15.07.2022
Erfahrungsbericht zum PhD an der Deakin University
Ich bin nun schon in meinem dritten Jahr des PhD Studiums, und es dauert manchmal immer noch etwas das zu realisieren. Manchmal muss ich mich immer noch kurz wach rütteln und wieder vor Augen führen, dass ich wirklich in dieser tollen Großstadt lebe. Eine Stadt wie keine andere und vor allem perfekt für ein Auslandsstudium, wenn man einen Hauch an europäischem Flair nicht missen möchte.
Leben in Melbourne
Melbourne bietet wirklich alles: die Stadt ist multikulturell, fahrradfreundlich, mit großem Ausgeh- und Essensangebot, wunderschönen Parks und einzigartigen Pubs an jeder zweiten Ecke. Mal abgesehen davon bietet der Staat Victoria eine Vielzahl an Wanderungen und Campingoptionen in seinen Nationalparks an. Die Winterzeit ist zwar bitterkalt, aber der Sommer mit seiner eher trockenen Luft und nicht zu viel Hitze macht alles wieder wett.
Auch geldtechnisch lässt es sich hier gut leben. Klar muss man vielleicht hier und da darauf achten und Alkohol ist auch nicht gerade billig, aber es gibt sehr viele lokale Veggie Shops oder auch Secondhand-Geschäfte, wo man den ein oder anderen Schatz finden und sich gut eindecken kann. Die Wochenendmärkte (Farmers Markets) sind ein echtes Highlight, sowohl für den Geldbeutel als auch was die Auswahl an frisch zubereiteten Leckereien angeht. Auch für die Miete zahlt man im Schnitt für ein WG-Zimmer vielleicht ein bisschen mehr als in Deutschland, dafür wohnt man meistens in einem Haus mit Wohnzimmer, Garten, Küche, Veranda und relativ viel Platz. Also das ist schon sehr angenehm im Vergleich zu einer kleinen Wohnung, wie ich es in Deutschland in Erinnerung habe.
Vorbereitung: wie kam ich dazu meinen PhD in Australien zu machen?
Eigentlich hatte ich vor in Deutschland zu bleiben. Doch mein Forschungsprojekt mit Fokus Katastrophenmanagement in den Philippinen, das ich 2018 mit meinem Master in den Niederlanden abgeschlossen hatte, war der Antrieb dafür, eventuell doch in Richtung PhD weiterzuschauen. Australien war in erster Linie reiner Zufall, da ich über einen Online-Kurs in humanitärer Hilfe an der Deakin University, meine heutige Betreuerin für meinen PhD kennengelernt hatte. GOstralia!-GOmerica! kannte ich tatsächlich schon von vor über 10 Jahren, als ich für mein Masterstudium nach Australien gegangen bin. Da dachte ich mir, warum eigentlich nicht mal nachfragen und schauen, ob es eventuell Möglichkeiten gibt mit der Deakin Uni eine Verknüpfung herzustellen. Und ich muss sagen, dass das GOstralia! Team mir unheimlich viel mit meiner Bewerbung an der Deakin Uni geholfen hat. Da die Deakin zu diesem Zeitpunkt noch kein Partner von GOstralia!-GOmerica! war, war es umso besser diese Verbindung durch meine Bewerbung herzustellen. GOstralia! hat sich definitiv sehr für mich ins Zeug gelegt, dass ich mit meiner Bewerbung einen Platz bekomme. Dafür bin ich dem ganzen Team, vor allem Rebecca und Michaela, bis heute sehr dankbar. Eure konstante Kommunikation und persönliche Beratung ist einfach spitzenklasse. Auch das Abwickeln des Bewerbungsprozesses hat super funktioniert.
Erfahrung an der Deakin University
Vorab sollte ich erwähnen, dass ich die meiste Zeit meines PhD Studiums in Lockdowns wegen COVID verbracht habe. Meine Erfahrung ist daher etwas anders. Nichtsdestotrotz würde ich sagen, meine PhD Zeit hier ist bisher trotzdem sehr schön gewesen. Der Campus der Deakin, in meinem Fall Burwood, ist etwas weiter außerhalb der Stadt. Für manch einen kann das anstrengend sein, aber ich genieße die Fahrt und lese oft auf dem Weg. Ich wurde von Anfang an einem PhD Office zugeteilt, wo ich auch einen Schreibtisch habe. Der wurde zwar bisher wenig benutzt, aber jetzt, wo wir wieder alles machen können, ist es gut an die Uni zu gehen, um Gleichgesinnte zu treffen.
Das PhD Studium an sich lässt einem, je nach Betreuer:in und Team, viel Freiraum, um sich selbst die Zeit einzuteilen. Durch die Pandemie war das Ganze natürlich nochmals extremer, da wir nur von zu Hause aus arbeiten konnten. Die Deakin Uni hat uns in der Hinsicht unterstützt, wo es ging, dafür wurden aber Nebenjobmöglichkeiten, z.B. als wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in, ziemlich gekürzt. Generell würde ich aber sagen, dass die Deakin Uni akademisch gesehen sehr fortschrittlich und auch fachlich gut aufgestellt ist. Ich habe bisher nur freundliche und hilfsbereite Menschen kennengelernt. Dazu bietet die Universität ihren PhD Studierenden rund ums Jahr einige Graduate Research Workshops und Seminare an, die meistens online abgehalten werden, sodass man diese gut nebenher mitmachen kann. Einmal im Jahr hält unsere Fakultät eine Konferenz für alle PhD Studierenden, die in Person stattfindet. Nach den 2 Jahren Pandemie war es super, dieses Jahr endlich alle Studierenden persönlich kennenzulernen.
Mein Fazit
Ich kenne die Australier ja nun schon ein wenig länger, und ich muss sagen, die Menschen hier haben meines Erachtens eine sehr gute Work-Life-Balance, was mir persönlich sehr entgegenkommt, vor allem für ein PhD Studium. Ich habe hier in Melbourne definitiv ein zweites Zuhause gefunden und plane mich nach dem PhD erst einmal weiterhin hier aufzuhalten. Die Möglichkeiten im Bereich Katastrophen und Klimawandel sind sehr vielfältig und interessant. Die bunten Vögel und deren Gesang am frühen Morgen, der Geruch der Eukalyptusbäume und die atemberaubenden Sonnenuntergänge sind Dinge, die ich nicht mehr missen wollen würde.
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