13.02.2024
Saras Erfahrungsbericht an der Murdoch University in Perth
Universität im Ausland: Murdoch University
Studiengang in Deutschland: Design- und Projektmanagement
Belegte Kurse im Auslandssemester:
- ICT393 Advanced Business Analysis and Design
- COM306 Specialist Communication
- COM109 Introduction to Digital Media Skills
Vorbereitung: Erzähle uns von der Vorbereitung deines Auslandssemesters und warum du dich für deine Uni entschieden hast
Ein Semester im Ausland studieren und dann noch am anderen Ende der Welt? Das war mit der Hilfe von GOstralia!-GOmerica! sehr gut umsetzbar und unkompliziert. Meine Wahl fiel auf Australien, da ich bereits vor Corona ein dreiviertel Jahr dort gelebt habe und den Lebensstil und die Menschen dort sehr schätze. Außerdem gab es noch Einiges, was ich von dem riesigen Kontinent sehen wollte.
Da ich das Auslandssemester als Freemover eigenständig organisiert habe, habe ich mich an die Organisation GOstralia!-GOmerica! gewendet, welche mir sowohl sehr viele hilfreiche Informationen und Tipps gegeben, als auch mich in dem Bewerbungsprozess an der Murdoch University unterstützt hat. Die Murdoch University befindet sich in Perth, der größten Stadt in Western Australia. Die MU habe ich gewählt, weil die Universität mit einem breiten Modulangebot, einer modernen Ausstattung und einem passenden Semesterstart Ende Juli (keine Überschneidung mit meiner Heimatuniversität) gepunktet hat. Zusätzlich erfüllt die MU alle Voraussetzungen für eine bestmögliche Finanzierung über das Auslands-Bafög, welches ich als meine Finanzierungsmethode gewählt habe. Im Nachhinein kann ich sagen, dass die MU auf jeden Fall die richtige Entscheidung war!
Uni und Campus: Wie hat dir die Uni gefallen? Wie waren die Kurse, die du belegt hast? Was hast du sonst auf dem Campus unternommen? Hast du Tipps, wie man am besten andere Studierende kennenlernt?
Die Murdoch University hat einen großen Campus, der südlich von Perth liegt. Auf dem Campus ist alles zu Fuß erreichbar und die Anbindungen an Bus und Bahn, um in die Stadt oder ans Meer zu kommen, sind sehr gut. Der Campus ist groß und besitzt eine Foodmeile, mehreren Cafés und vielerlei Sitz- und Lernmöglichkeiten. Zusätzlich gibt es viele Grünflächen, auf denen man es sich bei gutem Wetter in Sitzsäcken bequem machen kann. Auch Support findet man an jeder Ecke, weshalb man bei Fragen immer einen Ansprechpartner vor Ort hat. Die Gebäude der Universität sind technisch sehr gut ausgestattet. Besonders das neue Gebäude „Boola Katitjin“, was so viel bedeutet wie „lots of learning“, ist ein erheblicher Schritt in Richtung modernes und fortgeschrittenes Lernen und Arbeiten.
Das Kursangebot der MU ist breit gefächert, wodurch es mir leichtfiel, Kurse passend zu meinen Interessen zu finden. Die Wahl der Kurse war jedoch nicht so einfach, da man nur mithilfe der Study-Abroad-Beauftragten die Kurswahl umsetzen oder ändern konnte. Ich habe mich für zwei Kurse aus dem dritten Jahr und einen Erstjahreskurs entschieden. Dadurch konnte ich sowohl meine bereits vorhandenen Kenntnisse vertiefen als auch neue Skills erlernen.
Der erste Kurs „Advanced Business Analysis and Design” war ein Business Kurs, welcher sich mit der Modellierung von Businessprozessen zur Entwicklung neuer oder Verbesserung bestehender Businessprozesse beschäftigt hat. Durch die praxisorientierten Abgaben während des Semesters und die Einführung in ein neues Software-Tool hat mir das Modul sehr gut gefallen und meine Skills erweitert. Die Vorlesungen in dem Kurs sowie auch in den anderen beiden Kursen waren online, weshalb ich mir diese eigenständig einteilen und in eigener Geschwindigkeit bearbeiten konnte. Dadurch habe ich zwar weniger Zeit auf dem Campus verbracht, konnte dafür meine Freizeit flexibler gestalten.
