18.10.2024

Erfahrungsbericht von Lea zum Auslandssemester an der JCU Singapore

Lea war 2024 für ein Auslandssemester an der James Cook University in Singapur. "Das Auslandssemester hat mich auf jeden Fall aus meiner Komfortzone geholt. Ich habe viele wunderbare Menschen kennengelernt, bin über mich hinausgewachsen und jetzt auf jeden Fall sicherer darin geworden, alleine zu reisen. Außerdem habe ich gelernt und wieder festgestellt, dass Noten und Leistungen nicht alles sind und auf keinen Fall einen Wert bestimmen. Man darf und sollte sich die Zeit nehmen, neben dem Studium auch zu leben."

Universität im Ausland: James Cook University Singapore

Universität in Deutschland: Hochschule Kempten

Studiengang in Deutschland: Sozialwirtschaft

Belegte Kurse im Auslandssemester:

  • Anthropolgy and Development - Critical Perspectives  on Globalisation and Inequalities
  • Eyploring Psychology 1: From Brain to Practice
  • Consumer Behaviour

Vorbereitung: Erzähle uns von der Vorbereitung deines Auslandssemesters und warum du dich für deine Uni entschieden hast    

Ich liebe Asien! Durch meine Familie und Wurzeln in Indonesien war es mein Wunsch für mein Auslandssemester nach Südost-Asien zu gehen. Bei einer Infoveranstaltung habe ich dann GOstralia! GOmerica! kennengelernt und nach kurzem Stöbern die JCU Singapore gesehen, welche mir direkt zugesagt hat! Nicht nur auf Grund der Fächermöglichkeiten sondern auch die Semesterzeiten haben perfekt in meinen Studienplan gepasst! Ich habe mich daraufhin an GOstralia! GOmerica! gewendet und alle Informationen bekommen, die ich brauchte, um mich zu bewerben.

Uni und Campus: Wie hat dir die Uni gefallen? Wie waren die Kurse, die du belegt hast? Was hast du sonst auf dem Campus unternommen? Hast du Tipps, wie man am besten andere Studierende kennenlernt?    

Die James Cook University ist klein aber fein. Es ist ein sehr kleiner gemütlicher Campus, der trotz allem sehr belebt war und viele Möglichkeiten bot. Neben einiger Clubs gibt es mehrere Student Hubs, in denen Studierende zusammen lernen können, es gibt eine mehrstöckige Bibliothek, eine Kantine mit mehreren Essensständen und großem Angebot und neben der Mehrzweckhalle eine kleinere Sporthalle sowie ein kleines Fitnessstudo auf dem Campus. Wenn man will, könnte man also den ganzen Tag auf dem Campus verbringen.

Diese Angebote sind vor allem für die international Studierenden von großem Vorteil, da man eine Anwesenheitspflicht von 3 Stunden am Tag hat, egal ob man Vorlesung hat oder nicht.

Studierende treffen und kennenlernen kann man also fast überall :) Und gemeinsam vergeht die Zeit viel schneller ;) Ich selbst war in einem Club und im Fittnesraum. So hatte ich einen sportlichen Ausgleich und konnte mich im Christian Fellowship mit Studierenden aus anderen Jahrgängen vernetzen und wir konnten uns auch außerhalb von Club und Studium gegenseitig unterstützen.

Die Kurse, die ich belegt habe, waren ganz unterschiedlich und auch auf unterschiedlichen Niveaus. Ich würde beim nächsten Mal empfehlen, eher Kurse im 1. oder 2. Jahr zu nehmen, da die 3. Level Kurse schon eher anspruchsvoll sind. In Anthropologie ging es viel darum, zu diskutieren. Wir haben uns wöchentlich in Workshops getroffen, für die man die Vorlesung zu Hause in Vorbereitung anschauen sowie einige Texte lesen musste. Das war sehr zeitintensiv.

In Psychologie musste man ebenfalls die Vorlesungen individuell schauen, es gab eine Onlinevorlesung, die nochmal alles zusammengefasst hat und in der man Fragen stellen konnte und ein Tutorium, in dem man gemeinsam Aufgaben bearbeitet hat. Consumer Behaviour habe ich als am einfachsen empfunden. Zwar hatte es den höchsten wöchentlichen "Pflicht"-Zeitaufwand (2 Stunden Vorlesung und 2 Stunden Tutorium, in denen man anwesend sein muss), allerdings war es eine Kreativaufgabe, ein Multiple Choice Test und ein umfangreicher Bericht. Ich hatte keine benotete Gruppenarbeit, was ich ehrlichgesagt sehr gut fand ^^'

Stadt und Umgebung: Wie hat dir deine Studienstadt gefallen? Erzähle von deinen Reisen am Wochenende oder in der Semester Break.    

Singapur selbst hat mich als Stadt und als Land ehrlicherweise nicht so richtig abgeholt. Da ich mich selbst eher als Kleinstadtmensch bezeichnen würde, habe ich mich in Singapur oft überreitzt und eingeengt gefühlt. Dennoch ist es ein super Startpunkt für allerlei Reisen durch Asien! So konnte ich gleich zwei Mal nach Malaysien! Malaysien ist auch mit dem Bus sehr gut zu erreichen und es lohnt sich auch für ein Wochenende mal nach JB zu fahren :) Während der Semester Break habe ich eine kleine Workation in Malakka gemacht, dort hatte ich einen Tapetenwechsel und konnte eine Stadt erkunden und gleichzeitig arbeiten und etwas für die Uni machen.

Nach der letzten Prüfung war ich mit einer Freundin noch in Kuala Lumpur und bin danach nach Indonesien und Japan. Man kann also wirlich gut von Singapur losreisen :D

Fazit: Erzähle uns von den Erfahrungen, die du in deinem Auslandssemester gemacht hast und wie es dich in deiner persönlichen Entwicklung weiter gebracht hat.  

Das Auslandssemester hat mich auf jeden Fall aus meiner Komfortzone geholt. Ich musste lernen, Prioritäten zu setzen und vor allem meine Zeit zu managen. Ich habe viele wunderbare Menschen kennengelernt, bin über mich hinausgewachsen und jetzt auf jeden Fall sicherer darin geworden, alleine zu reisen. Außerdem habe ich gelernt und wieder festgestellt, dass Noten und Leistungen nicht alles sind und auf keinen Fall einen Wert bestimmen. Man darf und sollte sich die Zeit nehmen, neben dem Studium auch zu leben!

Sonstiges: Hast du uns noch mehr zu berichten? Wir freuen uns über jede Story.     

Was ich auch noch sagen kann: man muss finanziell nicht super gut aufgestellt sein, um als Freemover ins Ausland zu gehen. Wie sagt man? Wo ein WIlle ist, ist ein Weg :) Es gibt neben Stipendien auch die Möglichkeit AuslandsBAföG zu bekommen, das deckt zwar nicht alle Kosten, dennoch einen sehr großen Teil, was mir zumindest die Angst vor dem doch eher teuren Land SIngapur genommen hat :)