08.12.2022

Erfahrungsbericht zum Auslandssemester an der Griffith University

Justine verbrachte 2022 ihr Auslandssemester an der Griffith University am Gold Coast Campus. Trotz anfänglichen Heimwehs hatte sie eine unvergessliche Zeit in Australien mit vielen tollen Erlebnissen.

Universität im Ausland: Griffith University

Studiengang: Biowissenschaften

Belegte Kurse im Auslandssemester:

  • Earth Systems
  • Forensic Science and Criminal Justice
  • Pharmacology

Vorbereitung des Auslandssemesters

Im Oktober 2019 habe ich mit meinem Studium in Frankfurt angefangen und auch ziemlich schnell schon die ersten Schritte in Richtung Auslandssemester gemacht. Fester Bestandteil meines Studiums ist ein Modul mit dem Namen "Freies Studium" , das sich sehr gut dafür eignet, es in Form eines Auslandssemesters abzuschließen. Nach einer Informationsveranstaltung für Auslandsaufenthalte an meiner Uni stand für mich Australien als Ziel und die Bewerbung über GOstralia!-GOmerica! relativ schnell fest. Um dennoch in der Regelstudienzeit zu bleiben, habe ich ursprünglich geplant, von November 2021 bis März 2022 in Australien zu sein, wodurch ich mich mit der Griffith auf eine Uni mit Trimestern festgelegt und mir entsprechendes Infomaterial bestellt habe. Über die Website der Uni hatte ich mich schnell für 6 mögliche Kurse entschieden, die im Bewerbungsformular genannt werden müssen.

Das Portal der Kurssuche war sehr übersichtlich und man konnte durch die Eingabe einzelner Begriffe oder Fächer leicht viele interessante Kurse finden. Ein weiterer wichtiger Schritt war für mich der DAAD-Englischtest, da ich in der Schule nur bis zur 10. Klasse Englisch hatte und somit für die Bewerbung das Abiturzeugnis als Nachweis nicht ausreichend war. Abgelegt habe ich den Test in der Sprachschule eloquia in Frankfurt und hatte bereits am nächsten Tag meine Ergebnisse mit dem erforderlichen Level B2. Nach Einreichen der Bewerbung in Australien durch GOstralia-GOmerica! hatte ich innerhalb von einer Woche die Zusage. Nach der langersehnten Grenzöffnung stand schließlich im Februar 2022 die Flugbuchung mit Singapore Airlines und die Reservierung eines Wohnheimzimmers an. Sowohl die Airline als auch das Wohnheim Metro on Central kann ich sehr empfehlen, aber dazu später mehr. Den Studienplatz von November auf Juli zu verschieben war kein großes Problem, auch die Beantragung des Visums lief ohne große Schwierigkeiten, nach ca. einer Woche war es genehmigt. Einige Vorschläge zu Freizeitaktivitäten an der Gold Coast und letzte Tipps vor der Abreise gab es im von GOstralia-GOmerica! angebotenen Pre-Departure Seminar, Anfang Juli ging es dann los nach Australien.

Uni und Campus

Als ich meinen Campus zu ersten mal vor Ort gesehen habe, war ich erst einmal ein bisschen überwältigt von der Größe. Das änderte sich aber schnell und ich habe problemlos herausgefunden, wo meine Kurse stattfinden. Der Campus ist gut ausgeschildert und an jedem Gebäude steht gut sichtbar die Nummer und der Name. Auch die Tatsache, dass es keine Mensa wie in Deutschland gibt, war kein Problem, denn es gibt auf dem Campus einige Essensmöglichkeiten, die ich selbst jedoch gar nicht genutzt habe, da meine Vorlesungen online stattfanden und ich nur für Laborpraktika und Workshops (eine Art Übungsstunden) zum Campus kommen musste. Am besten gefallen hat mir der Kurs "Earth Systems" , in dem alles zum Thema Erde und Umwelt thematisiert wurde, von Atmosphäre über Gefässer und Geologie bis hin zu Klimawandel. Die dazugehörigen Laborstunden waren abwechslungsreich und die einzureichenden Protokolle leicht verständlich.

Die beiden andren Kurse waren etwas anspruchsvoller aber trotzdem sehr interessant. Die größte Herausforderung unter den Assignments war für mich ein 2000 Worte langes essay im Forensic Science Kurs, welches ich aber dennoch bestanden habe. Auch hier waren die Vorlesungen sehr interessant und abwechslungsreich, es wurden Kriminalfälle besprochen und verschiedene forensische Techniken erklärt. In Pharmacology (übersetzt Pharmazie bzw. Pharmakologie) gab es einmal pro Woche einen workshop in einem Computerraum, in dem verschiedene Medikamente und deren Wirkungen vorgestellt, Graphen zur Wirkung im Körper erstellt und der Vorlesungsstoff vertieft wurde. Trotz einer großen Menge an Lernstoff war auch dieser Kurs größtenteils sehr interessant. Alle Professoren in jedem meiner drei Kurse waren freundlich und hilfsbereit. Die Vorlesungen in Onlineform zu haben, war auch absolut kein Nachteil. Auf Fragen im Chat wurde immer reagiert und Probleme mit der Technik gab es selten.
Mit anderen Studenten in Kontakt zu kommen, war tatsächlich etwas, mit dem ich in den ersten 4 Wochen sehr zu kämpfen hatte. Jeden, dem es genauso geht, kann ich nur ermutigen, nicht gleich aufzugeben, das Gespräch mit den eigenen Mitbewohnern zu suchen und sich in einen Club oder eine Sportgruppe an der Uni einzutragen.