Der zweite Kurs „Specialist Communication“ hat mir auch gut gefallen, da wir eigenständig eine Kampagne für einen Praxispartner, in unserem Fall die Murdoch University selbst, erarbeiten sollten. Dadurch konnte ich mich sowohl kreativ ausleben als auch meine konzeptionellen Fähigkeiten verbessern. Auch wenn die Abschlusspräsentation ohne Notizen eine Herausforderung für mich war, hat das Modul mir echt Spaß gemacht.
Der dritte Kurs „Introduction to Digital Media Skills“ war ein Erstjahreskurs und demnach auf den Einstieg und das Erlernen von neuen Skills ausgelegt. Ich habe den Kurs gewählt, um eine Einführung in die Video- und Audioschnittprogramme von Adobe zu bekommen. Da wir uns jedoch nur kurz mit dem Video- und Audioschnitt beschäftigt haben und der Fokus auf anderen Skills wie Fotobearbeitung, Collagen und Magazinerstellung lag, hat mir das Modul nicht so gut gefallen, da ich die dafür benötigten Programme wie InDesign und Photoshop schon sehr gut beherrsche. Für Studierende, die jedoch noch nie mit den Programmen gearbeitet haben, ist der Kurs als Einstieg super.
Allgemein waren die Kurse an der MU gut machbar. Man muss nur von Anfang an mitarbeiten, da die Module sowohl aus mehreren Abgaben innerhalb des Semesters als auch einer Klausur im anschließenden Prüfungszeitraum bestehen. Bei Problemen konnte ich mich immer an die Lehrkräfte wenden, von denen ich sehr zeitnah eine Antwort erhalten habe.
Neben den Universitätsveranstaltungen habe ich zusätzlich viel Zeit auf dem Campus verbracht, da dieser viele Möglichkeiten bietet, um mit Freunden zu chillen oder neue Leute kennenzulernen. Der Bushcourt ist der Ort für einen entspannten Vormittag in der Sonne entweder allein mit einem Buch, dem Laptop oder mit Freunden. Außerdem bietet die Uni jede Woche ein „International Café“ an, in dem viele Studierende zusammenkommen und eine von dem Café organisierte Aktivität machen können. Dabei kommt man mit super vielen Studierenden aus aller Welt ins Gespräch. Wer sich sportlich betätigen möchte, kann das Fitnessstudio auf dem Campus besuchen. Ich war dort regelmäßig, um einen Ausgleich zum Unialltag zu bekommen und habe nichts bezahlt, da man das Fitnessstudio als Student*in in bestimmten Zeiträumen kostenlos nutzen darf. Alle bereits aufgezählten Aktivitäten haben mir geholfen neue Leute kennenzulernen. Zusätzlich sollte man, um andere Studierende kennenzulernen, zu den Veranstaltungen in der Einführungswoche gehen, da dort alle Studierende das erste Mal zusammenkommen. Ein weiterer Tipp ist die Teilnahme an Events, die von der Universität oder Organisationen wie StudyPerth regelmäßig organisiert werden. StudyPerth hat sogar ein Studierendencafé in Perth, wo man jederzeit auf neue Menschen trifft.
Stadt und Umgebung: Wie hat dir deine Studienstadt gefallen? Erzähle von deinen Reisen am Wochenende oder in der Semester Break.
