Erfahrungsbericht von Marie-Christine zum Auslandssemester an der University of Auckland

Marie-Christine war 2024 als unsere Social-Media Stipendiatin für ein Auslandssemester an der University of Auckland in Auckland, Neuseeland. "Mein Auslandsaufenthalt hatte auch einen großen Einfluss auf meine persönliche Entwicklung. Durch die ständige Nutzung der englischen Sprache verbesserte sich mein Redefluss und mein Vokabular deutlich. Ich wurde selbstbewusster und unabhängiger. Mein Wunsch, im Ausland zu leben und die Welt zu bereisen, hat sich noch weiter verstärkt."

Vorbereitung: Erzähle uns von der Vorbereitung deines Auslandssemesters und warum du dich für deine Uni entschieden hast

Schon vor über zehn Jahren war für mich klar, dass ich meinen Auslandsaufenthalt in Neuseeland verbringen möchte. Die einzige Frage war, für welche Universität ich mich entscheiden würde. Ich habe mich für die University of Auckland entschieden, weil ich schon immer erleben wollte, wie es ist, in einer Großstadt zu leben mit einem Campus direkt im Stadtzentrum.
Da Saarbrücken eine eher kleine Stadt ist, war es für mich eine spannende Gelegenheit, in einer lebhafteren Umgebung zu studieren. Außerdem liegt Auckland auf der Nordinsel und bietet ein wärmeres Klima im Vergleich zu anderen Städten Neuseelands, was für mich ein zusätzlicher Anreiz war.

Der Bewerbungsprozess verlief größtenteils reibungslos. Da ich mich frühzeitig beworben hatte, erhielt ich relativ schnell eine Zusage. Das ermöglichte mir, wichtige organisatorische Schritte frühzeitig anzugehen, wie beispielsweise die Beantragung des Auslands-BAföG und des Visums. Ebenso kümmerte ich mich um eine Auslandskrankenversicherung und buchte meinen Flug.
Vor dem Abflug musste ich noch meine Wohnung leeren und final klären welche Veranstaltungen in Auckland ich für meine Uni in Deutschland übernehmen kann.

Uni und Campus: Wie hat dir die Uni gefallen? Wie waren die Kurse, die du belegt hast? Was hast du sonst auf dem Campus unternommen? Hast du Tipps, wie man am besten andere Studierende kennenlernt?

Der Campus der Universität ist groß und liegt mitten in der Stadt, was äußerst praktisch ist. Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants befinden sich in unmittelbarer Nähe, sodass man nach den Vorlesungen schnell Besorgungen erledigen oder sich mit Freunden auf ein Getränk treffen kann.
Die Universität legt großen Wert auf das Wohlbefinden ihrer Studierenden und fördert eine ausgewogene Balance zwischen Studium und sozialen Aktivitäten. Im Vergleich zu Universitäten in Deutschland bietet die University of Auckland (UOA) eine beeindruckende Vielfalt an Clubs in unterschiedlichen Kategorien. Dadurch ist es nahezu unmöglich, nichts Passendes zu finden. Die Clubs vereinen Menschen mit ähnlichen Interessen und bieten eine großartige Möglichkeit Gleichgesinnte zu treffen und gemeinsame Aktivitäten zu erleben.

Die Kurse, die ich belegt habe, waren in Vorlesungen, die später online hochgeladen wurden, und dazugehörige Tutorien oder Übungskurse unterteilt. In einigen Kursen gab es wöchentliche kleine Abgaben oder Tests. Kurz vor dem Mid-Term-Break wurden Klausuren geschrieben, während am Ende des Semesters entweder ein umfassendes Final Exam stattfand, das die Inhalte der zweiten Semesterhälfte abdeckte, oder eine wissenschaftliche Arbeit im Umfang von 6 bis 10 Seiten eingereicht werden musste.

Während meines Aufenthalts an der Universität in Auckland habe ich mich bei zahlreichen Clubs angemeldet, sowohl in sozialen als auch in sportlichen Bereichen. Es gibt eine beeindruckende Vielfalt an kulturellen Clubs, wie zum Beispiel den Japanisch-Club, der auch Nicht-Japaner herzlich willkommen heißt. Die Clubs bieten wöchentliche Treffen, Spieleabende und Veranstaltungen an, die ideal sind, um neue Leute kennenzulernen und durch gemeinsame Aktivitäten Freundschaften zu schließen. Auch der Surf-Club bietet wöchentliche Treffen an, um neue Kontakte zu knüpfen, sowie Ausflüge, bei denen man das Surfen erlernen oder seine Fähigkeiten auf dem Wasser weiterentwickeln kann.

