Erfahrungsbericht von Hilperin zum Auslandssemester an der San Diego State University

Vorbereitung:

Ein neues Lebenskapitel fängt an: Dein Auslandssemester. Nun stellt sich die Frage, wohin es dich die nächsten fünf Monate verschlagen wird. Meine Entscheidung fiel mir relativ einfach, denn mir besann es nach Sommer, Sonne und Sonnenschein! Schon als kleines Kind hatte ich ein großes Interesse für Amerika und war fest überzeugt, dass ich eines Tages das Land bereisen wollte. Daher erfüllte ich mir meinen langersehnten Wunsch und plante meine Reise nach San Diego, Kalifornien in den Vereinigten Staaten. Da ich Lehramt mit dem Fach Englisch studiere, war mir am Anfang meines Studiums schon bewusst, dass dieser Traum bald zur Realität wird. Nach einiger Zeit traf ich auf die Studienberatung von GOstralia!-GOmerica! und wurde sehr umfangreich über Amerika beraten. Auch hatte ich eine persönliche Ansprechpartnerin, die mir bei allen meinen Fragen stets zur Hilfe stand.Ungefähr ein Jahr bevor mein Auslandssemester begann, entschied ich mich für die San Diego State University in San Diego , Kalifornien. Die Organisation, für die ich mich entschieden hatte, benötigte etliche Unterlagen für die Bewerbung an der Universität unter anderem: Ausgefülltes Bewerbungsformular, Kopie des Reisepasses, Sprachnachweis, Notenübersicht, Financial Statement und zuletzt die Course Form. Diese hatte ich ungefähr acht Monate vor dem Semesterstart abgegeben.

Da mir der hohe Kostenpunkt als Freemover zu Anfang schon bewusst war, suchte ich nach Stipendien, die zu den Voraussetzungen meiner Universität passten. Durch einen Informationsabend an meiner Heimuniversität erfuhr ich von Promos und bewarb mich zusammen mit einer Kommilitonin und bekamen kurze Zeit später eine Zusage. Für den Bewerbungsprozess seitens der ausländischen Universität als auch für Stipendien würde ich mich zeitnah darum bemühen und ca.sechs Monate vorher beginnen, um Engpässe zu vermeiden.

Bewerbungsprozess/Wohnungssuche

Wichtig für die Bewerbung war definitiv die Beantragung eines Reisepasses, falls man in die U.S.A reisen möchte. Auch von Relevanz war die Impfung gegen Corona, da es eine Voraussetzung für die Universität ist. Nach der erfolgreichen Annahme der Universität konnte man nun beginnen sein Visum zu beantragen, welches definitiv einige Monate in Anspruch nimmt, daher mindestens vier Monate vorher einen Antrag stellen. Des Weiteren benötigt man für das Auslandssemester eine Auslandskrankenversicherung, auch dort kann man sich im Internet schlau machen und etliche Krankenversicherungen miteinander vergleichen. Auch kann man schon anfangen, seinen Flug zu buchen, jedoch sollte man darauf achten, dass der Rückflug umbuchbar ist aufgrund von Notfällen. Der schwierigste Schritt während meiner Reise war die Suche nach einer Wohnung und die passenden WG-Mitgliedern.

Für mich war zu Beginn schon klar, dass ich aufgrund der hohen Mietkosten ein Zimmer teilen würde. Als kleinen Tipp am Rande würde ich mich mit der Person, mit der man sich ein Zimmer teilt, ein Treffen vereinbaren in Deutschland. In meinem Semester waren die Preise relativ hoch angelegt und ich habe für ein geteiltes Zimmer in der College Area 850€ gezahlt. Die Universität bietet auch Wohnungen an, wie z.B. 5025 Apartments, Boulevard 63 und das El Paseo. Die Wohnungen habe ich entweder auf Facebook gefunden, auf Roommate-Hero oder auf den jeweiligen Internetseiten der Universität. Für ein Einzelzimmer variieren die Preise von 950-1500€ und es kommt darauf an, in welcher Lage man leben möchte (La Jolla, Pacific Beach, College Area und Mission Beach). Ich habe zu Fuß nur zehn Minuten von der Universität gelebt und fand meine Lage sehr toll, da ich das amerikanische Uni-Leben authentisch miterleben durfte. Etliche Supermärkte wie Trader Joes und Ralphs waren in der Nähe, sowohl ein Starbucks und ein 7/11, welches rund um die Uhr geöffnet ist. Allerdings muss man für sich selbst entscheiden, wo man am liebsten leben möchte, denn alles hat seine Vor- und Nachteile.

