14.12.2022

Erfahrungsbericht von Julia zum Auslandssemester an der QUT

Julia studierte 2022 für ein Semester an der Queensland University of Technology (QUT) in Brisbane. Über die Uni sagt sie: "Die Uni ist modern, überall gibt es coole Study Spaces und Plätze zum Entspannen." Außerdem gibt sie hilfreiche Tipps zum Kontakte knüpfen und Finden eines Nebenjobs während des Auslandssemesters.

Universität im Ausland: Queensland University of Technology

Studiengang in Deutschland: American Studies

Belegte Kurse im Auslandssemester:

  • Journalismus
  • Geschichte
  • Musik & Kultur

Von Juli bis November 2022 verbrachte ich ein Auslandssemester als Freemoverin an der Queensland University of Technology in Brisbane, Australien. Ich wählte die Kurse nach meinem Interesse, da mein Studiengang (American Studies) dort nicht angeboten wird. Jedoch schloss ich vorher ein Learning Agreement ab, damit ich trotzdem einige CP für mein Studium in Deutschland erhalte. Meinen Aufenthalt habe ich mit der Organisation GOstralia!-GOmerica! geplant. Es war hilfreich eine Ansprechpartnerin zu haben, da mich zunächst der Aufwand ein Auslandssemester selbst zu organisieren etwas abschreckte.

Zum Thema Finanzierung würde ich jedem/jeder empfehlen Auslands-BAföG zu beantragen. Dank der BAföG-Reform ist der Freibetrag nun höher, was mehr Studierenden den Zugang zu BAföG ermöglicht. Wichtig ist das BAföG frühzeitig, mindestens sechs Monate vorher, zu beantragen, auch wenn man noch nicht alle Dokumente beisammenhat. Dasselbe gilt auch für Stipendien, besonders das PROMOS Stipendium erreicht viele Studierende. Dennoch ist es wichtig genügend Rücklagen zu haben oder sich ggf. über Kredite zu informieren, falls das BAföG nicht rechtzeitig ankommt (was häufig der Fall ist).

Mein Studienort war die Stadt Brisbane an der australischen Ostküste. Ursprünglich entschied ich mich für Brisbane wegen des guten Wetters, durchschnittlich 283 Tage Sonnenschein im Jahr. Tatsächlich war es meist sonnig und es wurde sehr selten kälter als 20 Grad. Da Australien auf der Südhalbkugel lieg, war dort Winter, als ich im Juli ankam. Eine sehr gute Reisezeit, denn im Sommer kann es schnell ziemlich heiß und schwül werden. Winter und Frühling sind dagegen angenehm warm und im Meer baden konnte ich trotzdem. Brisbane liegt nicht direkt am Ozean, hat dafür aber den Streets Beach, einen künstlichen Strand mit Blick auf die Skyline. Generell ist Brissy eine Stadt mit vielen Parks und trotz der über 2 Millionen Einwohner nicht übermäßig groß oder überfüllt. Will man doch einmal an einen richtigen Strand, ist man in einer Stunde mit dem Zug in Gold Coast. Nördlich ist auch die Sunshine Coast nicht weit, jedoch ist der Öffi in Australien nicht so gut ausgebaut. Sobald man die Stadt verlassen will, braucht man ein Auto. Also lieber gleich den internationalen Führerschein beantragen. In Brisbane gibt es keine U-Bahn, dafür fahren Busse überall hin. Da ich etwas außerhalb wohnte, lud ich jede Woche etwa 20 AUD auf meine Fahrkarte (goCard). Es gibt Rabatt für Studierende, den muss man jedoch online beantragen.

Meine Uni, kurz QUT genannt, hat zwei, beziehungsweise drei verschiedene Campus. Gardens Point, der Hauptcampus, befindet sich mitten in der Stadt, direkt am botanischen Garten. Kelvin Grove liegt etwas weiter nördlich, war für mich mit den Öffis aber schneller zu erreichen als Gardens Point. Zu Kelvin Grove gehört der Creative Industries Precinct, wo ich die meisten meiner Kurse hatte. Alle drei Campus sind wunderschön mit jeder Menge Pflanzen, Tieren und Grünflächen. Die Uni ist modern, überall gibt es coole Study Spaces und Plätze zum Entspannen. Der einzige Nachteil ist, dass die QUT keine Mensa hat. Auf dem Campus befinden sich viele Restaurants und Cafés, die sind aber leider nicht besonders günstig.

