11.11.2022

Rabeas Blog: Studium an der UTS

Rabea berichtet in diesem Blog über ihren Studienalltag an der UTS in Sydney. Erfahre mehr über ihre Kurswahl und den Campus der University of Technology Sydney.

🦘 Auslandssemester an der UTS

Studium und Campus

Die UTS hat über 45.000 Studenten (Stand 2021), darunter fast 12.000 internationale Studenten, und zählt zu einer der besten Universitäten in Australien. Dadurch ist die Universität gut auf internationale Studenten eingestellt und bietet eine große Kursauswahl in allen möglichen Bereichen. Der Campus der UTS liegt zentral im Herzen von Sydney direkt am Rand des CBD, dem Central Business District. Durch die Nähe zur Central Station, ist die An- und Abreisen zur Uni-versität schnell und unkompliziert. Auch die einzelnen Gebäude der Uni sind nur wenige Minuten voneinander entfernt und fußläufig gut zu erreichen. Die UTS bietet viele Anlaufstellen für die Anliegen der Studierenden. Im UTS-Tower, dem Hauptgebäude der Universität, befinden sich beispielsweise das International Office und die Health Services. Das International Office ist für Fragen und Probleme der internationalen Studierenden zuständig. Die Mitarbeitenden sind freundlich und bieten eine hervorragende Betreuung bei jeglichen Anliegen rund um das Studi-um oder das Leben in Sydney. Während meines Auslandssemesters konnte ich hier nur positive Erfahrungen mitnehmen und hatte das Gefühl, dass sich immer sehr viel Zeit für meine Anliegen genommen wurde.

Neben dem UTS-Tower liegt eines der neusten Gebäude, das UTS-Building 2 oder auch UTS Central. Hier befindet sich unter anderem die neue Bibliothek, das Hive-Superlab, einige Lernräume und Arbeitsplätze mit PCs, sowie ein plastikfreier Foodcourt. Die Bibliothek war der primäre Lernort für viele Studierende während des Semesters. Auf drei Etagen bietet sie viele Möglichkeiten gemeinsam oder in Ruhe zu lernen. Während man auf der ersten Etage der Bibliothek mit seinen Freunden oder Lerngruppen zusammensitzen und sprechen kann, sind die zweite und dritte Etage „quiet levels“. Die „quiet levels“ sind besonders praktisch, wenn man seine Ruhe zum Lernen braucht oder auch einen kleinen Mittagschlaf machen möchte. Hier befindet sich nämlich auch eine kleine Schlafecke mit sehr bequemen Schlafsäcken, auf denen ab und an Studierende zum Schlafen oder Entspannen zu finden sind. Mir hat es gut gefallen, dass es für die Studierenden überall auf dem Campus verteilt viele Rückzugsmöglichkeiten und Arbeitsplätze gibt. Generell hat die UTS eine moderne und leistungsfähige Ausstattung mit den neusten technischen Geräten.

Auch außerhalb der Gebäude hat der Campus einiges zu bieten. Das Alumni Green ist eine bepflanzte Chill-Out Area für die Studierenden im Innenhof zwischen den UTS-Gebäuden. Hier kann man sich mit seinem Essen gemütlich in der Mittagspause hinsetzen und die Sonne genießen. An einigen Tagen fanden auf dem Alumni Green auch Veranstaltungen mit Musik, DJ und Bühne statt. Zu Halloween gab es sogar ein Outdoor-Kino, bei dem eine große Leinwand mit vielen Sitzsäcken davor inmitten der Grünfläche aufgestellt wurde. Generell war auf dem Campus immer viel los, und die Uni hat jede Woche neue Aktivitäten geplant, bei denen man als Student beispielsweise kostenloses Essen und Trinken bekommen hat.
 

