Hannas Erfahrungsbericht zum Auslandssemester an der Curtin University

Allgemeine Tipps für kurz vor dem Studienbeginn

Die Curtin hat ein GoGlobal Team, dass sehr hilfsbereit ist und sehr schnell unterstützt. Außerdem gibt es bei CurtinConnect eine Art „Helpdesk für alles“. Sobald es Unklarheiten gibt, z.B. Kurse neu belegt werden müssen etc., kann man jederzeit zu Curtin Connect gehen, um Hilfe vor Ort zu bekommen.

Außerdem können wir „exchange students“ uns auch jederzeit bei GoGlobal melden, die uns dann weiter verweisen können.
Den Studentenausweis kann man zuvor in Deutschland schon beantragen und dann in der Orientierungswoche bei Curtin Connect abholen. Um dann die SmartRider Karte mit Studententarif zu bekommen, empfiehlt es sich sofort mit dem Studentenausweis zu dem Gmart auf dem Campus zu gehen. Dort kann man dann die Smartrider Karte kaufen und auch immer aufladen lassen, wobei das Aufladen auch online geht.

Unterkunft

Auf dem Campus in Bentley sind zwei Studentenwohnheime angeordnet (St‘ Catherines und Twin Dolphin). Zwei weitere Studentenwohnheime sind 15 Gehminuten entfernt (Erica Underwood und Kurrajong Village). Die Studentenheime können leider nur für ein halbes Jahr gemietet werden und nicht ausschließlich für das Semester. Das ist der Grund, warum ich mich privat um eine Unterkunft gekümmert habe. Die meistgenutzte Seite zum Suchen nach Zimmern heißt Flatmates.

Ich selbst bin ohne Wohnung angereist und hatte für die ersten paar Tage ein Hostel (Hostel G in Perth City) gemietet. Die Wohnungssuche hat bei mit super geklappt und ich konnte nach drei Tagen in meine WG einziehen. Trotzdem würde ich empfehlen, die Wohnungssituation so weit wie möglich aus Deutschland im Voraus zu klären. Von einigen habe ich mitbekommen, dass es echt schwierig war eine Wohnung hier zu finden.

Zum Beispiel habe ich eine andere Deutsche getroffen, die einen australischen Freund hatte, der für 6 Wochen gecampt hat, weil er keine Wohnung gefunden hat. Es kommt zwar immer darauf an, wie wählerisch man bei der Wohnungssuche ist, aber generell wird der Wohnungsmarkt in Perth auch eher schwieriger als einfacher. Bei der Wohnungssuche können auch die „accomodation coaches“ von Curtin unterstützen. Meldet euch da einfach einmal beim GoGlobal Team, damit ihr den Kontakt bekommt.

Einkaufen

Es ist empfehlenswert die Grundausstattung bei Kmart zu kaufen, da Kmart sehr günstig ist und qualitativ trotzdem gut. Bei Kmart habe ich zum Beispiel mein Oberbett und eine Schreibtischlampe gekauft. Die Lebensmittel sind im Vergleich zu Deutschland teurer, wobei IGA der teuerste Supermarkt ist und Aldi oder Coles günstiger sind. Am Waterford Plaza in der Nähe der Uni gibt es Coles und IGA, dort bin ich dann immer zum Coles gegangen.

Außerdem gibt es jeden Samstag eine „farmers‘ market“ and der Manning Road. Die regionalen Obst- und Gemüsesorten sind super lecker und größtenteils auch deutlich günstiger. Bei dem farmers‘ market wird auch Lifemusik gespielt und es gibt ein paar Foodtrucks, sodass man sich auch gemütlich hinsetzen kann.

Campus

Die Uni ist mit knapp 60000 Studenten eine sehr große Uni. Von den 60.000 Studenten studieren knapp 37.000 vor Ort am Campus in Bentley, Perth. Der Campus ist riesig. Es fühlt sich an, als befände man sich in einer kleinen Stadt. Die Atmosphäre auf dem Campus ist sehr angenehm, sodass man sich zwischen den Vorlesungen gut auf dem Campus aufhalten kann. Zum Lernen bin ich auch oft hier in die Bibliothek gegangen. Außerdem gibt es auf dem Campus viele Restaurants, Cafés und Food Trucks, sodass ich mich hier auch gerne mit Freunden zum Essen getroffen habe.

Transport zur Uni

Durch die Orte, Waterford, Victoria Park, Technology Park und Bentley fährt ein Shuttlebus, mit dem die Studierenden kostenlos zur Uni fahren können. Es gibt eine App, in der man sieht, wo der Bus sich gerade befindet, sodass man abschätzen kann, wann man einsteigt. Außerdem gibt es einen Shuttlebus, der um den Campus herumfährt, sollte man Vorlesungen oder Workshops an verschiedenen Enden haben.

Innerhalb des Campus und zu den Studentenwohnheimen fährt außerdem ein „Safer Community“ Dienst. Sollte man sich, irgendwo unwohl fühlen, kann man seinen Standort durch eine App freigeben, mit jemanden telefonieren oder sich im Campusradius nach Hause eskortieren lassen. Einige meiner Freunde haben den „Safer Community“ Dienst genutzt, um sich abends nach Hause bringen zu lassen.

Vorlesungen, Workshops und Labore

Die Vorlesungen, die ich hatte, waren alle sehr gut. Ich habe vier Module belegt, von denen waren drei Vorlesungen vor Ort und für ein viertes Modul wurden Videos hochgeladen. Alle Vorlesungen, die vor Ort gehalten werden, werden zusätzlich aufgezeichnet und sind unter „ilectures“ auf dem Protal „blackboard“ verfügbar. Da die aufgezeichneten Vorlesungen automatisch erzeugte Untertitel haben, hat mir das gerade am Anfang sehr geholfen, um ein paar Dinge zu besser zu verstehen. Die Workshops sind da, um das theoretische Wissen zu vertiefen.

