Reisetipps und Sonstiges an der University of Auckland

12.12.2023

Reisetipps und Sonstiges an der University of Auckland

Kia Ora!


Lohnt es sich, für sein Auslandssemester in Neuseeland ein Auto zu kaufen, um das Land zu bereisen? Mit dieser Frage heiße ich dich willkommen zu meinem letzten Blog-Beitrag zum Thema Reisetipps und Sonstiges an der University of Auckland. Von Anfang an war mir bewusst, dass ich neben dem Studium Neuseeland erkunden möchte. Beispielsweise plante ich, an Wochenenden Ausflüge in der Nordinsel unternehmen und nach dem Semester zur Südinsel zu reisen. Direkt zu Beginn wurde mir jedoch klar, dass das mit dem Public Transport in Neuseeland schwer umsetzbar ist. Leider gibt es nur eine Zugstrecke von Auckland nach Wellington und andere Orte sind deutlich schwieriger zu erreichen. Besonders die Nationalparks haben meist keine Anbindung zum Public Transport. 

Anfangs habe ich mich daher mit anderen zusammengetan, um ein Auto zu mieten. Um jedoch eine Dauerlösung zu finden, habe ich relativ früh angefangen, mich nach Autos auf dem Gebrauchtwarenmarkt umzusehen. Dabei sind gute Autos auch schon für günstige Preise verfügbar. Entschieden habe ich mich für einen VW Golf aus dem Jahr 2008 für 2500€. Das mag vielleicht etwas absurd klingen, aber die Idee dahinter ist, das Auto im Winter zu kaufen und dann im Dezember oder Januar (neuseeländischer Sommer) zu einem ähnlichen Preis wieder zu verkaufen. Dadurch war es mir möglich, alleine oder mit anderen regelmäßig und flexibel Ausflüge zu unternehmen.
 

Die Aussicht vom Roys Peak (am Lake Wanaka gelegen)Die Aussicht vom Roys Peak (am Lake Wanaka gelegen)
Die Aussicht vom Roys Peak (am Lake Wanaka gelegen) 

 

Zu erwähnen ist allerdings noch, dass es auch ohne den Kauf eines Autos möglich ist, in Neuseeland zu reisen. Am besten bieten sich dafür die Outdoor Clubs der Universität an, wie der Tramping Club, Snowsports Club und der Climbing Club, welchen man gegen eine geringe Gebühr beitreten kann. Fast jedes Wochenende werden Veranstaltungen organisiert, wodurch es möglich ist, im Land zu reisen und coole Leute zu treffen. Eine weitere Möglichkeit ist der InterCity Bus, der viele Städte in Neuseeland miteinander verbindet. Auch Inlandsflüge sind relativ billig und so sind einige Kommiliton*innen zur Südinsel geflogen und von dort mit einem gemieteten Auto verreist. Es gibt also viele Möglichkeiten, aber um ein Auto führt meiner Erfahrung nach kein Weg vorbei.

Nun zu den Reisetipps, die ich aus meiner Erfahrung geben kann. Oft hört man, wenn von Neuseeland gesprochen wird, nur von der Südinsel. Doch auch die Nordinsel ist absolut sehenswert! Sie bietet eher das, was ich mir unter dem klassischen Neuseeland vorgestellt hatte: grüne Hügel und Schafe überall. Aber nicht nur das, sondern auch ein paar Vulkane wie Mount Ruhapehu und Mount Egmont. Am Mount Ruhapehu bin ich Ski fahren gegangen und Mount Egmont ist von weitem schon absolut sehenswert. Ein weiteres Highlight auf der Nordinsel war Hobbiton. Solltest du „Herr der Ringe“ mögen, ist dieses Filmset ein absolutes Muss! Es ist zwar ziemlich touristisch orientiert und etwas überlaufen, jedoch habe ich mich dort wie im Auenland gefühlt. Ein Reisetipp, der vielleicht nicht in jedem Reiseführer steht, ist der „Castlepoint Lighthouse“. Meiner Meinung nach steht dort der schönste Leuchtturm Neuseelands, umgeben von einem riesigen Felsen, auf den gewandert werden kann. Die Aussicht von dort ist atemberaubend! Neben diesen Orten kann ich die typischen Reiseziele wie die Vulkanlandschaften um Rotorua empfehlen, sowie Lake Taupo und Coromandel. Die beiden größten Städte, Auckland und Wellington, lohnen sich ebenfalls zu erkunden.

