10.01.2023

Erfahrungsbericht von Johanna zum Auslandssemester an der Murdoch University

Universität im Ausland: Murdoch University

Studiengang in Deutschland: Lehramt Englisch

Belegte Kurse im Auslandssemester:

  • Australian Literature and Film
  • Introduction to Philosophy
  • Applied Ethics: Environment, Animals and Society

Johanna hat 2022 ihr Auslandssemester an der Murdoch University verbracht. "Insgesamt kann ich jedem nur empfehlen, ein Auslandssemester in Australien zu machen. Egal ob in Perth an der Westküste oder an der Ostküste, ich bin mir sicher, dass jeder eine tolle Zeit haben wird, in der man viele neue Leute kennenlernt, unvergessliche Erfahrungen macht und eine Zeit erlebt, die man nie vergessen wird."

Vorbereitung und Finanzierung:

Nachdem ich 2018 nach meinem Abitur für 9 Monate in Australien war, wusste ich, dass ich gerne noch einmal zurück möchte. Da ich Lehramt Englisch studiere, ist ein Auslandsaufenthalt in einem englischsprachigen Land Pflicht, weshalb ich mich dazu entschied, diesen Auslandsaufenthalt in Australien zu machen. Am liebsten wollte ich nach Perth. Mit der Hilfe von GOstralia!-GOmerica! war der ganze Bewerbungsprozess sehr einfach. Ich habe ca 6 Monate vor Beginn angefangen mich zu informieren und bin mit GOstralia!-GOmerica! in Kontakt getreten, und habe die unterschiedlichen Unterlagen ausgefüllt. Außerdem habe ich Auslands BAföG beantragt. Ich würde empfehlen damit früh anzufangen, auch wenn man noch nicht alle benötigten Dokumente hat, so dass die Bearbeitung vor Beginn des Auslandssemesters beendet werden kann. Das Auslands BAföG unterstützt einen großen Betrag der Studiengebühren, welche nicht zurückgezahlt werden müssen.

Ich habe mich beispielsweise für die Murdoch University in Perth entschieden, da die Studiengebühren dort zu 100% von de Auslands-BAföG gedeckt wurden. Außerdem bekommt man einen monatlichen Betrag sowie einen Zuschuss für die Flüge. Auslands-BAföG kommt auch für Leute in Frage, die kein Inlands BAföG bekommen. Außerdem hatte ich mir davor schon Geld angespart und mich für eins der von GOstralia!-GOmerica! vergebenen Social Media Stipendien beworben. Viele meiner Freunde, die ich kennengelernt habe, hatten das PROMOS Stipendium ihrer Uni. Es lohnt sich also, auch bei der eigenen Uni nachzuschauen. Auf GOstralia!-GOmerica! gibt es viele Infos zu verschiedenen Stipendien und Finanzierungsmöglichkeiten. Ich habe außerdem in Perth angefangen in einem Café zu arbeiten. Da der Stundenlohn in Australien gut ist, konnte ich mir dadurch noch Geld nebenbei verdienen. Außerdem hat es echt viel Spaß gemacht dort zu arbeiten und ich habe tolle Leute kennengelernt.

Ich habe meinen Hin und Rückflug zusammen gebucht, da dies oft günstiger ist. Jedoch mit der Option, den Ort und Zeit des Rückflugs umbuchen zu können, da ich noch nicht wusste wann und von wo ich zurück nach Deutschland fliegen werde.


Unterkunft

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten für eine Unterkunft in Perth. Von Deutschland aus kann man sich beispielsweise für das Studentenwohnheim „The Village“ der Murdoch University bewerben. Ein Vorteil ist, dass man auf dem Campus wohnt und daher immer schnell an der Uni ist. Meist hat man ein kleines eigenes Zimmer und teilt sich den Rest des Apartments mit anderen. Jedoch könnte ein Nachteil sein, dass Murdoch etwas außerhalb der Stadt ist. Mit der Bahn sind es ca 20 Minuten in die Stadt, jedoch muss man von der Uni noch einen Bus zur Bahnstation nehmen, oder ca 20 Minuten laufen.