Dort haben wir immer selbst an Aufgaben gearbeitet, wobei die Professoren sehr hilfsbereit waren. Da ich Chemie und Biotechnologie studiere, hatte ich auch zweimal die Woche ein Labor. Mein Labor war in „Genetic Engineering“. Bei uns war der Professor immer mit dabei im Labor und hat am Anfang einmal die Theorie hinter dem Versuch erklärt und hat mit uns am Ende die Ergebnisse besprochen. Im Labor arbeitet man in der Regel zu zweit. Die Atmosphäre war immer sehr angenehm und neben dem Professor waren noch die Laborleitung, eine Doktorandin und eine Tutorin dabei, die auch super hilfsbereit bei Fragen waren.

Prüfungen und Assignments

Anders als bei uns, sind die Prüfungen und Assigments mehr über das Semester verteilt. Dabei gibt es pro Unit drei Prüfungen oder Assignments. Das heißt, wenn ihr ein volles Semester mit vier Modulen macht, habt ihr 12 Prüfungen. Die verschiedenen Prüfungsarten sind sehr verschieden. Ich hatte folgende Arten von Prüfungen/Assignments:

• Gruppenarbeit: Präsentation mit Report basierend auf einem Problem von einem realen Kunden
• Individual Assignment (Analyse, ca 8 Seiten)
• Klausur zum Labor (vor Ort, 1h, open book)
• Mid-term exam (vor Ort, 2h, closed book)
• Final exam (vor Ort, 2h, closed book)
• Business simulation mit Report
• Online mid-term/ final exam (1-2h, open book)
• Take home assignment (48h, open book, ziehlt mehr auf das Verständnis und verknüpfen des Gesamtinhalts des Moduls ab als auf Reproduktion des Inhaltes

Auch wenn das viele Assignments und Prüfungen sind, klingt es schlimmer als es wirklich ist. Die Prüfungen sind gut über das Semester verteilt. Wenn man sich die Zeit gut einteilt, hat man die Möglichkeit noch wirklich viel von der Stadt und der Natur um Perth drumherum zu sehen!

Stadt Perth

Die Stadt Perth ist wunderschön und hat sehr viel zu bieten. Hier meine Liste der Top 10 to-dos in Perth, die ich auf jeden Fall weiterempfehle:

1. Scarborough Sunset Markets und DJ
2. Fremantle
3. Australian Football im Optus Stadium (Support Frementale Dockers)
4. Kings Park
5. Mandurah Dolphin Tour
6. Heirisson Island: Kangaroo sanctuary
7. Rottnest island: Quokkas
8. Art museum Perth
9. Cottesloe Beach
10. Restaurants mit sehr internationaler Küche in Victoria Park

Bars

• Picabar in Perth city
• Benny’s in Frementale (Freitags abends Lifemusik und DJ)
• Varsity (Hier sind jeden Donnerstag viele Curtin Students bei der „Jugs night“, Varsity ist super, um noch viele Studenten von der Uni kennenzulernen)

Daytrips, die man in meinem Semester durch die Uni buchen konnte:

• Pinaccle Desert & Lancellin Sanddunes
• Caversham Wildlife park
• Swan Valley: Wine tour & Gin tasting

Längere trips:

• Long-weekend trip to Margaret River, Busselton
• Trip down North to Esperance
• Trip down South to Exmouth

Transport in der Stadt

Der öffentliche Nahverkehr in der Stadt ist leider nicht perfekt und für Strecken, die man schnell mit dem Auto zurücklegen kann, braucht man mit Bahn und Bus länger. Als Student bekommt man die SmartRider Card mit Studententarif, wodurch die Strecken vergünstigt sind. Jeden Sonntag ist der öffentliche Nahverkehr kostenlos. Zur Not muss man Uber oder DiDi fahren, wobei DiDi güstiger ist als Uber. Ich würde auch
empfehlen, in Deutschland die „international driver’s license“ zu beantragen, damit man dann hier auch Auto fahren kann. Ein Auto für day trips haben wir in der Regel bei „Nobirds“ gemietet.

Kosten

*Hinweis von GOstralia!-GOmerica!: Diese Kostenaufstellung ist individuell von Hanna, sie dient als Orientierung, ist aber nicht allgemeingültig!

Die Tabelle stellt einen Gesamtüberblick über die Fixkosten dar. Für das Semester hatte ich ein 25% Stipendium von der Curtin und ein PROMOS Stipendium meiner Hochschule bekommen, die beide einen Teil der Kosten gedeckt haben. Ohne die Stipendien liegt der Semesterbetrag bei 10.800 AUD. Dazu kommen Lebensmittelkosten, ÖPNV Kosten und Kosten für Freizeitaktivitäten. Wenn man mit viel Zeit im Vorfeld auf dem privaten Wohnungsmarkt sucht, kann man sicherlich eine deutlich günstigere Wohnung finden. Es kann dann natürlich nur sein, dass die Lage zur Uni weniger optimal ist. Auch bei dem Flug ist es möglich, durch frühes Buchen und einen Zwischenstopp mehr ein günstigeres Angebot zu finden. Ein internationaler Studentenausweis ist nicht unbedingt notwendig, da man von der Curtin selbst einen Studentenausweis bekommt. Generell ist das Auslandssemester leider dennoch teuer.