09.08.2024

Erfahrungsbericht von Aaron zum Masterstudium an der UTS

Aaron war von 2022 bis 2024 für sein Masterstudium an der University of Technology Sydney. Ihm hat es sehr gut gefallen und persönlich wachsen lassen. "Um ehrlich zu sein, fühlt es sich den Erfahrungen nach zu schließen eher nach 10 Jahren und nicht nach 2 Jahren an."

Universität im Ausland: University of Technology Sydney

Universität in Deutschland: Komplettes Studium im Ausland

Studiengang in Deutschland: Master of Information Technology

Belegte Kurse im Auslandssemester:

  • Database
  • Enabling Enterprise Information Systems
  • Fundamentals of Software Development
  • IT Professional and Society
  • Cloud Computing and Software as a Service
  • Communication Protocols
  • Project Management
  • UNIX Systems Programming
  • NET Application Development
  • Business Intelligence
  • Enterprise Architecture Practice
  • Technology Research Preparation
  • Fundamentals of Interaction Design
  • Industry Project
  • Internet Programming
  • Value Chain Engineering Systems

Vorbereitung

Durch GOstralia!-GOmerica! habe ich von der University of Technology Sydneyerfahren, welche aufgrund des Fokus auf IT, den spannenden Kursen, des guten Rufes und der Lage in einer spannenden Stadt sehr attraktiv war. Bei der Vorbereitung habe ich sehr auf die Informationsmaterialien von Gostralia gebaut, aber mich natürlich auch viel im Internet erkundigt. Ich bin bewusst sehr früh angereist, um mich schon ein wenig zu aklimatisieren und zurechtzufinden.

Uni und Campus

Die Uni hat tolle Gebäude und eine herausragende Bibliothek. Die meisten Kurse waren sehr interessant und lehrreich. Ich mochte vor allem den sehr Praxisnahen Fokus und Hands-on Mentalität. Anstelle von großen Klausuren, gab es viele spannende Projekte, in denen ich meine Kenntnisse ausbauen konnte. Wie an jeder anderen Uni gab es natürlich auch an der UTS ein paar sehr schlechte Dozenten. Im Vergleich zu meinem Bachelor in Deutschland war der Arbeitsaufwand um ein Vielfaches höher.

Viele meiner Freunde sind ausgebrannt und schlaflose Nächte in der Uni gehörten im Semester zur Normalität. Ich habe teilweise Hausarbeiten von mehr als 100 Seiten schreiben müssen, die am Ende 30% der Note eines Fachs ausmachten. Im Vergleich war meine längste Hausarbeit in Deutschland 25 Seiten lang und zählte 100% des Fachs (beide Fächer waren 6 Credit Points).

Meine Masterarbeit musste ich parallel zu 3 anderen Fächern schreiben und hatte dadurch insgesamt 4 Wochen Zeit. Ich liste diese Punkte auf, nicht weil ich Leute abschrecken möchte, aber mir wichtig ist, dass sie wissen worauf sie sich einlassen und von dem hohen Workload nicht überrascht werden.

Während des Semesters habe ich dementsprechend nicht viel unternommen, da fast alle Zeit ins Studieren und Arbeiten geflossen ist. Die Uni hat allerdings viele tolle AGs (Societies) in denen man sich engagieren oder an Events teilnehmen kann. Dies ist aus meiner Sicht der Beste Weg Kontakte zu knüpfen.

Stadt und Umgebung

Sydney ist eine tolle und interessante Stadt in der ich mich mittlerweile sehr wohl fühle und mich daher dazu entschieden habe erstmal dort zu bleiben. Am Anfang war ich von Sydney überrascht, da ich eine riesige CBD mit Millionen von Menschen erwartet hatte. Tatsächlich ist Sydney aber flächenmäßig riesig, weshalb sich die mehr als 5 Millionen Menschen sehr verteilen und ich die Stadt als weniger überfüllt wahrgenommen habe als z.B. Köln.

Während es wie in jeder Stadt nicht so schöne und heruntergekommene Ecken gibt, hat Sydney wunderschöne Orte (z.B. Sydney Harbour, Darling Harbour, Royal National Park, Bay Run, Northern Beaches...). Vor allem den Mix aus Strand, Meer, Parks und Großstadt fand ich faszinierend.

Viel gereist bin ich tatsächlich noch nicht, aber für Tages- oder Wochenendausfüge kann ich Palm Beach, Blue Mountains, Royal National Park und Jervis Bay empfehlen. Zudem bin ich ein paar Mal die Ostküste hochgefahren, wo Port Macquarie, Forster, Nambucca Heads, Byron Bay, Gold Coast und natürlich Brisbane sehenswert sind.

Fazit

Das ist schon echt sehr schwer zusammenzufassen. Ich glaube das viel an persönlicher Entwicklung unterbewusst geschieht. Ich habe definitiv unheimlich viel an Fachwissen in der Zeit gesammelt. Zwar war das Studium was die Menge an Abgaben anging unfassbar anspruchsvoll, dafür habe ich hier aber in eienm Semester mehr gelernt als in Deutschland in einem ganzen Studium.

Darüber hinaus ist es eine unbeschreibliche Erfahrung in ein fremdes Land am anderen Ende der Welt zu kommen, wo man sich ein komplett neues Leben aufbauen muss. Das Gefühl am Flughafen anzukommen, ohne Wohnung, ohne jemanden zu kennen und ohne Job kann man vermutlich nur wirklich nachvollziehen, wenn man es einmal selbst erlebt hat. Trotzdem ist es ein unbeschreibliches Gefühl zu merken, wie man sich von 0 startend, Schritt für Schritt ein neues Leben aufbaut.

Mir hat die Erfahrung ein enormes Vertrauen darein gegeben, dass egal was passiert, ich immer in der Lage sein werde mich aus schwierigen Situationen zu befreien und viele meiner Freunde die auch den Schritt ins Ausland gingen, bestätigten diesen Gedanken.

Darüber hinaus ist es Wahnsinn mit wie vielen Kulturen ich in den 2 Jahren in Kontakt gekommen bin, was mich zudem enorm geprägt hat. Wenn ich auf die letzten zwei Jahre zurückschaue, kann ich selbst noch gar nicht wirklich fassen, was in dieser Zeit alles passiert ist. Um ehrlich zu sein, fühlt es sich den Erfahrungen nach zu schließen eher nach 10 Jahren und nicht nach 2 Jahren an.