Außerdem gibt es in der Stadt unterschiedliche „Student Accommodation“, die unabhängig von den Universitäten sind, wie beispielsweise „The Switch“, „Campus Perth“ oder „The Boulevard“. Vorteile sind, dass diese sehr zentral in CBD Perth sind, jedoch auch meistens etwas teurer.

Ich habe mich dazu entscheiden, erst vor Ort auf dem privaten Wohnungsmarkt nach einer Unterkunft zu suchen, da ich lieber etwas zentraler als auf dem Campus wohnen wollte, und ich die Studentenwohnheime in der Stadt vom Preis- Leistung Verhältnis nicht so gut fand. Daher habe ich mir für die erste Woche ein Hostel gebucht und vor Ort angefangen nach einer Unterkunft zu suchen. Im Endeffekt war die Suche dann doch schwerer als gedacht, da der Wohnungsmarkt zurzeit sehr voll ist. Ich bin nach Perth gekommen, kurz nachdem Western Australia die Grenzen nach Covid wieder neu geöffnet hat. Daher weiß ich nicht, ob es daran lag, oder es momentan einfach generell schwieriger ist etwas zu finden.

Es gibt verschiedene Websites, wie flatmates.com.au, flatmatefinders oder Gumtree. Auch über Facebook Gruppen und Facebook Marketplace kann man Unterkünfte finden. Da ich nicht direkt etwas gefunden habe, was mir gefallen hat, habe ich meinen Aufenthalt im Hostel um eine Woche verlängert. Die Zeit im Hostel war jedoch auch schön und ich habe bereits viele Leute kennengelernt. Im Endeffekt habe ich eine tolle Unterkunft gefunden, und dort mit zwei weiteren Mitbewohnerinnen gewohnt, eine aus Australien und eine aus Belgien. Ich hatte echt Glück mit der Wohnung, da die Lage gut war und das Haus auch echt schön und ich habe mich gut mit meinen Mitbewohnerinnen verstanden. Miete wird in Australien meistens wöchentlich bezahlt. Ich habe 160 AUD die Woche bezahlt. Jedoch sollte man schon mit 200 - 250 AUD die Woche für die Unterkunft einplanen, da die meisten Sachen, die ich gesehen hatte in diesem Bereich lagen. Natürlich gibt es nach oben keine Grenze und man kann auch günstigere Sachen finden. Viele die ich kennengelernt habe, fanden es zu Beginn auch schwieriger als gedacht eine Unterkunft zu finden, im Endeffekt hat jedoch jeder etwas gefunden und war zufrieden. Ich würde es immer wieder so machen, da man so viel flexibler ist und sich die Lage selbst aussuchen kann und auch das Preis- Leistung Verhältnis meiner Meinung nach um einiges besser ist als bei den Studentenwohnheimen. Für diejenigen die jedoch von Deutschland aus schon sicher eine Unterkunft haben möchte, sind die anderen Optionen dann eventuell eine bessere Option. Ich denke das muss im Endeffekt jeder für sich selbst entscheiden!:)


Murdoch University

In den ersten Wochen gab es einige Treffen, um andere international Students kennenzulernen und den Campus zu erkunden. Der Campus ist echt schön und es gibt verschiedene Cafés und Restaurants auf dem Campus. Da alle meine Kurse montags und dienstags waren, war ich immer nur an den zwei Tagen am Campus. Alle Dozenten, die ich hatte, waren sehr freundlich und man hatte ein engeres Verhältnis als in Deutschland. Jeder hat sich gegenseitig mit dem Vornamen angesprochen und es gab viel Unterstützung. Ich hatte 3 Units, mit jeweils einer Vorlesung und einem Seminar/Workshop. Während des Semesters gab es schon einige Abgaben, was der größte Unterschied zu Deutschland war, da ich in Deutschland meist nur Abgaben oder Prüfungen am Ende des Semesters hatte. In Australien war dies mehr verteilt und man musste schon während des Semesters Essays oder Ähnliches abgeben. Nach der Vorlesungszeit gibt es dann zwei Wochen, in denen die Klausuren stattfinden. In meinen belegten Kursen musste ich keine Klausur schreiben, sondern nur Essays abgeben, weshalb ich relativ früh fertig war und keinen Klausurstress hatte.
 

