Erfahrungsbericht von Lea zum Auslandssemester an der University of Otago

Lea war 2025 für ein Auslandssemester an der University of Otago in Neuseeland. "Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit, ein Auslandssemester in Neuseeland verbracht zu haben. Im Nachhinein kann ich sagen, dass die letzten 5 Monate sicherlich zu den besten meines Lebens gehören. Ich habe durch den täglichen Gebrauch nicht nur mein Englisch verbessert und mehr Selbstvertrauen im Umgang mit der Sprache gewonnen sondern mich auch persönlich weiterentwickelt."

Vorbereitung: Erzähle uns von der Vorbereitung deines Auslandssemesters und warum du dich für deine Uni entschieden hast 

Zuerst habe ich mich umfassend über verschiedene Länder und Universitäten informiert, um herauszufinden, welche Optionen für mein Studienfach und meine persönlichen Interessen am besten passen. Aufgrund meines dualen Studiums hatte ich auf der einen Seite Vorgaben für die Dauer meines Auslandssemesters, aber auch finanzielle Unterstützung. Die University of Otago hat mir dann aufgrund des wunderschönen Campus und der Lage auf der Südinsel besonders gut gefallen. 
Anschließend musste ich ein Learning Agreement für die DHBW erstellen. Dies war zeitaufwendig, bis ich die entsprechenden Informationen auf der Homepage der Uni gefunden habe. Nachdem die DHBW die University of Otago akzeptiert hat, habe ich meine Bewerbungsunterlagen an GOstralia!-GOmerica! geschickt. Bei meiner gesamten Vorbereitung hat mir Katharina vom Büro Stuttgart sehr geholfen und stand mir bei Fragen immer zur Seite. 
Ein Studienplatzangebot habe ich sehr schnell erhalten, nur bei der Bezahlung der Studiengebühren hatte ich Schwierigkeiten, da ich zuerst von der Uni eine falsche Rechnung erhalten hatte. 
Bezüglich des Visums habe ich mich für das Working Holiday Visum entschieden, welches deutlich günstiger war als das Student Visa. Bei der Beantragung musste ich keinerlei Dokumente hochladen, es ging somit sehr schnell und nach weniger als 5 Tagen hatte ich bereits mein Visum.

Uni und Campus: Wie hat dir die Uni gefallen? Wie waren die Kurse, die du belegt hast? Was hast du sonst auf dem Campus unternommen? Hast du Tipps, wie man am besten andere Studierende kennenlernt?  

Die Uni hat mir sehr gut gefallen - der Campus ist sehr schön und weitläufig. Es gibt einige Cafés und auch ein Gym, das man kostenlos besuchen kann. Somit konnte man sich leicht mit Freunden zu einer Lernpause verabreden oder zu einer Runde Joggen. Ich konnte zu allen Vorlesungen in weniger als 10min laufen. 
Zu Beginn des Semesters gab es eine einwöchige Orientation Week mit Einführungen, Vorstellung von Freizeit Clubs, International Food Festival und Outdoor Cinema. Diese Aktivitäten haben sehr dabei geholfen, neue Leute kennenzulernen und Freunde zu finden. Da alle Internationals neu waren, ist es mir sehr leichtgefallen Freunde zu finden und ich war nie einsam oder allein. 
Meine Vorlesungen waren immer nachmittags, die frühste um 12 Uhr. Sie gingen dann entweder 50min oder 1:50h. Ingesamt hatte ich am Tag nicht mehr als 2 Vorlesungen, die alle aufgezeichnet wurden. Somit war man zeitlich sehr flexible. Zusätzlich gab es Workshops und Tutorials. 

Für mein Finance Paper hatte ich eine 2stündige und eine 1stündige Vorlesung und 50min Tutorial jede Woche. Während des Semesters hatten wir 4 kleine Assignements und ein 2stündiges Midterm Prüfung und ein 3stündiges final exam. 

Für den Kurs Managing People hatten wir ein 2 einstündige Vorlesungen und eine online Vorlesung. Zusätzlich gab es jede Woche einen benoteten Workshop in Gruppenarbeit, von dem die 5 besten in die Gesamtnote eingeflossen sind. Zusätzlich musste man ein Video drehen, in einer Gruppe ein Vorstellungsgespräch als Interview führen und ein Reflective Essay schreiben. Zusätzlich gab es dann noch ein 2stündiges final exam. 
Das waren die aufwendigsten Kurse. 

