16.07.2024
Elenas Erfahrungsbericht zum Auslandssemester an der Victoria University of Wellington
Elena war 2024 für ein Auslandssemester an der Victoria University of Wellington. "Wellington hat mir sehr gut gefallen. Es ist zwar die Hauptstadt aber irgendwie fühlt es sich nicht nach Stadt an. Alles in sehr gut Fußläufig zu erreichen und es gibt so viel zu entdecken. Die Waterfront ist ein Traum und die Aussicht von den Hügeln unbeschreiblich."
Universität im Ausland: Victoria University of Wellington
Universität in Deutschland: Hochschule Mainz
Studiengang in Deutschland: Architektur
Belegte Kurse im Auslandssemester:
- Design 2
- Sustainable and Regenerative Design
- Colour Light and Pattern
Vorbereitung: Erzähle uns von der Vorbereitung deines Auslandssemesters
Ich habe mich für Neuseeland entschieden, weil ich schon einmal dort war und Neuseeland einfach so vermisst habe. Dort zu studieren erschien mir eine gute Möglichkeit neue Erfahrungen zu machen. Für die VUW habe ich mich entschieden, da für mich mit meinem Studiengang nur Auckland und Wellington in Frage kamen und ich das letzte mal schon sehr viel Zeit in Auckland verbracht habe. Außerdem erschien es mir eine gute Wahl durch die "zentrale" Lage - Ich habe es nicht einen einzigen Tag bereut!
Vorbereitet habe ich mich nicht wirklich. Natürlich habe ich meine Kurse gewählt, Visa und BAföG beantragt und nach Wohnungen geschaut. Aber ich war wenig aufgeregt und hab alles auf mich zukommen lassen. Ich musste viel mit meiner deutschen Universität klären, aber was war eher dem fortgeschrittenen Zustand meines Studiums zu verschulden. Ich hatte wenig Angst nach Neuseeland zu gehe, da es sich nach "nach Hause" fliegen angefühlt hat.
Uni und Campus: Wie hat dir die Uni gefallen? Wie waren die Kurse, die du belegt hast? Was hast du sonst auf dem Campus unternommen? Hast du Tipps, wie man am besten andere Studierende kennenlernt?
Die Uni an sich hat mir gut gefallen. Ich bin in Deutschland an einer Hochschule und es ist sehr klein, daher musste ich mich erst einmal an die Massen von Menschen gewöhnen. Die Universität ist in 3 Campusse aufgeteilt: Kelburn, Pipitea und Te Aro. Der Hauptcampus ist Kelburn, dort war ich aber eigentlich nur in der Orientierungswoche und wenn ich Freunde getroffen habe. Architektur wird hauptsächlich in Te Aro unterrichtet und liegt zentral in der Stadt. Ich musste mich umstellen, dass es keine Mensa gab, aber die kleinen Restaurants in Kelburn oder in der Stadt sind kulinarisch um nichts zu beneiden. Kelburn hat teils sehr alte Gebäude und teils super moderne Bereiche. Te Aro erschien mir etwas heruntergekommen, Pipitea scheint recht neu zu sein und liegt in der Nähe des Bahnhofs.
Die Kurse die ich belegt habe, haben mir gut gefallen. Neben den Lectures die einmal die Woche waren hatte ich noch 1-2 Tutorials in der Woche, in der man in Gruppen und einem Tutor über die aktuellen Projekte spricht. Ich hatte 3 Kurse und in jedem Kurs 2-3 Abgaben. (3-4 Kurse sind mehr als genug) Es war viel Arbeit, aber ich habe auch viel gelernt und bin sehr dankbar über die Erfahrung. Auf dem Campus hab ich sonst nicht viel unternommen. Entweder etwas gegessen oder in der Bib etwas gearbeitet.
Andere Studenten - vor allem Internationals lernt man vor allem in der O-Week kennen. Würde ich also auf jeden Fall empfehlen. Außerdem gibt es viele Clubs denen man sich anschließen kann, wie Sailing, Tramping, Snowclub, Schach, Volleyball etc. bei denen man viele Kontakte knüpfen kann. In der O-Week gibt es auch viele Vergünstigungen, Gym-Memberships oder Mitgliedschaften in den Clubs. Es lohnt sich auch zu open trainings zu gehen und einfach mal was neues auszuprobieren und leute kennen zu lernen. Außerdem gibt es ein "Buddy-programm" das hab ich irgendwie verschwitzt. Dabei wird einem ein local Student zugeordnet der dir durch deinen Studienalltag helfen kann, Fragen beantwortet oder mit dir die Stadt erkundet. Ich bin auch ohne ausgekommen, aber ich denke es ist ebenfalls eine gute Möglichkeit Leute kennenzulernen.
Stadt und Umgebung: Wie hat dir deine Studienstadt gefallen? Erzähle von deinen Reisen am Wochenende oder in der Semester Break.