WekaWasserfall am Milford Sound
Weka - bekannt, auch einmal das Essen von Campern zu klauenWasserfall am Milford Sound

 

Nun zu den Reisetipps auf der Südinsel. Zu dieser bin ich direkt nach meiner letzten Prüfung mit ein paar anderen internationalen Studenten aufgebrochen. Diese wird häufig wie ein anderes Land als die Nordinsel beschrieben. Dieses Gefühl kann ich durchaus nachvollziehen. Während die Nordinsel aus zumeist grünen Hügeln besteht, wird es in der Südinsel etwas spektakulärer. Die pazifische und australische Platte, die durch ihr Aufeinandertreffen Neuseeland bilden, sorgen für eine atemberaubende Gebirgskette, die sich durch die Mitte der Südinsel zieht. Wer das Wandern mag, wird dabei absolut belohnt, denn die schönsten Aussichten finden sich häufig an der Spitze vieler dieser Berge. Der höchste unter ihnen ist Mt Cook. Zwei Wanderungen, die ich dort empfehlen kann, ist der Hooker Valley Track und der Wanderweg zur Mueller Hut. Der Hooker Valley ist ein entspannter Wanderweg, der direkt zu Mt Cook führt. Der Wanderweg zur Mueller Hut war ziemlich anstrengend, hat sich aber gelohnt und ist bei guten Bedingungen an einem Tag schaffbar.

Nicht weit von Mt Cook befinden sich Lake Tekapo und Lake Pukaki, die sehr sehenswert sind. Weitere Empfehlungen sind die bekannten Wanderwege zum Roys Peak, Ben Lomond und der Mt Robert Circuit. Der Franz Josef Gletscher an der Westküste und Milford Sound zählen ebenfalls zu meinen absoluten Highlights. Das Fjordland war landschaftlich atemberaubend! Sich mehrere Tage rund um Queenstown und Wanaka aufzuhalten, ist ebenfalls lohnenswert. Wer nach diesen Orten noch nicht genug hat, sollte sich an einem der Great Walks in Neuseeland versuchen. Insgesamt gibt es 10, von diesen mehrtägigen Wanderwegen. Einer von ihnen ist der Abel Tasman Great Walk, welcher im gleichnamigen Nationalpark im Norden der Südinsel liegt. Die Strände und Natur in diesem Nationalpark sind definitiv sehenswert. Ich kann auch nur empfehlen, diesen mehrere Tage an der Küste abzulaufen und anschließend mit dem Wassertaxi zurückzufahren. Dabei kann man auf Campingplätzen oder Hütten des Department of Conservation (DOC) übernachten. Diese Campingplätze sind überall im Land zu finden und relativ kostengünstig, aber nicht immer mit Duschen und in den seltensten Fällen mit WLAN ausgestattet. Freedom Camping ist in den meisten Teilen Neuseelands verboten, besonders in der Nähe der Nationalparks. Die App „Campermate“ kann ich dabei nur empfehlen. Sie zeigt neben den meisten Campingplätzen Neuseelands, auch diejenigen Campingplätze an, auf denen kostenfrei gecampt werden kann.

Blick auf Mt Cook vom Hooker Valley TrackMueller Hut
Blick auf Mt Cook vom Hooker Valley TrackMueller Hut
Blick vom Mt Roberts CircuitBlick auf den Franz Josef Gletscher
Blick vom Mt Roberts CircuitBlick auf den Franz Josef Gletscher


Abschließend, nutze die freie Zeit neben dem Studium, um so viel wie möglich zu reisen! Ich habe während meiner Zeit in Neuseeland die Natur, Landschaft und auch Menschen lieben gelernt und kann es dir nur ans Herz legen, diesen Schritt ins Ausland zu machen. Für mich ist das Land der Kiwis, Weka und Tui das beste der Welt, um ein Auslandssemester zu absolvieren. Du bereist eine Ecke der Welt, die sich massiv vom gewohnten Deutschland unterscheidet und in der sich auch ein billiger Ausflug zu den Fidschi Inseln und nach Australien lohnt.

Abel Tasman Coast WalkwayMilford Sound
Abel Tasman Coast WalkwayMilford Sound
DOC Campingplatz in St ArnaudSonnenuntergang in Queenstown
DOC Campingplatz in St ArnaudSonnenuntergang in Queenstown

 

Ich hoffe, ich konnte dich in meinen Blog Beiträgen etwas für Neuseeland begeistern! Für mich war es ein großer Schritt, alleine ins Ausland zu gehen und einer, der mich für mein Leben prägt! Das kannst du auch!
Alles Gute und viel Motivation für die Organisation deines Auslandssemesters!


Dein Luka