Stadt und Umgebung: Wie hat dir deine Studienstadt gefallen? Erzähle von deinen Reisen am Wochenende oder in der Semester Break. 

Dunedin ist eine sehr schöne Stadt, der Strand ist ca. 30min mit dem Bus vom Campus entfernt. Ins Stadtzentrum kann man auch in ca. 30min laufen. Supermärkte sind ebenfalls zu Fuß erreichbar. Die Otago Peninsula, die man am besten mit dem Auto erreicht, hat wunderschöne Strände und Wanderwege zu bieten. Ich habe mich in Dunedin immer sicher gefühlt, auch wenn ich nachts unterwegs war. Abends patrouilliert auf dem gesamten Gelände security, die sogenannte campus watch.
Es ist empfehlenswert schon vor Semesterbeginn anzureisen und dann schon Orte zu erkunden (z.B. Queenstown und Wanaka), da im Januar/Februar Sommer in Neuseeland ist. Bis auf die ersten und letzten beiden Wochenenden war ich an allen anderen unterwegs und habe Orte auf der Südinsel erkundigt. Es bietet sich an teilweise längere Trips von Freitag bis Montag zu unternehmen, um weiter entfernte Orte zu sehen. Camping eignet sich nur in Februar/März, da es danach zu kalt wird. Ich habe eigentlich jedes Wochenende große Wanderungen unternommen, davon gibt es eine riesige Auswahl. Für die Semester Break bin ich auf die Nordinsel gereist und habe mit 2 Freundinnen einen Roadtrip im Campervan gemacht. Ich muss ergänzen, dass man für eigentlich fast alle Reisen ein Auto braucht und sich einige meiner Freunde daher ein Auto gekauft haben.

 
Fazit: Erzähle uns von den Erfahrungen, die du in deinem Auslandssemester gemacht hast und wie es dich in deiner persönlichen Entwicklung weiter gebracht hat

Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit, ein Auslandssemester in Neuseeland verbracht zu haben. Im Nachhinein kann ich sagen, dass die letzten 5 Monate sicherlich zu den besten meines Lebens gehören. Ich habe durch den täglichen Gebrauch nicht nur mein Englisch verbessert und mehr Selbstvertrauen im Umgang mit der Sprache gewonnen, sondern mich auch persönlich weiterentwickelt. Ich habe gelernt am anderen Ende der Welt alleine zurecht zukommen, denn durch die Zeitverschiebung waren Freunde und Familie nicht immer erreichbar. Somit hat es mir gezeigt, wie viel ich alleine schaffen kann. Außerdem bin ich mutiger geworden neue Dinge auszuprobieren. Vor Neuseeland war ich beispielweise noch nie campen oder habe in Hostels übernachtet. Erfahrungen für die jetzt sehr dankbar bin und die mir sehr viel Spaß bereitet haben. 
Außerdem hat mir Neuseeland gezeigt, dass ich sehr gute akademische Leistungen und viele Reisen verbinden kann - und sich somit mein Stresslevel reduziert. 

Sonstiges: Hast du uns noch mehr zu berichten? Wir freuen uns über jede Story. 

Ich würde auf jeden Fall empfehlen einen Stopover zu machen. Bei meinem Hinflug habe ich einen 5tägigen Stopover in Singapur gemacht, der mich sehr begeistert hat. Somit hat man die Möglichkeit noch weitere Länder zu erkunden und es macht den langen Flug deutlich angenehmer. 

Die Natur Neuseelands ist einfach atemberaubend. Ich würde auf jeden Fall empfehlen viele Wanderungen zu unternehmen und sich vom Schwierigkeitslevel nicht abschrecken zu lassen. Ich habe direkt an meinem 3. Tag mit Freunden eine 13.5 km mit 1.345m Höhenmeter auf den Ben Lomond gemacht und das war ein Erlebnis, das wir nie vergessen werden. Das Gefühl am Gipfel zu stehen, war atemberaubend und hat uns wahnsinnig stolz gemacht. 
Insgesamt gibt es sehr viel zu entdecken!