09.03.2023
Leas Blog: So funktioniert die Bewerbung an der University of Auckland
Die Idee hatte ich schon vor Beginn meines Studiums: ein Auslandssemester in Neuseeland zu machen. Diesen Gedanken hatte ich dann wieder verworfen und wollte lieber an einem Erasmus-Austauschprogramm teilnehmen. Meine Physik-Fakultät ist im Vergleich zu anderen in Dresden nicht sehr groß, weshalb wir wenige Erasmus-Partnerländer haben. Mir war es wichtig die jeweilige Landessprache sprechen zu können. Da ich nur Englisch beherrsche, kamen keine der Erasmus Partner-Unis in Frage. So bin ich zu meiner ursprünglichen Idee zurückgekehrt: Studieren in Neuseeland.
Zuerst habe ich mir einen Finanzplan erarbeitet, um zu prüfen, ob ich mir das Semester überhaupt leisten kann. BAföG bekomme ich nicht. Dadurch, dass ich im Bachelorstudium viel nebenher gearbeitet habe, konnte ich mir einiges ansparen. Außerdem haben mir meine Eltern Unterstützung zugesichert und ich habe mich für Stipendien beworben. Ich war sehr glücklich, das Restart-Stipendium von GOstralia!-GOmerica! bekommen zu haben.
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Hier ist ein Bild von meiner Bewerbung für das Restart-Stipendium. Dafür habe ich extra einen Instagram-Account erstellt (Name: lea_goes_to_auckland) | Ebenfalls aus meiner Stipendium-Bewerbung |
Die erste GOstralia! - GOmerica! Info-Veranstaltung habe ich bereits über ein Jahr vor dem Start des Auslandssemester besucht. So hatte ich sehr viel Zeit, die Bewerbungsunterlagen zusammenzustellen und mir über letzte Dinge Gedanken zu machen, z.B. in welche Stadt ich gehen möchte. Es ist jedoch nicht notwendig, schon so früh mit der Planung anzufangen. Man sollte allerdings etwas Zeit für die Einholung aller Unterlagen einplanen. Beispielsweise musste ich einen Monat auf einen Termin beim Bürgerbüro warten, um die beglaubigte Kopie des Reisepasses anfertigen zu lassen. Wenn man noch keinen Reisepass hat, oder der abgelaufen ist, sollte man eher 2-3 Monate dafür einplanen.
Eine Herausforderung mit neuseeländischen Unis besteht darin, dass die Semesterzeiten nicht mit denen der meisten deutschen Unis übereinstimmen. Das Semester 1 in Auckland beginnt Ende Februar, man muss i.d.R. aber schon Mitte Februar einreisen für die Orientation und Wohnungssuche. Das liegt (zumindest an der TU Dresden) mitten in der Klausurenphase. Weil mir das zu anstrengend war und ich das Auslandssemester mit Reisen verknüpfen wollte, habe ich mir ein ganzes Jahr Zeit genommen. Das passte sehr gut, weil ich im Sommer gerade meinen Bachelor beendet hatte. Im Herbst war ich noch in Südamerika und ab Mitte Januar schon in Neuseeland, um den Sommer zu genießen und mir die Südinsel anzuschauen. Theoretisch ist es aber auch möglich, direkt nach dem Wintersemester in Deutschland im Semester 1 zu studieren. Ich habe Leute getroffen, die das so gemacht haben. Es ist nur sehr herausfordernd.
Die Frage, in welche Stadt ich gehe, war etwas schwieriger. Ich habe mich für Auckland entschieden, weil ich in einer richtigen Großstadt leben wollte und die Lage der Stadt sehr gut ist, um viele Highlights auf der Nordinsel bei Wochenendtrips erkunden zu können.
Die Kurswahl gestaltete sich nicht ganz einfach. Ich musste feststellen, dass das Bachelor-Niveau in Neuseeland offensichtlich niedriger ist als in Deutschland. Alle Kurse, die in Auckland für das 1. Master-Semester Physik angeboten wurden, hatten wir bereits im Bachelorstudium absolviert. Also habe ich mich in anderen Fachrichtungen umgesehen und einen Mathe-Kurs sowie zwei Informatik-Kurse gewählt. Leider kann ich mir nur einen der Informatik-Kurse für mein Masterstudium anrechnen lassen. Die Kurse klingen jedoch alle interessant und werden mir bestimmt später in Deutschland nützlich sein.
Da ich bereits einige Wochen vor Semesterbeginn nach Neuseeland eingereist bin, konnte ich kein Studentenvisum erhalten, denn man kann damit maximal 4 Wochen vor Semesterbeginn einreisen. Stattdessen habe ich ein Work & Holiday Visum beantragt, was sehr schnell genehmigt wurde. Den Flug sollte man so früh wie möglich buchen. Ich habe leider etwas zu spät gebucht (ca. 2 Monate vorher), wodurch der Flug sehr teuer war. Den Rückflug habe ich noch nicht gebucht, da ich nach meinem Neuseeland-Aufenthalt noch nach Australien fliegen möchte und die Klausurtermine abwarten will.
Gerade bin ich dabei, mich in Auckland einzuleben und freue mich darauf, euch in den nächsten Monaten von meinen Erfahrungen zu berichten.
Wandern im Abel Tasman Nationalpark
