21.09.2024

Erfahrungsbericht von Natalie zum Auslandssemester an der Griffith University

Natalie war 2024 für ein Auslandssemester an der Griffith University in Brisbane. "Für mich war es die beste Entscheidung ein Auslandssemester in Australien zu machen und ich würde es immer wieder tun! Übrigens: Alle die Angst vor den Spinnen haben, es war wirklich nicht ansatzweise so schlimm wie ich es mir vorgestellt habe."

Universität im Ausland: Griffith University

Universität in Deutschland: DHBW Heidenheim

Studiengang in Deutschland: BWL-Handel

Belegte Kurse im Auslandssemester:

  • Retail Marketing
  • Advertising and Integrated Marketing Communications
  • Leading and Managing Organisations
  • International Management

VORBEREITUNG VOR MEINEM AUSLANDSSEMESTER

Seit Beginn meines Studiums war für mich klar, dass ich ein Auslandssemester machen möchte, um meine sprachlichen und persönlichen Fähigkeiten zu erweitern. An meiner Hochschule, der DHBW, informierte ich mich ausführlich im International Office und entschied mich schnell für Australien. Die weitere Organisation verlief dann in Zusammenarbeit mit meiner Hochschule und GOstralia!-GOmerica!.

BEWERBUNGSPROZESS

Zuerst bewarb ich mich intern bei meiner Hochschule für ein Auslandssemester und ab-solvierte einen Englischtest. Nach der Zusage meiner Hochschule begann der Bewerbungsprozess bei meiner Wunschuniversität, was einige Zeit in Anspruch nahm. Nachdem ich auch von dieser Uni eine Zusage erhielt, wählte ich die Kurse aus, die ich im Aus-land belegen wollte. Gemeinsam mit meinem Studiengangsleiter erstellte ich ein Learning Agreement, sodass die Kurse mir auch in Deutschland angerechnet werden können.

Da meine Wunschuniversität kein Partnerprogramm mit meiner Hochschule hatte, musste ich die Studiengebühren zahlen. Nachdem ich diese und die Krankenversicherung der Uni bezahlt hatte, beantragte ich mein Visum, das ich bereits nach wenigen Minuten erhielt, und buchte die Flüge. Schließlich suchte ich nach einer Unterkunft und fand ein Zimmer in einem Studentenwohnheim direkt auf dem Campus, nachdem ich sowohl auf dem privaten Wohnungsmarkt als auch bei den Uni-Unterkünften gesucht hatte.

Da ein Auslandssemester auch mit vielen Kosten verbunden ist, habe ich mich auch nach Stipendien umgesehen. So bin ich durch meine Hochschule auf das Baden-Württemberg-Stipendium aufmerksam geworden, für das ich mich sofort bewarb und glücklicherweise auch ausgewählt wurde.

ANREISE

Die Anreise nach Australien ist natürlich sehr lang und so war ich insgesamt über 24 Stunden unterwegs, bis ich in Brisbane gelandet bin. Ich hatte zwei Zwischenstopps auf meiner Reise, in Istanbul und Singapur. Die Universität bot einen Abholservice an, den ich in Anspruch nahm und mich zu meiner Unterkunft brachte. Da auch andere internationale Studenten abgeholt wurden, konnte ich bereits hier erste Kontakte knüpfen.

STUDIUM AN DER UNIVERSITÄT IN AUSTRALIEN

Meine Wahl für die Gastuniversität fiel auf die Griffith University in Brisbane, Queensland, Australien. Die überwiegend positiven Berichte, von den Erfahrungsberichten von GOstralia! überzeugten mich, und mein Bauchgefühl bestätigte diese Entscheidung, die sich am Ende als absolut richtig herausstellte.

Ich habe am Nathan Campus studiert, der etwa 20 Minuten mit dem Bus vom Stadtzentrum entfernt liegt, also nicht ganz zentral. Der Campus ist von einem kleinen Wald umgeben, in dem man mit etwas Glück sogar Koalas sehen kann. Dadurch fühlt es sich nicht so an, als würde man in einer Großstadt studieren.

