11.04.2023

Orientation und Ankunft an der University of Auckland

Dadurch, dass ich schon einen guten Monat vor Semesterstart eingereist bin (und mir noch die Südinsel angeschaut habe), konnte ich mich schon an das Land gewöhnen und hatte kein Jetlag mehr, als ich eine Woche vor der Orientierungswoche in Auckland angekommen bin.

Dort angekommen habe ich Couchsurfing ausprobiert. Damit habe ich in der Vergangenheit schon gute Erfahrungen gemacht und die Hostels in Auckland erschienen mir alle maßlos überteuert bei den durchgängig sehr schlechten Bewertungen. Mein Couchsurfing Host hat sich als Glücksgriff herausgestellt. Ich bin nämlich in einem inoffiziellen Hippie-Hostel gelandet, wurde dort sehr herzlich empfangen und konnte dort sogar für wenig Geld ein paar Tage länger bleiben.

Zuerst habe ich mich auf die Wohnungssuche gestürzt, was sich als schwieriger erwiesen hat als gedacht. Dazu aber in einem späteren Blogbeitrag mehr. Pünktlich zu Beginn der Orientierungswoche habe ich dann zum Glück etwas gefunden und konnte mich so ganz darauf konzentrieren, mich auf die neue Uni-Umgebung einzustellen. Die Orientation für die internationalen Studierenden war direkt am Montag. Es waren sehr viele Leute da und anfangs sehr chaotisch, wobei die meisten nicht nur ein Auslandssemester machen wollen, sondern ein ganzes Studium in Auckland. Nach ein paar einführenden Worten wurden wir auf verschiedene Hörsäle aufgeteilt, einer speziell für Study Abroad Studenten. Es gab ein paar Informationen, die aber auch schon in vorherigen Online-Infoveranstaltungen gesagt wurden. Was mir positiv aufgefallen ist, war, dass immer wieder betont wurde, dass man auf seine mentale Gesundheit achten soll und mit den Tutoren in Kontakt treten soll, wenn man mit dem Lernpensum nicht mithalten kann. Die Orientation war auch gut, um neue Leute kennen zu lernen. Am besten ist es, einfach Leute anzusprechen, denn die meisten kennen auch noch niemanden hier. Und wenn man sich nett unterhält, unbedingt Nummern austauschen.

In den nächsten Tagen folgten die Orientierungsevents der einzelnen Fakultäten. Diese richtete sich in erster Linie an die Erstsemester. Es war trotzdem interessant, den Aufbau seines Studienfaches an der University of Auckland zu sehen. Man muss hier deutlich weniger Kurse in seinem Fach belegen, um einen Bachelor zu bekommen. Dafür sind Doppelabschlüsse in zwei Fächern sehr üblich, was zumindest in den MINT-Fächern in Deutschland sehr ungewöhnlich ist. Im Anschluss haben wir eine Campustour gemacht und es gab kostenloses Essen. Im Generellen gibt es hier andauernd kostenloses Essen, ob bei Club-Events oder einfach mal so bei einem Stand auf dem Campus. Das sollte man ausnutzen, weil Essen im Allgemeinen teurer ist als in Deutschland. Es gibt leider auch keine Mensa, dafür aber einige Foodtrucks auf dem Campus. Diese sind aber recht teuer, dafür gibt es einen unieigenen Supermarkt, wo man günstige Snacks kaufen kann. Zudem gibt es einen Essensraum mit Mikrowellen, Wasserkochern und Sandwich-Makern sowie vielen Sitzmöglichkeiten.

 

University of Auckland BibliothekClock Tower der University of Auckland

Uni-Bibliothek

Der berühmte Clock-Tower der University of Auckland


Vor allem am Anfang gibt es viele Events, die von SASS (Study Abroad Student Association) organisiert werden. Bei mir sind die meisten sind leider durch Corona-Erkrankungen der Organisatoren und Unwetter ausgefallen. Als Ersatz habe ich mit ein paar Leuten, die ich auf der internationalen Orientation kennen gelernt habe, ein kleines Picknick organisiert. Am Wochenende habe ich mit meinen neuen Freunden einen Ausflug nach Devonport gemacht, einem sehr netten Stadtteil am Meer, zu dem man mit der Fähre kommt. Dann ging auch schon die erste Uni-Woche los. Ich habe schnell gemerkt, dass man hier am Ball bleiben muss. In der Regel hat man in jedem Kurs eine Abgabe pro Woche und oft kommen noch weitere, etwas größere Abgaben hinzu. Die zählen auch zur Endnote dazu. Das nimmt stark den Druck vor der Klausur am Ende, die dann nur noch 30-40% der Note ausmacht, dafür hat man unter dem Semester mehr zu tun. Außerdem musste ich einen Kurs wechseln, weil ich festgestellt habe, dass ich die Inhalte alle schon kannte. Das ging online sehr problemlos. In der ersten Uni-Woche fand auch die Club Expo statt. Hier haben sich die einzelnen Clubs vorgestellt.  Es gab eine riesige Auswahl, vom Bitcoin-Club über den Sustainability Club bis zu diversen Sport-Clubs. Ich habe mich in einigen angemeldet, um zu den ersten Events zu gehen und dann zu entscheiden, in welchen ich das Semester über bleibe. Am besten gefallen mir bisher der Women in Science Club und der Tramping Club (also wandern bzw. trekken, hat leider nichts mit trampen zu tun).

 

Strand in CoromandelWine and Cheese auf dem Mt. Eden
Wochenendtrip nach CoromandelMount Eden mit dem Tramping Club


Zusammenfassend würde ich allen empfehlen, zu möglichst vielen von der Uni organisierten Events zu gehen, sich mit Leuten zu connecten und dann evtl. selbst Ausflüge zu organisieren. Außerdem sollte man, wenn möglich, schon früh anreisen. Ich war schon 2 Wochen vor Semesterstart in Auckland und hatte noch viel zu organisieren. Wenn man schon eine Wohnung hat, reicht es bestimmt auch, erst eine Woche vorher zu kommen. Die Orientation Events sollte man aber auf keinen Fall verpassen und man muss auch bedenken, dass es ein paar Tage dauert, bis der Jetlag weg ist.