

Was ihr vielleicht sonst noch so zum Leben und Wohnen in Wellington braucht (Möbel, Haushaltssachen, usw.):

Wer ins Studentenheim zieht hat den Vorteil, dass die Zimmer meist bereits mit grundlegenden Dingen und Möbeln ausgestattet sind, anders ist das jedoch oft, wenn ihr euch für ein privates Zimmer entscheidet. Die meisten Zimmer werden ohne Bett und/oder Schreibtisch vermietet. Was jedoch IMMER dabei ist, ist ein Einbau-Kleiderschrank, das ist hier in Neuseeland nämlich Gang und Gebe und eigentlich in jedem Haushalt mit drin! :)

Wer also auf die Suche nach grundlegenden Dingen für sein Zimmer ist, oder es sich im Wohnheim einfach noch etwas gemütlicher machen möchte, der sollte auf jeden Fall Facebook-Gruppen nutzen (das ist hier einfach der Status Quo für alles!), oder einem der zahlreichen Wellingtoner OP-Shops (Opportunity-Shops > Secondhand-Läden, das ist hier eine wirklich eine sehr große Sache! :)) einen Besuch abstatten. Von Möbeln zu Einrichtung, bis Pflanzen, Geschirr, Bettzeug und Handtüchern findet ihr hier eigentlich alles, was das Herz begehrt und man so für ein oder zwei Trimester in Wellington braucht. Manchmal muss man ein bisschen stöbern, findet dafür aber hin und wieder auch richtig tolle Raritäten! Vor allem weil Neuseeland so ein Backpacker/Campervan-Land ist und die Leute ihre Sachen nach ihrer Abreise dann meist an diese Läden geben, gibt es hier wirklich immer eine riesige Auswahl von Allem was man so braucht zum Leben.

Meine Geheimtip OP-Shops: Newtown OP-Shop for Animals oder Paper-Bag-Princess in Wellington City (beide aber nur für Klamotten).

Auch eine gute Anlaufstelle für allerlei Kleinigkeiten zur Einrichtung usw. (vor allem wenn man nicht so auf Secondhand steht) sind das Warehouse und Briscoes. Hier gibt es eigentlich alles, was man so braucht und das auch oftmals zu erschwinglichen Preisen.   
Überlegt euch auch, ob ihr euch für eure Miete und reguläre Ausgaben in der Zeit hier eventuell ein neuseeländisches Bankkonto zulegt (Kiwi-Bank oder ANZ). Diese sind kostenlos und brauchen wird man sie ohnehin, wenn man vor hat hier ein wenig zu arbeiten. Für die Eröffnung eines solchen Kontos braucht ihr eigentlich nur euer Visa, euren Reisepass, einen sogenannten „Proof of tendency“ und einen Termin :)

Lebensmittel könnt ihr bei New World, Countdown oder Pack’n’Save kaufen - wobei das letztere mit Abstand die günstigste Option ist. Allerdings gibt es keinen Pack’n’Save direkt in der Stadt selbst, wenn ihr also jemanden mit Auto kennt, lohnt es sich hier alle 2-3 Wochen einen Großeinkauf zu machen und euch mit den wichtigsten Sachen einzudecken. Oftmals sind das eher Großpackungen wie man es vielleicht aus Amerika kennt, wer aber damit umzugehen weiß, kann hier wirklich einiges sparen.
Countdown und New World haben zwar eine tolle Auswahl (vergleichbar mit Rewe), sind aber verhältnismäßig auch definitiv teurer als Pack’n’Save - wobei Countdown die gute Mittelwahl an Einkaufsläden ist und man hier auch mal richtige Schnäppchen machen kann. Obst und Gemüse empfiehlt es sich auf jeden Fall auf dem Wochenmarkt zu kaufen, da es sich hier schon deutlich zu den Supermarktpreisen unterscheidet (z.B. Saturday Market am Hafen von Wellington oder Newtown).