In der ersten Woche fand die Orientation Week statt. Diese Woche diente dazu, die Uni und neue Leute kennenzulernen. Es gab zahlreiche Events, Veranstaltungen und verschiedenste Stände. Nutzt die O-Week so gut es geht und nehmt alles mit, was nur möglich ist – es hat mir unglaublich geholfen.

KURSE

Als internationaler Student muss man an der Griffith University 3 oder 4 Kurse belegen. Ich musste 4 Kurse wählen, damit ich mir diese anrechnen lassen konnte.

  • Retail Marketing: In diesem Kurs ging es um Marketing im Einzelhandel und es gab zwei Abgaben, welche nicht allzu schwer waren.
  • Advertising and Integrated Marketing Communications: Die Themen umfassten klassische Marketingaspekte, bei denen ich bereits viel Vorwis-sen hatte. Es gab drei größere Abgaben, die mit sehr großem Aufwand verbunden waren.
  • Leading and Managing Organisations: Dieser Kurs war mein Lieblingskurs, da er sehr interessant gestaltet war und ich sehr viel neues gelernt habe.
  • International Management: Der Kurs war für mich am schwierigsten, da ich hier kaum Vorwissen hatte und es somit etwas komplizierter war, aber trotzdem gut machbar.

UNTERSCHIEDE ZUR DHBW

Das System an der Griffith University unterschied sich deutlich von dem in Deutschland. Während man in Deutschland oft während des Semesters weniger zu tun hat, erfordert das Studium in Australien kontinuierliche Arbeit an Abgaben und Assignments. In all meinen Kursen gab es keine Abschlussklausuren. Stattdessen mussten während des Semesters jeweils 2-4 Assignments bearbeitet werden, darunter Hausarbeiten, Präsentationen und Gruppenarbeiten. Der Hauptunterschied für mich war, dass man sich die Vorlesungsinhalte im Voraus selbst erarbeiten musste, da die Vorlesungen selbst eher interaktive Workshops waren. Dadurch bleibt man während des Semesters ständig gefordert, hat aber am Ende in der Klausurenphase mehr Freizeit.

LEBEN IN AUSTRALIEN

DER BERÜHMTE KULTURSCHOCK

Der Anfang in einem fremden Land ist natürlich immer etwas herausfordernd. Ich kam im Spätsommer an, was bedeutete, dass es sehr heiß und schwül war – eine große Umstel-lung vom deutschen Winter. Dazu kam die Zeitverschiebung, die neue Umgebung, die andere Sprache und vieles mehr, was anfangs überwältigend war. Doch ich gewöhnte mich schnell an alles und konnte mich gut einleben.

Besonders beeindruckt haben mich die Menschen vor Ort. Ich hatte bereits gehört, dass Australier sehr freundlich sind, und dies konnte ich aus erster Hand erleben. Man wird oft angesprochen und bekommt super schnell Hilfe angeboten. Mein Tipp an jeden wäre, sich selbst einfach die nötige Zeit zu geben, um sich an alles zu gewöhnen und zurechtzufinden. Je länger man dort ist und je mehr Menschen man kennenlernt, desto leichter und schneller gelingt die Anpassung.

DIE STADT BRISBANE

Brisbane ist generell eine eher entspannte Stadt ohne viel Trubel. Man kann wunderbar an der Lagune in South Bank entspannen, wo es auch viele Restaurants gibt. Zum Feiern ist Fortitude Valley ein absolutes Muss. Eine Fahrt mit der Fähre auf dem Fluss bei Nacht ist ebenfalls empfehlenswert, um die wunderschöne Skyline zu bewundern. Ein weiteres Highlight ist die Eat Street in Northshore, die unzählige leckere Speisemöglichkeiten bietet. Meine Bar/Restaurant Empfehlung ist das Fellons mit Ausblick auf die Story Bridge!

