Henley Beach Adelaide

07.04.2020

Interview mit Clemens: Auslandssemester in Adelaide

Clemens macht sein Auslandssemester in Adelaide an der University of South Australia und war von Anfang an begeistert. Wir haben in einem Interview nach seinen ersten Erfahrungen gefragt.

Du hast dich entschieden dein Auslandsemester in Adelaide zu verbringen. Warum ist die Entscheidung auf Adelaide in South Australia gefallen und nicht auf eine andere, vielleicht größere Stadt?

Für Adelaide habe ich mich eigentlich entschieden, da diese Stadt meiner Meinung nach der Underdog unter den Australischen Städten ist. Natürlich gibt es bekanntere Städte wie Sydney oder Melbourne, jedoch sind diese meist jedem bekannt und es gibt nicht mehr soviel Unbekanntes zu entdecken. Mit Adelaide können die meisten Leute außerhalb Australiens nicht so viel anfangen, dabei hat die Stadt extrem viel zu bieten und auch in der Nähe gibt es viel zusehen wie Kangaroo Island. Außerdem hat mir die Infobroschüre der University of South Australia auf Anhieb sehr gut gefallen, mit meiner Wahl bin ich sehr zufrieden. Das ist auch ein riesen Vorteil der Stadt. Man kann jeden Campus super erreichen, auch wenn er etwas weiter vor der Stadt entfernt liegt. Und nicht zuletzt ist das Leben in Adelaide um einiges günstiger als beispielsweise in Sydney.
 

In Deutschland studierst du an einer Fachhochschule Fahrzeugentwicklung. Wie gefällt dir das Angebot der University of South Australia und welche Unterschiede kannst du zum Studium in Deutschland feststellen?

Mir gefällt das Angebot an der University of South Australia sehr gut. Auch wenn die UniSA das Fach Fahrzeugentwicklung an sich nicht anbietet, gibt es genug Fächer, die man im Bereich Maschinenbau belegen kann. Außerdem bin ich dem Motorsport Club beigetreten, dieser baut einen Rennwagen für die australische Formula Student Rennserie. Somit kann ich meine Interessen perfekt umsetzen. An der Hochschule ist mir sofort aufgefallen, dass die Betreuung viel umfassender als in Deutschland ist. Schon vor der Ankunft bekommt man allerhand Informationsmaterial zu Orientierungsveranstaltungen, aber auch zu Anlaufstellen bei Problemen und Fragen. Zudem werden hier Angebote beispielsweise zur Überprüfung von Texten 24 Stunden am Tag sowie 365 Tage im Jahr angeboten. Aber auch das Lehrpersonal bietet immer wieder Unterstützung im Falle von Problemen an. Generell hat man statt nur einer Klausur am Ende des Semesters, viele Semester begleitende Leistungen, die meist zum Schluss in einer Klausur gipfeln. Dadurch ist man jedoch nicht so abhängig von der einen Klausur am Ende des Semesters und dazu gezwungen, während des Semesters zu lernen.
 

Natürlich braucht man zum Studium einen guten Freizeitausgleich. Was für Angebote gibt es hier von der Universität?

