24.09.2025
Erfahrungsbericht von Natascha zum Auslandssemester an der Edith Cowan University
Natascha war 2024 für ein Auslandssemester an der Edith Cowan University. "Ich bin unglaublich dankbar für diese Erfahrung, die ich niemals missen möchte. Australien ist einfach ein besonderes Land. Es gibt atemberaubende Landschaften, offene und herzliche Menschen und ein einzigartiges Lebensgefühl. Man muss nicht Anfang 20 sein, um so ein Abenteuer zu wagen. Ich bin selbst schon über 30, aber auch für mich war es eine absolut lohnenswerte Erfahrung."

Universität im Ausland: Edith Cowan University
Universität in Deutschland: Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Studiengang in Deutschland: Interkulturelle Bildung, Migration und Mehrsprachigkeit
Belegte Kurse im Auslandssemester:
- Aboriginal Perspectives on the Environment
- Indigenous Australians, Cultural Competence and Speech Pathology
- IntroductiontoPsychology
Vorbereitung: Erzähle uns von der Vorbereitung deines Auslandssemesters und warum du dich für deine Uni entschieden hast
Ich folge GOstralia!-GOmerica! schon seit einigen Jahren und habe immer wieder von einem Auslandssemester in Australien geträumt. Schon im Bachelor hatte ich überlegt ein Semester dort zu verbringen aber leider hat es damals zeitlich nicht geklappt. Umso mehr habe ich mich gefreut, im Master noch einmal die Chance zu haben. Dass es dann tatsächlich Wirklichkeit wurde, lag am MATES-Stipendium von GOstralia!-GOmerica!, für das ich immer noch sehr dankbar bin.
Die organisatorischen Vorbereitungen waren relativ klassisch. Visum beantragen, Flüge buchen, ein paar Dinge planen. Bei mir kam aber noch dazu, dass ich kurz vorher vier Monate in Indonesien war. Da ich dort länger geblieben bin, musste ich für das Studentenvisum noch eine ärztliche Untersuchung machen lassen. Das war etwas knapp, weil nur sechs Wochen zwischen Indonesien und meiner Abreise nach Australien lagen. Aber normalerweise hat man für solche Dinge mehr Zeit und am Ende hat trotzdem alles rechtzeitig geklappt.
Ursprünglich hatte ich überlegt, mir ein WG-Zimmer privat zu suchen. Da der Wohnungsmarkt in Perth aber ziemlich angespannt ist, habe ich mich am Ende doch für das Wohnheim entschieden. Das war zwar etwas teurer aber ich hatte dadurch vor Ort keinen Stress mit der Zimmersuche. Ich habe mich also relativ kurzfristig, ich glaube keine 3 Wochen vor Abflug, für einen Platz im Wohnheim beworben und völlig überraschend habe ich einige Tage vor meiner Anreise tatsächlich noch ein Zimmer bekommen. Damit hatte ich gar nicht gerechnet und zur Sicherheit schon ein Airbnb für die erste Woche gebucht.
Meine Entscheidung für Perth war schnell klar. Ich war bereits nach dem Abitur in Australien unterwegs und Perth war damals die erste Stadt, die ich besucht habe. Schon beim ersten Mal habe ich mich in den Vibe der Stadt verliebt. Seitdem hatte ich immer den Traum, dort irgendwann auch einmal zu studieren.
Auf die Edith Cowan University (ECU) bin ich letztlich durch das MATES-Stipendium aufmerksam geworden, da es verschiedene Universitäten zur Auswahl gab und darunter auch die ECU. Besonders toll fand ich, dass ich dort die Möglichkeit hatte, Kurse im Bereich Aboriginal Studies zu belegen, was perfekt zu meinen Interessen passt.
Uni und Campus: Wie hat dir die Uni gefallen? Wie waren die Kurse, die du belegt hast? Was hast du sonst auf dem Campus unternommen? Hast du Tipps, wie man am besten andere Studierende kennenlernt?
Ich war für mein Studium am Joondalup Campus, der etwas außerhalb der Innenstadt liegt. Mit Bus und Bahn ist er aber sehr gut erreichbar. Der Campus selbst ist total grün, modern und wirklich schön angelegt. Es gibt verschiedene Cafés, in denen man etwas essen oder einen Kaffee trinken kann, und ganz in der Nähe liegt eine große Shoppingmall, wo man alles bekommt, was man braucht.
Da ich im Wohnheim am Mount Lawley Campus gewohnt habe, war ich nur an zwei Tagen pro Woche in Joondalup und habe den Campus aber leider gar nicht so intensiv genutzt. Ich habe mich bewusst für das Wohnheim in Mount Lawley entschieden, weil es mir wichtig war, näher am Stadtzentrum zu wohnen. Das Wohnen im Wohnheim war zwar etwas teurer als ein privates WG-Zimmer, hatte aber viele Vorteile. Es gab jede Woche verschiedene Events, und zwei Mal pro Woche haben wir sogar Leftover Food von Woolworths (einer großen Supermarktkette) bekomme. Das hat mir einiges an Geld gespart.