Leben in Perth und Reisen

Perth ist die einzige große Stadt an der Westküste Australiens. Ich habe Perth schon damals in mein Herz geschlossen und würde auch immer wieder nach Perth gehen. Auch wenn Perth in Vergleich zu Melbourne oder Sydney kleiner ist, ist es eine schöne Stadt, mit tollen Stränden und generell gibt es sehr viel zu sehen an der Westküste. Ich bin Mitte Juli in Perth angekommen, also Mitten im Winter. Die ersten Monate war es daher noch kalt und sehr regnerisch. Nach ein paar Monaten wurde das Wetter jedoch besser und wir haben viele Tage am Strand in der Sonne verbracht. Perth ist nicht die größte Partystadt, meiner Meinung nach hat die Westküste jedoch die schönsten Stränden und Natur. In der Zeit in Perth haben wir viele Roadtrips gemacht, was ich jeden nur empfehlen kann. Normalerweise wird von der Murdoch University jedes Semester ein „North West Trip“ bis nach Exmouth für die International Students geplant. Dieser ist dieses Jahr jedoch ausgefallen, da es nach Covid zu teuer und zu schwierig zu planen war. Daher haben die meisten den Trip in kleinen Gruppen selbst geplant und beispielsweise einen Camper oder ein Auto gemietet, und in der zweiwöchigen Semesterbreak den Norden der Westküste erkundet.

Auf dem Weg nach Exmouth gibt es viel zu entdecken, wie beispielsweise Kalbarri, Shark Bay, Coral Bay und das Ningaloo Reef. Man sieht die schönsten Strände mit hellem Sand und klaren türkisen Wasser zum Schnorcheln und fährt manchmal über eine Stunde lang, ohne ein anderes Auto zu begegnen. Ich kann jedem empfehlen, so viel von der Westküste zu entdecken wie möglich. Außerdem bin ich für 4 Tage mit zwei Freundinnen nach Broome geflogen, was noch weiter im Norden der Westküste ist. Nach dem Semester haben wir noch einen 10- tägigen Trip „Down South“ gemacht, bis nach Esperance wo wir Kängurus am Strand sehen konnten (Lucky Bay). Die Westküste hat also echt viel zu bieten, vor allem in Bezug auf Roadtrips, Strände und Natur. Generell finde ich, dass die Westküste einem mehr das Gefühl gibt, wirklich in Australien zu sein, da die Ostküste um einiges touristischer ist aufgrund der vielen Städte. Nach dem Studium hat man genügend Zeit, an die Ostküste zu fliegen und diese zu entdecken und Städte wie Melbourne, Sydney oder das Great Barrrier Reef zu besuchen.

Auch wenn ich gerade noch in Australien bin, und noch einen Monat habe, bis mein Visum endet, bin ich jetzt schon traurig, Australien verlassen zu müssen. Der Hin- oder Rückflug lässt sich gut mit einem anderen kurzen Aufenthalt verbinden. Viele verbringen beispielsweise noch ein paar Tage in Singapur, bevor es zurück nach Deutschland geht. Ich werde noch für 3 Wochen nach Thailand fliegen. Aber auch Neuseeland, Bali, oder Fiji sind von Australien aus, um einiges einfacher zu erreichen als von Deutschland. Vor allem aus Perth gibt es oft viele günstige Flüge nach Bali, da es so nah ist😊

Insgesamt kann ich jedem nur empfehlen, ein Auslandssemester in Australien zu machen. Egal ob in Perth an der Westküste oder an der Ostküste, ich bin mir sicher, dass jeder eine tolle Zeit haben wird, in der man viele neue Leute kennenlernt, unvergessliche Erfahrungen macht und eine Zeit erlebt, die man nie vergessen wird. Und auch wenn es mal schlechte Tage geben kann und eventuell nicht immer alles so läuft wie man es sich zuerst vorgestellt hat, lernt und wächst man daran.
Falls ihr irgendwelche Fragen zu Perth oder anderen Themen habt, könnt ihr mir gerne auf Instagram (johannaseip) schreiben!
Hier noch ein paar Bilder von meiner Zeit in Perth und der wunderschönen Westküste Australiens😊