Ich selbst habe mich beispielsweise im Adventure Club eingeschrieben, der aus einer Gruppe von (internationalen) Studenten besteht, die gemeinsame Ausflüge machen. Von Freizeitparks über Wanderungen bis zu einem Campingtrip war alles dabei. Auch die "international student advisors" an der Griffith sind sehr hilfsbereit und haben immer noch ein paar Tipps auf Lager, wenn man nicht weiter weiß. Das wichtigste dabei ist aber, nichts zu machen wobei man sich nicht wohl fühlt. Für mich waren beispielsweise Partys und Alkohol von Anfang an keine Option und ich kann rückblickend sagen, dass ich es trotzdem geschafft habe, Kontakte zu knüpfen und eine schöne Zeit zu verbringen.

Griffith University


Stadt und Umgebung

Die Gold Coast hat mir als Studienstadt sehr gut gefallen. Obwohl ich nicht direkt am Campus gewohnt habe, war der Weg zur Uni mit dem Bus und der Straßenbahn kein Problem. An Ausflugsmöglichkeiten ist so ziemlich für jeden was dabei. Für unter 200 AUD bekommt man eine Jahreskarte für die Freizeitparks Sea World, Movie World, Paradise Country und den Wasserpark Wet n wild. Dieses Ticket habe ich selbst auch ausgiebig genutzt. Im Sea World habe ich kurz vor meinem Rückflug beim "tropical reef snorkel" mitgemacht, bei dem man für ca. 70 AUD eine halbe Stunde lang in einem Riffbecken mit Rochen, Haien und anderen Fischen schnorcheln kann. Auch whale watching wird von Sea World angeboten und es gibt eine Garantie darauf, auch wirklich Wale zu sehen. In Paradise Country gibt es Kängurus, Koalas, Wombats und andere Tiere zu sehen.

Wer solche Tiere in freier Wildbahn sehen möchte, sollte unbedingt im Cooombabah Lakelands conservation park vorbeischauen. Hier gibt es Kängurus und mit viel Glück auch Koalas zu sehen. Da es durchaus auch Spinnen und Schlangen dort geben kann, sollte man jedoch immer auf den Laufwegen bleiben und mindestens zu zweit unterwegs sein. Ein weiterer schöner Ausflug war für mich eine Schnorcheltour nach Cook Island, einer Insel im nördlichen New South Wales. Dort gibt es unter anderem Schildkröten und wilde Delfine zu sehen. Fürs Shopping gibt es die Malls Pacific Fair in Broadbeach und Australia Fair in Southport. Direkt daneben liegt für eine kleine Abkühlung der GC Aquapark, ein aufblasbarer mini-Wasserpark mit Rutschen und Hindernissen. In Surfers Paradise gibt es das Paradise Centre, eine weitere große Mall mit der Arcade Halle Timezone, in der man auch Minigolf und Bowling spielen kann. Ebenfalls in Surfers Paradise steht das höchste Gebäude Australiens, der Q1 Tower. Von der dortigen Aussichtsplattform aus hat man einen tollen Ausblick auf die Stadt. Größere Reisen in andere australische Städte waren bei dieser großen Auswahl für mich gar nicht mehr nötig.

Fazit

Hier möchte ich zuerst noch einmal auf mein Wohnheim und die generelle Wohnsituation zurückkommen. Während meines Aufenthaltes konnte man deutlich spüren, wie groß der Andrang nach zwei Jahren Grenzschließung geworden ist. Bis zum Schluss gab es in meinem Wohnheim eine Warteliste und wie ich nach Abreise von meinen Mitbewohnern erfahren habe, war mein Zimmer bereits am selben Tag an dem ich gegangen bin wieder weitervermietet. Daher kann ich nur sagen, dass es sich auf jeden Fall lohnt, bereits von Deutschland aus ein Zimmer zu reservieren. Die Sicherheit zu haben war mir selbst auch extrem wichtig und die Zeit direkt nach Ankunft kann mit einer schon festen Wohnung in wichtige Dinge wie die Orientierung am Campus und in der Stadt oder das Knüpfen von ersten Kontakten investiert werden.
Zu meinem eigenen Wohnheim Metro on Central kann ich nur sagen: Lasst euch bitte nicht von den teilweise extrem beunruhigenden Onlinebewertungen abschrecken. Eure Privatsphäre wird dort definitiv respektiert, es gibt bis auf wenige Ausnahmen keine lauten Nächte, die Mitarbeiter waren freundlich und ich habe mich dort immer sicher gefühlt.

Für meine persönliche Entwicklung war die Zeit in Australien sehr positiv. Es war eine wichtige Erfahrung, selbstständig einen Haushalt zu haben und mich unterwegs zu orientieren. Außerdem habe ich deutlich mehr Selbstbewusstsein und es fällt mir leichter, mich mit anderen Menschen zu unterhalten, egal ob auf Deutsch oder Englisch. Rückblickend bin ich sehr froh, die Zeit in Australien verbracht zu haben und trotz des anfänglichen Heimwehs nicht aufgegeben zu haben.

 

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