Mit meinen Kursen war ich zufrieden. Ich hatte vor allem kleine Seminare, die von der Atmosphäre her ähnlich wie in Deutschland waren. Der Workload war allerdings höher, da man über das ganze Semester hinweg regelmäßig Assignments abgeben musste. Die Prüfungsphase war dadurch aber viel entspannter. Besonders positiv fand ich die Lehrenden, denn alle waren super freundlich und man hatte ein viel persönlicheres Verhältnis als an vielen deutschen Hochschulen.
Neue Leute habe ich vor allem über das Wohnheim (Student Village Mount Lawley) kennengelernt. Außerdem haben wir uns schon vor Semesterbeginn mit anderen Studierenden vernetzt, die ebenfalls über GOstralia nach Perth gegangen sind. Ansonsten kann ich die Orientierungswoche, Uni-Veranstaltungen oder Clubs sehr empfehlen, um Kontakte zu knüpfen und schnell Anschluss zu finden.
Stadt und Umgebung: Wie hat dir deine Studienstadt gefallen? Erzähle von deinen Reisen am Wochenende oder in der Semester Break.
Perth hat mir unglaublich gut gefallen. Die Stadt ist eher ruhig, sehr sauber und sicher. Was sie besonders macht, ist die Nähe zur Natur und zu traumhaften Stränden. Ich habe mir gleich zu Beginn ein Fahrrad gekauft und konnte so richtig viel mit dem Rad erkunden. Die Stadt hat tolle Radwege, teilweise direkt am Meer entlang. Besonders gerne war ich auch im Kings Park, einer der größten innerstädtischen Parks weltweit. Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man in Perth sehr gut voran. Als Studentin konnte ich die Busse und Bahnen sogar zu einem deutlich günstigeren Tarif nutzen, was wirklich praktisch war.
An den Wochenenden haben wir oft kleine Ausflüge gemacht, zum Beispiel nach Fremantle, an verschiedene Strände oder zu Wanderungen in der Umgebung. Aber auch in Perth selbst gibt es jede Menge zu entdecken. Es gibt gemütliche Cafés, schöne Parks, Märkte und verschiedene Kulturangebote. Eigentlich reicht ein Semester gar nicht aus, um alles mitzunehmen.
In der Semester Break bin ich nicht verreist, weil ich nebenbei gearbeitet habe. Einige meiner Freunde haben die Westküste bereist, hoch in den Norden oder runter in den Süden. Den Norden der Westküste hatte ich bereits vor meinem Auslandssemester gemacht und kann ihn absolut empfehlen. Die Landschaft ist dort einfach spektakulär.
Nach den Prüfungen haben wir noch einen kleinen Roadtrip unternommen. Für vier Tage ging es mit dem Auto nach Esperance im Süden. Dort findet man, meiner Meinung nach, die schönsten Strände ganz Australiens. Nach dem Semester habe ich mir dann einen Camper gemietet und war drei Wochen an der Ostküste unterwegs, von Cairns bis Sydney.
Fazit: Erzähle uns von den Erfahrungen, die du in deinem Auslandssemester gemacht hast und wie es dich in deiner persönlichen Entwicklung weiter gebracht hat.
Ich bin unglaublich dankbar für diese Erfahrung, die ich niemals missen möchte. Australien ist einfach ein besonderes Land. Es gibt atemberaubende Landschaften, offene und herzliche Menschen und ein einzigartiges Lebensgefühl. Auch die Uni-Erfahrung war für mich bereichernd, denn die tolle Betreuung und die entspannte, persönliche Atmosphäre haben mir gezeigt, wie viel man in einem anderen Hochschulsystem mitnehmen kann. Besonders begeistert hat mich an der ECU die vielen Unterstützungsangebote. Die Universität legt wirklich großen Wert darauf, dass es den Studierenden gut geht.
Da ich schon vorher Auslandserfahrung gesammelt hatte, war der Aufenthalt für mich nichts komplett Neues. Trotzdem habe ich viel Neues gelernt, konnte meinen Horizont erweitern und über mich hinauswachsen. Besonders wertvoll sind die Freundschaften, die in dieser Zeit entstanden sind und sicher auch über das Auslandssemester hinaus bestehen bleiben.
Allen, die überlegen, ins Ausland zu gehen, kann ich es nur ans Herz legen. Gerade während des Studiums gibt es so viele Möglichkeiten und Förderprogramme. Besser lässt sich ein längerer Aufenthalt kaum umsetzen. Traut euch auch, euch auf Stipendien wie die von GOstralia!-GOmerica! zu bewerben, selbst wenn ihr denkt, dass ihr keine Chance habt. Ich wurde auch überrascht!
Sonstiges: Hast du uns noch mehr zu berichten? Wir freuen uns über jede Story.
Und noch ein letzter Punkt: Man muss nicht Anfang 20 sein, um so ein Abenteuer zu wagen. Ich bin selbst schon über 30 und vielleicht nicht das „klassische“ Studierendenalter aber auch für mich war es eine absolut lohnenswerte Erfahrung. Ich möchte keine Sekunde davon missen und denke immer noch täglich daran zurück. Für mich steht fest, es soll nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich in Australien war.