Kursanmeldung/Orientierungswoche/Campus   

Angekommen in San Diego ist das schwierigste schon geschafft, was jetzt kommt ist nämlich sehr einfach. Basierend auf deinem Studienfach musst du nun deine Kurse für das Semester anhand einer internen Internetseite auswählen. Aufgepasst, die Kurse sind sehr schnell voll und es ist kein gutes Zeichen, wenn man auf die Warteliste gesetzt wird. Deshalb hier schon vorher schlau machen und die gewünschte Kurswahl im Voraus herausfiltern. Ich brauchte 12 Units und daher drei Kurse. Meine Kurse waren:

● Introduction to Creative Writing
● Childhood‘s Literature
● Language, Culture and Society

Das Semester bietet jedes Jahr verschiedene Kurse an, daher sollte man sich nicht auf meine Kurswahl verlassen. Wählt Kurse aus, die euer Interesse wecken und euren Horizont erweitern, aber vergisst nicht, dass euch die Kurse angerechnet werden müssen. Das amerikanische System unterscheidet sich vom deutsche System. Es gibt mehr Arbeitsaufwand wie z.B. Essays, Quizzes, Midterms,Präsentationen und Final Exams. Allerdings kann man seine Note durch einen extra Aufsatz auf Nachfrage verbessern. Die San Diego State University bietet auch Kurse an wie Surfen, Salsa Tanz oder Kanu fahren. Diese kostet jedoch extra und für ein eigenes Surfbrett muss manchmal auch selbst gesorgt sein. Je nachdem wann euer Semester beginnt, wird eine Woche vorher eine Orientierungswoche stattfinden, wo euch die Universität gezeigt wird und ihr über vieles informiert werdet.

Die Universität bietet eine Vielzahl von Aktivitäten an. Es gibt ein Fußballfeld, einen Tennisplatz, ein Schwimmbad, eine Konzerthalle sowohl innen als auch außen und ein Footballplatz. Zudem bietet die Universität kostenlose Tickets für Basketball und Footballspiele an, die man mit der Uni-Mail bekommen kann. Oftmals gibt es kleine Events wo man umsonst essen kann oder diverse Aktivitäten machen kann. Was mir am meisten auffiel an der Universität war der starke Schulgeist. In der Woche ist man zur Universität gegangen, während man mit anderen Studenten*innen am Wochenende das Uni-Team angefeuert hat. Ich habe mich dadurch sehr willkommen und verbunden gefühlt, da sich so eine Zugehörigkeit gebildet hat, die an deutschen Universitäten kaum vorhanden ist. An regnerischen Tagen (diese gab es kaum) konnte man in die sogenannte Aztec-Lanes mit seinen Freunden bowlen, Billard spielen oder einfach nur einen Kakao trinken und quatschen. Kurz vor Weihnachten konnte man ins Kino, welches sich ebenfalls in der Universität befand und hat Weihnachtsfilme schauen können. Der Campus war von der Architektur sehr ästhetisch und sehr sauber. Neben den Sportplätzen hatten wir auch einen Foodcourt, einen kleinen Park und meinen Lieblingsort, den Schildkrötenteich mit echten Schildkröten. Ich konnte mit meinem Laptop dort hin und meine Aufgaben erledigen oder mich einfach auf das Gras legen und entspannen. Das Wetter war über das komplette Semester sehr angenehm und im Winter lagen die Temperaturen bei 16-20 Grad.

San Diego  

Die Stadt San Diego hat im Vergleich zu Deutschland eine eher weniger gute Anbindung, daher benötigt man definitiv ein Auto. Jedoch kommt man, wenn man in der College Area lebt, auch gut ohne Auto klar. Ein Auto sollte man mit maximal drei Personen teilen, die ungefähr dieselbe Kurswahl haben wie man selbst. Mit dem Auto ist man viel mobiler und man kann leichter Orte entdecken. In San Diego kann man sehr vieles unternehmen, angefangen mit Partys, die sich in der College Area befinden.

Wenn man mal weniger Lust auf Studenten hat, kann man zum Pacific Beach fahren, wo es gute Beach Clubs gibt, wie z.B. Mavericks, Firehouse, Waterbar und Shore Club. Da San Diego nur eine halbe Stunde von Mexiko entfernt ist, kann man dort auch einen Abend verbringen. Allerdings ist es dort etwas unsicherer als in San Diego und man sollte stets mit jemandem fahren, der die Sprache beherrscht. Des Weiteren gibt es in Downtown auch eine Partymeile und auch dort gibt es genug Bars für jedermann. Von Billard spielen bis hin zu Karaoke oder im Club feiern oder einfach nur etwas kleines Essen. Wenn man dennoch gelangweilt ist, kann man über das Wochenende viele andere Städte besuchen, wie z.B. Los Angeles, San Francisco, Las Vegas oder Tijuana. Auch bietet Kalifornien eine Vielzahl von Nationalparks an, die wunderschön sind und definitiv erkundet werden sollten.

Nachdem mein Semester beendet war, bin ich nach New York und Miami geflogen und habe diese Städte erkundet. Beide Städte sind total anders als San Diego und sind definitiv Orte, die es Wert sind, besucht zu werden. Das Auslandssemester hat mich und meine Sicht auf die Welt im Positiven geändert und ich rate jedem, eins anzutreten.