Perth ist die einsamste Großstadt der Welt. Das hat mich jedoch nicht davon abgehalten ein Auslandssemester dort zu verbringen. Denn Perth als Stadt hat mit unzähligen Cafés, einem wöchentlichen Foodmarkt im Herzen der City und angrenzenden Parks unglaublich viel zu bieten. Zudem liegt Perth nah am Ozean, weshalb es viele Vororte mit wunderschönen Stränden gibt. Diese sind alle innerhalb einer halben Stunde mit Bus und Bahn von der Stadt aus zu erreichen und eignen sich perfekt, um neben dem Studium zu surfen, am Strand zu entspannen und abends atemberaubende Sonnenuntergänge zu sehen. Meine liebsten Vororte von Perth sind definitiv Fremantle und Scarborough. Fremantle ist ein Vorort im Südwesten von Perth, welcher mit vielen Stränden, unzähligen Restaurants und Cafés und einem riesigen Markt einen ganz eigenen und besonderen Vibe vermittelt. Scarborough punktet ebenfalls mit wunderschönen Stränden und großartigen Wellen, die sich sehr gut zum Surfen lernen eignen. Dort habe ich das erste Mal auf einem Surfboard gestanden und die Erfahrung kann ich jedem empfehlen.
Das Semester in Australien ist in drei Blöcke eingeteilt, welche jeweils einen Monat lang sind. Zwischen den Blöcken gibt es an der Murdoch University eine „Semester Break“ von einer Woche. Die ersten beiden freien Wochen habe ich genutzt, um mehr von Western Australia zu sehen. In der ersten „Semester Break“ ging es für mich mit einem Camper Van in den Süden von Western Australia. Dort waren sowohl die vielen Küstenaussichtspunkte, die Peninsula südlich von Albany und der Lucky Bay bei Esperance meine Highlights. Auf dem Rückweg sind wir stundenlang durch das Outback von Australien gefahren und haben bei dem bekannten Wave Rock gehalten.
In der zweiten freien Woche habe ich einen Nord-West-Trip unternommen, welcher für uns Austauschstudierenden von der Universität angeboten wurde. Wir haben den Kalbarri National Park, Coral Bay mit dem wunderschönen Ningaloo Reef, Exmouth und den Karijini National Park gesehen. Dabei standen schnorcheln am Strand und schwimmen in den atemberaubenden Schluchten an erster Stelle.
In der dritten „Semester Break“ vor den Klausuren habe ich mich auf die Prüfungen vorbereitet und die letzte Zeit mit Freunden nochmal richtig genossen. Wir haben Tagesausflüge unternommen, denn auch in oder um Perth herum gibt es Dinge, die man auf jeden Fall gesehen und gemacht haben sollte. Rottnest Island, Sandsurfen in Lancelin, die bekannten Pinnacles oder Mandurah sind nur ein paar Ausflugsziele auf dieser Liste.
Fazit: Erzähle uns von den Erfahrungen, die du in deinem Auslandssemester gemacht hast und wie es dich in deiner persönlichen Entwicklung weiter gebracht hat.
Für mich persönlich war das Auslandssemester ein weiterer Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Auch wenn ich vorher in Deutschland schon allein in meiner Universitätsstadt gewohnt habe, ist es auf jeden Fall eine Herausforderung sich eigenständig um eine Unterkunft, das Studium selbst und die vorhandene Zeit im Ausland zu kümmern. Ich habe gelernt auf andere Menschen zuzugehen und dadurch Menschen gefunden, die ich mittlerweile meine Freunde nennen darf. Eins steht fest, man kommt mit deutlich mehr im Gepäck zurück als gedacht:
…neue Freunde
…Englische Floskeln, die einem selbst im Deutschen dazwischen geraten
…einige Packungen Tim Tams
…und eine Menge neuer Erfahrungen und Fotos
Zusätzlich konnte ich auf dieser Reise einiges über die Geschichte Australiens lernen, da in Western Australia und besonders auch an der Murdoch University viel Wert daraufgelegt wird, die einheimischen Menschen und ihre Kultur zu unterstützen, ihnen Gehör zu verschaffen und diese zu respektieren. Australien und besonders Western Australia ist in vielerlei Hinsicht eine Reise wert und eine optimale Option für ein Auslandssemester
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