UNTERKUNFT

Ich habe in einem Studentenwohnheim direkt auf dem Campus gelebt. Die Bewerbung dafür lief online über die Uni-Website statt, und glücklicherweise habe ich einen Platz bekommen. Ich wurde im Bellenden Ker Haus untergebracht, einem klassischen "Dorm Room"-Haus. Die Wohnhäuser waren zwar nicht super modern, aber sie erfüllten ihren Zweck und es war die beste Entscheidung, direkt auf dem Campus zu leben, da ich dort all meine Freunde kennengelernt habe. Besonders in der O-Week war es ein absoluter Vorteil, auf dem Campus zu wohnen, da ich so an allen möglichen Aktivitäten teilnehmen konnte.

KOSTEN

Ich würde sagen, dass die Lebenshaltungskosten in Australien etwas höher sind als in Deutschland, aber insgesamt recht ähnlich. Mein Studentenwohnheim lag direkt auf dem Campus, der nicht sehr zentral ist, und war daher mit etwa 480 € im Monat vergleichsweise günstig im Vergleich zu Wohnheimen in der Stadtmitte.

Wir haben meistens bei Aldi eingekauft, da die Preise dort, besonders im Vergleich zu Woolworths, sehr günstig waren. Das meiste Geld ging jedoch für Reisen und Vergnügen wie Essen und Feiern drauf. Generell kann man auf jeden Fall sparsam leben. Ich wollte jedoch das Leben und mein Auslandssemester in vollen Zügen genießen und nichts verpassen, nur weil etwas ein bisschen teurer ist.

REISEN

Während eines Auslandssemesters in Australien muss man einfach viel reisen! Obwohl es an der Uni viel zu tun gab, haben wir versucht, die Wochenenden freizuhalten, um möglichst viel zu unternehmen. Die Umgebung von Brisbane bietet zahlreiche Möglichkeiten, wie zum Beispiel den Lamington Nationalpark, Noosa, Gold Coast, Glass House Mountains, North Stradbroke Island, Moreton Island und vieles mehr.

Während der Easter Break haben wir eine Roadtrip über Byron Bay, Coffs Harbour und Newcastle nach Sydney gemacht. Nach der Uni Zeit, als die Klausurenphase begann (ich hatte wie gesagt keine Klausuren), haben wir dann einen großen Roadtrip von Brisbane bis nach Port Douglas in den Norden gemacht, über Fraser Island, die Withsundays, das Great Barrier Reef und viele Nationalparks! Wir konnten wirklich unglaublich viel erleben, haben Kängurus gesehen, sind in Wasserfällen geschwommen, haben unzählige Sonnenauf- und untergänge bestaunt.

FAZIT

In den vielen Erfahrungsberichten, die ich zuvor gelesen hatte, wurde stets betont, dass ein Auslandssemester eine einzigartige und großartige Erfahrung ist. Dem kann ich nun zu 100 % zustimmen.

Vor meiner Abreise hatte ich hohe Erwartungen an mich selbst, wie beispielsweise sprachlich besser zu werden und mehr aus mir herauszukommen. Diese Erwartungen haben sich tatsächlich erfüllt. In einem Auslandssemester ist man gezwungen, aus sich herauszukommen, um neue Leute kennenzulernen und Anschluss zu finden. Sprachlich verbessert man sich sehr schnell, besonders wenn man auch privat mit Freunden Englisch spricht. Zudem hatte ich hohe Erwartungen an das Reisen in Australien und wollte so viel wie möglich sehen. Stolz kann ich sagen, dass ich viel gereist bin und jede Gelegenheit genutzt habe, um das Land zu erkunden und nun die Ostküste gesehen habe (obwohl Australien natürlich noch mehr zu bieten hat).

Für mich war es die beste Entscheidung ein Auslandssemester in Australien zu machen und ich würde es immer wieder tun!

Übrigens: Alle die Angst vor den Spinnen haben, es war wirklich nicht ansatzweise so schlimm wie ich es mir vorgestellt habe :)