Das Angebot an Freizeitveranstaltungen in Adelaide und an der UniSA ist riesig. Man kann sowohl einem der zahlreichen Clubs beitreten, die jedes erdenkliche Interesse abdecken, als auch eine Unisport Mitgliedschaften buchen. Dadurch ist es möglich, die universitätseigenen Fitnesscenter, die Sporthallen sowie die Schwimmbäder zu nutzen. Außerdem gibt es viele verschiedene Unisport Angebote mit ganz unterschiedlichen Sportarten, von Volleyball über Schwimmsport bis zu Laufsportclubs. Da South Australia als der Festival State bekannt ist, hat Adelaide aber auch außerhalb der Universität viel zu bieten. Als ich angekommen bin, ist gerade das Fringe Festival gestartet, das bedeutet, dass über mehrere Wochen täglich im ganzen Stadtzentrum verschiedene Shows, Kunstprojekte aber auch Mitmachaktionen angeboten werden. Auf dem „Hauptgelände“ finden gerade in den Abendstunden die meisten Shows statt. Doch auch ohne Festivals kann man in den Pubs der Stadt viel Spaß haben und dabei an bestimmten Tagen einiges an Geld sparen. Auch kulinarisch kann ich mich nicht beschweren, hier ist besonders der Central Market (auf dem täglich frisches Obst und Gemüse etc. angeboten wird) sowie Chinatown zu empfehlen. Für die Internationalen Studierenden gibt es außerdem einige Angebote, um Kontakt mit anderen Studierenden zuknüpfen. Zusätzlich zu der normalen Orientierungswoche gab es noch viel mehr Angebote bspw. die Möglichkeit an einem Ausflug nach Victor Harbor teilzunehmen, sowie einen Strandtag, der mit einem großen BBQ endet, aber auch Hicking Trips usw.
 

Ein großes Thema für Studierende ist natürlich auch die Wohnungssuche. Wo wohnst du während deines Auslandssemesters und wie hast du diese Unterkunft gefunden?

Die Wohnungssuche in Adelaide gestaltet sich, denke ich, verglichen mit anderen Städten relativ einfach. Ich habe eine Unterkunft gesucht, die nicht zu teuer ist, genug Platz zum Lernen hat und mir die Möglichkeit bietet neue Kulturen kennenzulernen. Ich wohne in der „Alexandra Lodge“ im Suburb Rose Park. Das Gebäude ist zwar nicht das neuste, aber dafür dauert es nicht ganz solange, in die Stadt zukommen. Rose Park liegt direkt hinter dem Parkring, sodass man auch mit dem Fahrrad oder zu Fuß bequem ins Stadtzentrum gelangen kann. Die Miete liegt bei 200 Dollar pro Woche wobei darin Strom, Wasser und Internet enthalten sind. In meiner Unterkunft leben keine anderen Deutschen wobei das für mich kein Problem darstellt, denn so ist man dazu gezwungen, rund um die Uhr Englisch zu sprechen.Generell gibt es auch teurere und günstigere Wohnungen in Adelaide, sowie die Möglichkeit ein Haus zu mieten oder in einem Hostel zu wohnen. Mein Eindruck ist jedoch, dass diese beiden Varianten zumeist entweder weniger Privatsphäre/Lernraum bieten (Hostel) oder mehr Geld kosten bzw. weiter entfernt liegen.Die Uni bietet aber auch eine Plattform zum Suchen von Wohnungen an, man sollte sich jedoch im Voraus Gedanken machen, was für Ansprüche man an eine Unterkunft hat.
 

Hast du noch irgendwelche Tipps oder persönliche Empfehlungen für Studierende, die ein Auslandssemester in Australien / Adelaide planen?

Ein guter Tipp für Studierende die nach Australien/Adelaide kommen wollen, ist, ganz locker an die Sache ranzugehen. Ich denke die meisten Leute haben die Befürchtung, dass ihnen die Kommunikation sowie der Kontaktaufbau schwierig fallen könnte. Diese Ängste sind aber unbegründet. Dadurch das man ununterbrochen Englisch sprechen muss, verbessert man sich ständig, ich hatte jedoch nie den Eindruck, dass mein Englisch für die Kommunikation innerhalb bzw. außerhalb der Universität zu schlecht wäre. Auch der Kontaktaufbau gestaltet sich einfach, da man in der Orientierungswoche bereits viele Leute kennenlernt. Aber auch in den einzelnen Fächern trifft man durch die viele Gruppenarbeit auf neue Leute. Und nicht zuletzt lernt man auch durch Teilnahme an Veranstaltungen und Mitgliedschaft in den Clubs einige Leute kennen. Die Australier an sich sind ein super offenes und freundliches Volk, daher denke ich, wird jeder der diesen Schritt geht, sehr zufrieden damit sein.