UTS Gebäude

Das Studium in Australien ist praxisbezogener als man es aus den deutschen Universitäten kennt. Ich habe während meines Auslandssemesters drei Kurse mit jeweils 6 Credits (7.5 ECTS) belegt, also insgesamt 18 Credits. Es gibt auch die Option 24 Credits zu belegen, was dem deut-schen Semester mit 30ECTS gleichgestellt ist. Allerdings haben sich nur wenige Studierende für diese Option entschieden, um mehr Zeit zum Reisen und für Freizeitaktivitäten zu haben. Das Semester an der UTS geht 12 Wochen, zusätzlich dazu gibt es zwei Study Vacations. Die Study Vacations sind jeweils eine Woche lang und ermöglichen den Studierenden eine Pause zwischen den Vorlesungen und Abgaben. In dieser Zeit finden keine Vorlesungen, Tutorien Workshops statt und man kann die Zeit zum Reisen, Lernen oder Arbeiten nutzen.

So hatten wir nach Woche 8 die erste Study Vacation und nach Woche 12 (und somit direkt vor der Klausurenphase) die zweite Study Vacation. Ich finde es gut, dass man zwei Wochen während des Semesters frei hat, in der man die Zeit nutzen kann, um den Stoff aufzuholen oder das schöne Wetter in Sydney zu genießen. Man merkt, dass die UTS viel Wert darauf legt, dass es den Studierenden gut geht und sie auch mal abschalten können. Dafür wurden während des Semesters einige Veran-staltungen angeboten, wie beispielsweise Wellness Hours mit Therapiehunden oder kostenlose Yoga-Stunden während der UTS Wellbeing Week.

UTS Aussicht Library

Für meinen Master in Marketing & E-Business habe ich an der UTS folgende Kurse belegt: Brand Management, Managing in a Multicultural World und Enabling Enterprise Information Systems. Die Kurse waren in Vorlesung und Tutorien oder Workshops aufgeteilt. Leider waren alle meine Vorlesungen online, da aufgrund von Corona viele Studierende nicht nach Australien einreisen oder generell nicht live teilnehmen konnten. Für die Tutorien und Workshops hatten wir die Möglichkeit zwischen Online und On-Campus auszuwählen. Ich habe mich für die Variante am Campus entschieden und konnte dadurch auch das australische Studentenleben erle-ben. Während der Tutorien und Workshops haben wir viele interessante Diskussionen gehabt und konnten viel miteinander reden und uns austauschen. Das hat besonders viel Spaß gemacht, da man dadurch interessante Einblicke bekommen konnte. Die Aufgabenstellungen wa-ren meist sehr praxisbezogen, sodass wir gemeinsam in Gruppen die Theorien aus der Vorle-sung an realen Beispielen anwenden mussten.

Jeder meiner Kurse hatte mehrere Prüfungsleistungen und man konnte insgesamt 100 Punkte erreichen. Davon waren ungefähr 30 Punkte Klausuren oder Quizze, 30 Punkte Gruppenarbeit mit Präsentationen und 40 Punkte individuelle Projekte und Berichte. Die ersten Abgaben starteten bereits vier Wochen nach Vorlesungsbe-ginn und zum Großteil vor der zweiten Study Vacation am Ende des Semesters. Dadurch war das Semester sehr vollgepackt und man hatte immer viel für die Uni zu tun. Ich fand es anfangs etwas ungewohnt, dass ich während des Semesters dauerhaft lernen und meine Abgaben fertigstellen musste. Andererseits hat es mich sehr motiviert von Anfang an den Stoff durchzugehen und nach jeder Abgabe hat man sich umso mehr gefreut, bereits einen Teil des Kurses geschafft zu haben. Generell hat mir das Studieren in Australien gut gefallen. Allerdings war ich doch etwas überrascht von dem hohen Lernaufwand während des Semesters. Ich würde mich trotzdem immer wieder für ein Auslandssemester an der UTS entscheiden, da ich hier viele tolle Erfahrungen sammeln konnte und endlich Praxisbezug in meinem Studium hatte!
 