Stadt und Umgebung: Wie hat dir deine Studienstadt gefallen? Erzähle von deinen Reisen am Wochenende oder in der Semester Break.

Aufgrund der großen asiatischen Bevölkerung in Auckland gibt es dort eine Vielzahl an asiatischen Restaurants. Diese sind im Vergleich zu Deutschland oft günstiger, wodurch es leichter fällt, sich häufiger den Luxus eines Restaurantbesuchs zu leisten. An den Wochenenden gibt es viele Möglichkeiten für spannende Tagesausflüge rund um das Stadtzentrum (CBD). Du könntest einen Ausflug nach Hobbiton unternehmen, eine Wanderung in den gut erreichbaren Nationalparks machen oder die nahegelegenen Inseln Rangitoto und Waiheke Island besuchen, die weniger als eine Stunde mit der Fähre entfernt sind.
Während der zweiwöchigen Mid-Semester-Break bietet sich die Gelegenheit, weiter entfernte Ziele anzusteuern. In dieser Zeit habe ich eine Rundreise südlich von Auckland unternommen und dabei Orte wie Hamilton, Taupo, den Tongariro National Park und New Plymouth erkundet. Auf dem Weg legte ich immer wieder Zwischenstopps ein, um beeindruckende Wasserfälle oder Strände zu bewundern.

Fazit: Erzähle uns von den Erfahrungen, die du in deinem Auslandssemester gemacht hast und wie es dich in deiner persönlichen Entwicklung weiter gebracht hat.

Nach dem Semester bin ich auf die Südinsel Neuseelands geflogen, habe mir für vier Wochen einen Van gemietet und die gesamte Insel bereist. Auch wenn ich die meiste Zeit alleine unterwegs war, hatte ich viele Gelegenheiten, neue Menschen kennenzulernen. Da Australien quasi „um die Ecke“ liegt, konnte ich mir die Chance nicht entgehen lassen und bin nach meiner Reise auf der Südinsel nach Australien geflogen, um dort die gesamte Ostküste zu erkunden. Ein Highlight meiner Bucketlist war es, Silvester in Sydney zu verbringen. Das war eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde.
Begegnungen mit Leuten während meiner Reise und im Studium haben mir erneut gezeigt, wie bereichernd es ist, Menschen aus aller Welt kennenzulernen und neue Freundschaften zu schließen. Besonders bedeutend war für mich eine Freundschaft, die ich während eines Events an der Uni knüpfte. Dort lernte ich jemanden aus Japan kennen, mit dem ich eine enge Verbindung aufbaute. Diese Freundschaft führte dazu, dass wir gemeinsam über Weihnachten nach Australien reisten und die gesamte Ostküste zusammen bereisten. Es war ein unvergessliches Erlebnis, das mich mit Dankbarkeit erfüllte, da ich diesen Lebenswunsch mit jemandem teilen konnte.

Mein Auslandsaufenthalt hatte auch einen großen Einfluss auf meine persönliche Entwicklung. Durch die ständige Nutzung der englischen Sprache verbesserte sich mein Redefluss und mein Vokabular deutlich. Ich wurde selbstbewusster und unabhängiger. Mein Wunsch, im Ausland zu leben und die Welt zu bereisen, hat sich noch weiter verstärkt. Neuseeland selbst hat mir durch seine entspannte Lebensweise gezeigt, wie wichtig es ist, in manchen Dingen gelassener zu bleiben. Im Vergleich zu dem oft hektischen und schnelllebigen Alltag in Deutschland habe ich gelernt, einen Gang zurückzuschalten, ohne dabei an Qualität zu verlieren. Gleichzeitig habe ich erkannt, wie wichtig es ist, sich weniger Stress zu machen, da dies entscheidend für das eigene Wohlbefinden ist.

Sonstiges: Hast du uns noch mehr zu berichten? Wir freuen uns über jede Story.

Bezüglich den Clubs gibt es eine große Spannweite wie den German Drama Club, den Französisch-Club sowie Organisationen, die sich auf andere Kulturen konzentrieren, darunter Māori, chinesisch, thailändisch, vietnamesisch, arabisch oder jüdisch-religiöse Gemeinschaften. Auch sportlich Interessierte kommen auf ihre Kosten. Ob Tanzen, Badminton, Hockey, Kampfsport, Kraftsport oder E-Sports, die Auswahl ist riesig. Besonders hervorzuheben sind der Surf-, Rafting- und Tramping(Wander)-Club, die spannende Outdoor-Erlebnisse bieten. Für besondere Interessen gibt es ebenfalls eine große Bandbreite an Angeboten, darunter Fotografie, Backen/Desserts, Häkeln, Rollenspiele, Schach, Buchclubs sowie Orchester, Chor oder Motorsport.