Ich entschied mich für die drei-Kurs Variante, da ich viel unternehmen und weniger lernen wollte. Allerdings gehörten zu den Kursen immer eine Vorlesung und mehrstündige Tutorien, weshalb ich dann doch vier Tage in der Woche zur Uni musste. Der Arbeitsaufwand während des Semesters war etwas höher als in Deutschland. Während des Semesters musste man jede Menge Assignments erledigen, die in die Endnote zählten. Angenehm überraschte mich die Woche Semesterferien, die wir Ende September hatten.

Besonders gefiel mir an der QUT die Student Club Kultur. Es gab Unmengen Clubs, die sich in der Einführungswoche vorstellten und um neue Mitglieder warben. Ich trat dem Quidditch Team bei und fuhr mit den QUT-Surfers nach Byron Bay, um surfen zu lernen. Beides bescherte mir viele neue Freunde, tolle Erlebnisse und glückliche Erinnerungen. Besonders die Pub Crawls durch Brisbanes Bar Szene waren ein echtes Highlight. Vom International Office der Uni wurden viele Aktivitäten, wie Partys und Kennenlernveranstaltungen organisiert. In der ersten Woche gab es auch einige Infoveranstaltungen zum Thema leben und studieren in Australien, Jobsuche und Kurswahl.

Da ich wusste, dass die ersten Wochen sehr stressig werden würden, buchte ich mein Zimmer im Studierendenwohnheim der Kette UniLodge schon von Deutschland aus. Private vermietete Zimmer sind zwar oft günstiger, jedoch suchen viele Studierende Wohnungen am Anfang des Semesters und die meisten Zimmer werden nicht nur für ein Semester vermietet. Die Studentenwohnheime sind etwas teurer, dafür aber modern und gut eingerichtet. Ich wohnte in einer 6er WG. Jeder hatte ein eigenes Zimmer, wir teilten uns drei Bäder, Küche und Wohnzimmer. Zudem verfügt die UniLodge über einen Fitnessraum, Kino, Aufenthaltsraum und Wäscheraum. Im Endeffekt wohnten die meisten Studis in den Wohnheimen, auch diejenigen, die sich eigentlich vor Ort eine Wohnung suchen wollten. Die größten Anbieter sind  UniLodge, Student One und Scape.

Neben der Uni arbeitete ich in der Marketingabteilung eines kleinen australischen Unternehmens. Die Jobsuche gestaltet sich für mich recht schwierig, da ich als Studentin durch meine Kurse eingeschränkt war. Generell gilt, je häufiger und länger man verfügbar ist, desto schneller findet man einen Job. Ein guter Tipp ist persönlich vorbeizuschauen. Eine Freundin klapperte mit ihrem Lebenslauf sämtliche Cafés in ihrer Straße ab und hatte schon am ersten Tag Erfolg. Für die meisten Jobs in Australien braucht man auch eine spezielle Genehmigung, zum Beispiel die Blue Card, wenn man mit Kindern arbeiten möchte oder eine Lizenz zum Ausschank von Alkohol. Diese sollte man möglichst vor der Bewerbung beantragen, manchmal zahlt jedoch auch der Arbeitgeber dafür. In Australien sind die Arbeitgeber verpflichtet in die Rentenkasse einzuzahlen, diese kann man jedoch nach Abreise zurückfordern, genau wie die gezahlten Steuern.

Zusammengefasst kann ich jedem/jeder nur empfehlen ein Auslandssemester zu machen. Vor allem in Australien. Brisbane ist ein cooler Studienort und noch besser für Reisen und Ausflüge. Es gibt alles: Hochhäuser, Einkaufsstraßen, Partyviertel, Parks, Strände, Regenwald und viele Feste. Die Inseln Moreton, Straddie und Fraser liegen nicht weit von Brissy entfernt und auch die Glass House Mountains und der Tamborine Rainforest sind schnell mit dem Auto zu erreichen. Die QUT ist eine moderne, schön angelegte Universität. Die meisten Profs sind total freundlich und halten ihre Vorlesungen mit Humor, was zu einer entspannten Lernatmosphäre beiträgt. Ein Semester ist nicht genug und mir fiel es wahnsinnig schwer mich von Australien zu verabschieden.

 

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