Erfahrungsbericht von Tim zum Auslandssemester an der University of Sydney

Tim war 2024 für ein Auslandssemester an der University of Sydney. "Sydney ist wunderschön und einzigartig! Die Stadt bietet alles, was man sich nur wünschen kann: Einen tollen Hafen, schöne Strände, Parks und Coastal Walks sowie einen Central Business District. Die Stadt ist sehr lebendig und hat eine ganz besondere Atmosphäre, aber dennoch auch viele ruhige Ecken, wenn man dem Trubel der Stadt etwas entkommen möchte."

Vorbereitung: Erzähle uns von der Vorbereitung deines Auslandssemesters und warum du dich für deine Uni entschieden hast    

Die Wahl für ein Auslandssemester in Australien fiel mir sehr leicht, da ich in einem englischsprachigen Land leben wollte und bereits nach meinem Abitur viel in der USA gesehen habe. Ich wollte daher in ein neues Land, eine neue Stadt und andere Kultur. Sydney war hierbei die Stadt, die mich am meisten gereizt hat, weswegen ich zwischen den drei Universitäten in der Stadt - University of Technology Sydney (UTS), University of Sydney (USYD) und University of New South Wales (UNSW) – entscheiden musste. Meine Wahl fiel auf die USYD, was vor allem an den interessanten Kursen, dem sehr schönen Campus, dem hohen Ranking in den QS World University Rankings und der guten Lage in der Stadt lag.

Die Vorbereitung für das Auslandssemester war wahrscheinlich der komplizierteste und langwierigste Teil. Vor allem Svea von GOstralia!-GOmerica! hat mir bei jedem Schritt geholfen und war sowohl telefonisch als auch per Mail super erreichbar und stets eine große Hilfe! Die Koordination mit meiner eigenen Universität war recht einfach, da ich in meinem Master - bis auf die Abschlussarbeit – alle notwendigen ECTS-Punkte gesammelt hatte und somit keinen der Kurse an der University of Sydney einbringen musste.
Der schwierigste Teil der Vorbereitungen war das Beantragen des Auslands-BaföGs. Dies tat ich bereits Anfang November 2023, da ich den Antrag nicht erst ein halbes Jahr vor Abreise einreichen wollte. Damit begann eine ewige, monatelange Wartezeit, bis ich Ende Mai 2024 endlich wusste, wie viel Bafög ich bekommen würde. In der Zwischenzeit musste ich auf gut Glück meinen Studienplatz und den Platz im Wohnheim annehmen, sowie die Flüge buchen. Zusätzlich zu dem Auslands-BaföG schloss ich im Juni kurzfristig noch einen Bildungskredit bei der KFW ab, um finanziell etwas abgesichert zu sein.

Uni und Campus: Wie hat dir die Uni gefallen? Wie waren die Kurse, die du belegt hast? Was hast du sonst auf dem Campus unternommen? Hast du Tipps, wie man am besten andere Studierende kennenlernt?    

Die University of Sydney hat mir sehr gut gefallen, der Campus ist sehr schön und weitläufig und bietet viele Möglichkeiten, dort Zeit zu verbringen (Quadrangle, Cafés, Büchereien, Museum und mehr).

Ich hatte mich für drei Kurse entschieden, wobei zwei im Bereich Marketing (International and Global Marketing, Customer Analytics und Relationship Management) und einer im Bereich Work and Organisational Studies (Managing Communication in Organisations) angesiedelt waren. Das Niveau war vergleichbar mit dem, was ich von meiner Heimat-Universität gewohnt war, aber nicht so schwierig, wie ich es anfangs vermutet hatte. Eine Umstellung war für mich auf jeden Fall, dass die Leistungen über das ganze Semester erbracht wurden und sich die Gesamtnote somit aus vielen Einzelnoten ergab. Somit stand fast jede Woche eine (kleinere) Abgabe oder Aufgabe an.

Dadurch, dass ich nur neun Stunden Uni pro Woche hatte, habe ich nicht so viel Zeit am Campus verbracht. Zum Lernen bin ich ab und zu in die Fisher Library am Campus gegangen und ansonsten war ich einmal wöchentlich im Handballtraining beim Sports und Aquatic Center der USYD. Sich einem der vielen Sportteams anzuschließen, ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen. Die Welcome Week bietet ebenfalls gute Möglichkeiten, erste Kontakte mit anderen internationalen Studenten zu knüpfen und Freunde zu finden. Ansonsten habe ich auch in meinen Kursen Freunde gefunden, vor allem aber im Wohnheim.

