25.05.2022

Tobias an der University of Tasmania

Im Mai hat Tobias einer der führenden Universitäten in (antarktischer) Meeresbiologie, der University of Tasmania, einen Besuch abgestattet. Hier erfährst du, warum er sein WiWi-Studium fast ein bisschen bereut und was die Uni und Hobart alles zu bieten hat.

Nach zwei Jahren geschlossener Grenzen und unendlich vieler Zoomcalls war es höchste Zeit, endlich mal wieder unsere Partner und Freunde an den australischen Universitäten live und in Farbe zu besuchen.
Unter anderem führte mich meine Besuchsreise zur University of Tasmania ins wunderschöne Naturparadies Tasmanien, bzw. nach Tassie, wie die Aussies sagen.

Schon beim Anflug nach Hobart, der Hauptstadt Tasmaniens und zweitältesten Stadt Australiens, merkt man, dass die Insel sich stark vom Festland unterscheidet. Hügelige grüne Landschaften, großartige einsame Strände und viel Natur, bis man am Horizont Hobart erblickt, das sich in traumhafter Lage zwischen Küste und Mount Wellington befindet.

Hobart ist heute wie auch früher der Ausgangspunkt für viele Arktisexpeditionen von australischen und auch europäischen Wissenschaftler:innen. Schon bei der Ankunft in Hobart sehe ich im Hafen zwei beeindruckende Eisbrecher, die gerade in Hobart Station machen. Einer davon ist die 1,9 Milliarden AUD teure RSV Nuyina, ausgeliefert im Oktober 2021, das „Schweizer Messer“ der antarktischen Schiffe. Nuyina wird in den kommenden 30 Jahren ihren Dienst im australischen Antarctic Program tun. Kein Wunder also, dass nur wenige Meter entfernt davon das Institute for Marine and Antarctic Studies (IMAS) der University of Tasmania angesiedelt ist.

Das Institut der Universität gehört zu den weltweit führenden Einrichtungen im Bereich Meeresbiologie und antarktischen Wissenschaften.  Hier treffe ich auch Prof. McMinn, eine wahre Koryphäe in diesem Bereich. Er ist der Gründungsdirektor des International Antarctic Institutes, ein Konsortium von 20 auf die Antarktis fokussierter Universitäten, und wurde 2007 zum UNESCO-Cousteau Chair for the Antarctic Environment ernannt.

Prof. McMinn führt mich nicht nur durchs IMAS, sondern berichtet auch viel über seinen Fokus auf Klimawandel und der Meereis-Ökologie. Die Aktualität und Wichtigkeit des Themas und die Erzählungen über seine vielen mehrmonatigen Expeditionen in die Antarktis bringen mich zum Überlegen, ob diese Richtung nicht doch spannender als WiWi gewesen wäre… Ihr steht vielleicht noch vor eurer Karriereentscheidung, und falls ihr vorhabt, an der University of Tasmania ein Semester, ein Degree oder PhD im Bereich Antarktischer Marinewissenschaften zu machen, schaut euch das Forschungsprofil von Prof. McMinn an. Selbst Study Abroad Studierende fremder Fächer, also auch WiWis, können bei ihm sehr inspirierende Vorlesungen besuchen, wie die Introduction to Antarctic Studies.  Und wer weiß, falls ihr einen Bachelor oder Master of Marine Science and Antarctic Science oder ein PhD in Antarctic Science an der University of Tasmania anstrebt, kommt ihr vielleicht in den Genuss, auf der RSV Nuyina die Antarktis zu erkunden.

Aber nicht nur in Marine und Antarctic Science bietet die University of Tasmania hervorragende Studien- und Forschungsmöglichkeiten. Da es die einzige Universität auf der Insel ist, werden hier auch fast alle Studiengänge angeboten - von Architektur bis Wirtschaftswissenschaften, was ich auf einer ausgiebigen Tour durch diverse Fachbereiche bestaunen konnte. Unsere Beraterinnen können dich dazu gerne informieren und dir Infos zur Universität zukommen lassen.  

 

Mein Fazit

UTAS ist natürlich die Nummer eins für alle Bereiche der antarktischen Marinewissenschaften und beneidenswert sind die Forscher:innen und Studierende, die dort in dem Fachbereich eingeschrieben sind. Für alle anderen Fachbereiche bietet die Universität ebenso tolle und spannende Möglichkeiten. Tasmanien bietet ein einmaliges Setting, wo vor allem Naturfreund:innen voll auf ihre Kosten kommen.
Wer in Hobart ist, sollte sich einen Besuch des Museum of Old and New Art (MONA) nicht entgehen lassen. Dass dies weltweit einzigartig ist, konnte ich am Nachmittag sehen. Mit der Fähre geht’s zum Museum, das aus einer Sammlung zeitgenössischer Kunst von David Walsh nicht nur mit der „Cloaca“ oder auch „The poo-machine“ seine Besucher durchaus provoziert. Dies hat bei mir insofern geklappt, als dass während meines Besuchs die Poo-Machine mit Rehkeule, Kartoffeln und als Weinbegleitung Shiraz gefüttert wurde, während ich nur einen Meat-Pie gegessen hatte.

Walsh selbst nannte MONA das „subversive Disneyland für Erwachsene“. Auch andere Exponate mögen für manche die Grenzen des Geschmacks überschreiten, nichtsdestotrotz oder gerade deshalb listet der Lonely Planet Hobart und das Museum auf Platz 7 der Städte, die man besuchen soll und vergleicht dies mit Bilbao und dem Guggenheim Museum. Mein Tipp: Unbedingt hingehen!