UTS Gebäude

Harbour Bridge

Orientation Week

Zu Beginn des Semesters wird für die Studienanfänger:innen und internationalen Studierenden eine Orientierungswoche angeboten. Dabei gibt es viele verschiedene Aktivitäten, die zum Großteil freiwillig sind und einen über das Studierendenleben an der UTS informieren. Die Orientierungswoche an der UTS fand eine Woche vor Semesterbeginn statt. In der ersten Veranstaltung bekam jeder Studierende ein kleines „Starterpaket“ mit einem UTS-Beutel, einer Campusmappe, Gutscheinen und vielen nützlichen Kleinigkeiten für den Alltag. Die einzelnen Veranstaltungen hatten zum Großteil auch kostenloses Essen, Trinken und viele schicke Merchandise-Artikel. Neben den beiden Pflichtveranstaltungen, die alle wichtigen Informationen zum Studienablauf und Leben in Sydney beinhalteten, gab es noch ein verpflichtendes Willkommenstreffen der Fachschaften. Die einzelnen Fachschaften hatten jeweils ein Treffen geplant, damit man die Studierenden aus dem eigenen Fachbereich kennen lernen kann. Leider fand das Willkommenstreffen für die Masterstudierenden meiner Fachschaft online statt, da viele internationale Studierende zu dem Zeitpunkt noch nicht in Australien waren. Es war zwar sehr interessant mehr über die eigene Fachschaft zu erfahren, doch hätte man am Campus eine bessere Möglichkeit gehabt sich mit den anderen Studierenden auszutauschen.

Orientation WeekOrientation Week UTS
Orientation Week an der University of Technology Sydney


Die UTS hatte bereits einige Wochen vor Beginn des Semesters über die Orientierungswoche informiert, sodass man sich für alle freiwilligen Aktivitäten rechtzeitig anmelden konnte. Man sollte die Mails genau durchlesen, die einem vor Studienbeginn von der Universität zugesendet werden. Dort erhält man alle wichtigen Informationen über die ersten Tage und was es noch zu beachten gibt. Da ich so viel wie möglich von der Woche mitnehmen wollte, habe ich mich für fast alle freiwilligen Veranstaltungen angemeldet. Darunter eine Campus- und Bücherei-Tour, ein Quickstart Workshops, eine Rauchzeremonie mit traditionellem Tanz der Ureinwohner, den BUILD Social MIX und das Network Café. Ich fand es toll, dass man in den Veranstaltungen viele Studierende kennenlernen und erste soziale Anschlüsse knüpfen konnte. Neben den einzelnen Veranstaltungen gab es noch den UTS O’Day! An diesem Tag hatte man die Möglichkeit die mehr als 190 Verbände und Sportclubs der UTS auf dem Campus kennenzulernen und sich direkt als Mitglied anzumelden. Fast jeder Club hatte einen eigenen Stand mit Informationen und kostenlosen Kleinigkeiten. Um eine Mitgliedschaft in einem Club zu erhalten, muss man einen kleinen Betrag zahlen (meist A$5 oder A$10). Als Mitglied kann man an den Events des Clubs teilnehmen und bekommt teilweise einige Vergünstigungen. Ich hatte mich für folgende Clubs entschieden: Women in Business, Pole Society, Café Club, Barbell UTS und Bouldering Society. Beispielsweise trifft sich der Café Club wöchentlich zu Campus-Café-Sitzungen, bei denen man kostenlosen Kaffee, Tee oder heiße Schokolade sowie kleine Snacks bekommt. Die Clubs sind eine tolle Möglichkeit, um Kontakt zu einheimischen und anderen internationalen Studierenden zu bekommen.
Generell war die UTS Orientation Week sehr interessant und aufregend! Man hat spannende Einblicke erhalten, was alles auf einen zukommen wird. Die Universität hat sich viel Mühe ge-geben den Studierenden ein einmaliges Erlebnis zu bieten, um den Campus sowie das Studierendenleben besser kennen zu lernen. Ich habe einen guten Einblick bekommen, was man während des Semesters neben dem Studium so machen kann. Auch konnte ich viele neue Leute kennenlernen. Ich kann jedem nur ans Herz legen, das Programm der Orientierungswoche so gut es geht auszukosten!