Ich habe zwanzig Wochen im Queen Mary Building (QMB), einem Wohnheim mit circa 800, größtenteils internationalen, Studenten, am Campus gewohnt. Im Gebäude selbst funktioniert nicht immer alles, wie es sollte (z.B. Fahrstühle und Waschmaschinen), es ist aber für Sydney-Verhältnisse mit 380$ pro Woche recht günstig. Die Zimmer sind mit 10m² nicht besonders groß, aber komfortabel und bieten Platz für alles Wichtige. Bäder und Küche werden gemeinschaftlich genutzt, es gibt außerdem eine Study Area, ein kleines Gym und ein Theater mit Beamer und Leinwand. Ich habe hier beinahe täglich neue Leute im Flur, in der Küche, den Gemeinschaftsbereichen oder bei den Events kennengelernt und Freundschaften geschlossen. Es war rückblickend die beste Entscheidung, die ich getroffen habe und ich würde es jedem wärmstens empfehlen.

Stadt und Umgebung: Wie hat dir deine Studienstadt gefallen? Erzähle von deinen Reisen am Wochenende oder in der Semester Break.    

Sydney ist wunderschön und einzigartig! Die Stadt bietet alles, was man sich nur wünschen kann: Einen tollen Hafen, schöne Strände, Parks und Coastal Walks sowie einen Central Business District. Die Stadt ist sehr lebendig und hat eine ganz besondere Atmosphäre, aber dennoch auch viele ruhige Ecken, wenn man dem Trubel der Stadt etwas entkommen möchte.

An den Wochenenden habe ich Sydney erkundet, besonders Bondi to Coogee und Manly waren immer ein gutes Wochenend-Programm. Ansonsten habe ich Tagesausflüge nach Newcastle oder in die Blue Mountains gemacht. In der Semester Break bin ich mit meinen Freunden nach Tasmanien geflogen und wir haben mit einem Wohnmobil die Insel erkundet. Besonders Cradle Mountain, die vielen Wombats und weißen Strände von Maria Island und der Sonnenaufgang am Strand bei den Bay of Fires waren meine Highlights. Ansonsten bin ich zwischen meinen Klausuren übers Wochenende nach Melbourne und nach Brisbane geflogen. Am Semesterende stand mit Freunden noch ein Trip zum Ayers Rock ins Nothern Territory an, wobei vor allem der Sonnenuntergang beim Uluru, das Schlafen unter dem Sternenhimmel und das Laufen durch einen „Fluss“ im normalerweise trockenen Kings Canyon in Erinnerung bleiben.

Fazit: Erzähle uns von den Erfahrungen, die du in deinem Auslandssemester gemacht hast und wie es dich in deiner persönlichen Entwicklung weiter gebracht hat.    

Ich habe viele besondere Erfahrungen in meinem Auslandssemester in Australien gemacht und mich an den Alltag in Sydney gewöhnt. Man lebt sich schnell ein und findet sich zurecht, da die Australier alle sehr entspannt, freundlich und hilfsbereit sind. Meine Sorgen, keinen Anschluss zu finden, haben sich schnell erledigt, da man besonders im Wohnheim viele Menschen kennenlernt oder durch die Uni beziehungsweise Unisport.

Sydney ist eine unglaublich schöne Stadt und man fühlt sich hier schnell heimisch. Dorthin zurückzufliegen hat sich bereits nach meiner ersten Reise angefühlt wie nach Hause zu kommen. Ich kann mir auch gut vorstellen, nach meinem Abschluss nach Sydney zurückzukehren und dort zu leben. Für mich war es das beste halbe Jahr meines Lebens und ich würde jedem, der überlegt, ein Auslandssemester (in Australien) zu machen, zu 100 Prozent dazu raten. Am anderen Ende der Welt zu leben, auf sich gestellt zu sein, eine andere Kultur erleben und internationale Freundschaften schließen und pflegen sind Dinge, die stark zur persönlichen Entwicklung beitragen. Ich habe meine Komfortzone verlassen und mich persönlich sehr weiterentwickelt, da ich selbstständiger, entspannter und auch reifer geworden bin.

Sonstiges: Hast du uns noch mehr zu berichten? Wir freuen uns über jede Story.    

Ich würde jedem empfehlen, sein Visum so gut wie möglich auszureizen. Mein Visum war bis zum 09. Januar gültig und ich bin nach Ablauf meines Vertrages im Studentenwohnheim am 08. Dezember nach Cairns geflogen und habe bis Ende Dezember die Ostküste bereist. Für Silvester bin ich nach Sydney zurückgekehrt und konnte das größte New Year's Feuerwerk der Welt aus nächster Nähe sehen. Nach einer weiteren Woche im Sommer Sydneys ging es am 07. Januar zurück ins kalte Deutschland.