Wellington hat mir sehr gut gefallen. Es ist zwar die Hauptstadt aber irgendwie fühlt es sich nicht nach Stadt an. Alles in sehr gut Fußläufig zu erreichen und es gibt so viel zu entdecken. Die Waterfront ist ein Traum und die Aussicht von den Hügeln unbeschreiblich. Man kann an klaren Tagen sogar die Südinsel sehen.
Durch die Zentrale Lage in der Mitte von Neuseeland sind beide Insel super leicht zu erreichen und dadurch zu bereisen. Egal ob mit dem Intercity-Bus nach Auckland oder mit der Fähre nach Picton und dann weiter mit Bus oder Bahn nach Christchurch. Nichts ist unmöglich in Wellington. Am Wochenende haben wir viele kleine Trips gemacht. Waren Wandern oder mit Freunden segeln. Tauchen und Surfen kann man auch sehr gut am Wochenende. Rund um Wellington kann man einfach super viel machen.
In den Studybreaks - 2 Wochen über Ostern - und am Ende des Semester war ich mit einer neuen Freundin viel unterwegs. Über Ostern haben wir uns einen Campervan gemietet und den mittleren Bereich der Nordinsel erkundet. Es waren 2 sehr volle Wochen und wir haben viel gesehen, saßen aber auch viel im Auto. Die Infrastruktur ist (zum Glück) nicht so ausgereift und so verbringt man viel Zeit auf Kurvenstraßen, die aber auch immer wieder Überraschungen bereithalten. Einmal waren wir auch für ein paar Tagen in Raglan Surfen, einen 6h Drive, der sich aber echt gelohnt hat.
Am Ende des Semesters haben wir uns mit einer Woche Südinsel belohnt. Es ging mit dem Flugzeug von Wellington nach Christchurch. Dort haben wir uns ein Auto gemietet und sind zum Lake Tekapo und anschließend zum Mount Cook gefahren. Zurück nach Christchurch und nach Kaikoura, wo wir eine Whalewatching Tour gemacht haben und 4(!!!) Pottwale, hunderte Delfine und 2 Buckelwale gesehen habe. Das war mein absolutes Highlight. (Tipp am Rande: Im Winter sind die Touren 1/2 Prices).
Man kann auch einen Zug von Christchurch nach Picton an der Küste entlang nehmen (oder halt andersrum) nur fährt der leider nicht das ganze Jahr. Das hätte ich sehr gerne gemacht. Vielleicht schaffst du es. Der letzte Stopp war Picton, dort kann man auch gut und gerne ein paar Tage verbringen. Die Fähre zurück nach Wellington bei Sonnenuntergang war auch einfach nur Traumhaft. Was ich in meinen letzten Wochen noch machen werde, weiß ich nicht. Aber von Neuseeland aus kann man auch super easy mal nach Australien, Bali oder Fiji fliegen. Letzteres liegt noch vor mir, bevor es dann (leider) wieder nach Hause geht.
Fazit: Erzähle uns von den Erfahrungen, die du in deinem Auslandssemester gemacht hast und wie es dich in deiner persönlichen Entwicklung weiter gebracht hat.
Meine Erfahrungen im Auslandssemester waren zu 100% positiv und würde es immer wieder tun. Ich war in Deutschland nicht glücklich und mir hat der Tapetenwechsel unglaublich gut getan und meinen inneren Frieden bestärkt. In einem halben Jahr passiert nicht viel zu Hause was man verpasst, man verpasst eher die Erlebnisse und Abenteuer die man hätte haben können.
Sonstiges: Hast du uns noch mehr zu berichten? Wir freuen uns über jede Story.
Ich war etwas gestresst mit der Wohnugssuche in Neuseeland, da ich lange keine Rückmeldung von den Wohnheimen bekommen habe. Ich hatte das Glück Freunde hier zu haben, bei denen ich eine Weile unterkommen konnte und habe vorort nach Flats gesucht. Man muss sich bewusst sein, dass die Flats meistens nicht in guten Zustand sind und die Verträge einen meistens ein Jahr lang binden etc.. Ich hatte das Glück und bin auf Facebook auf eine Housesitting Seite gestoßen. (Facebook wird hier sehr viel genutzt - für alles) Dort habe ich eine Stelle für meinen kompletten Aufenthalt gefunden.
Ich wohne als etwas außerhalb von Wellington, zahle dafür keine Miete, hab meine eigene Wohnung (das war für mich perfekt) und hab noch einen kleinen Hund der mir Gesellschaft leistet. Es war für mich die perfekte Lösung da ich mich auf keine Fall in einer Flat gesehen hab. Aber das muss jeder für sich entscheiden. Ich hatte viel Glück vor allem auch, für eine so lange Zeit. Aber es gibt auch kürzere Anfragen und wenn man vielleicht mal eine Auszeit braucht oder Sehnsucht nach Puppycuddles hat, dann ist das auf jeden Fall eine super Möglichkeit.
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