
23.06.2025
Erfahrungsbericht von Lara zum Auslandssemester an der Hawai'i Pacific University
Lara war 2025 für ein Auslandssemester an der Hawai'i Pacific University in den USA. "Ich habe in Hawai'i und den Menschen ein neues Zuhause gefunden. Ich kann ein Auslandssemester an der HPU absolut weiterempfehlen – nicht nur wegen der wunderschönen Umgebung, sondern auch aufgrund der akademischen Betreuung, der sehr guten Organisation vor Ort und der Möglichkeit, sich auf vielfältige Weise weiterzuentwickeln. Wer bereit ist, offen und neugierig auf eine andere Kultur zuzugehen, wird in Hawai'i nicht nur neue Freunde, sondern auch neue Perspektiven gewinnen."

Universität im Ausland: Hawai'i Pacific University
Universität in Deutschland: DHBW Heilbronn Baden-Württemberg
Studiengang in Deutschland: BWL Dienstleistungsmanagement Human Resources
Belegte Kurse im Auslandsemester:
- Principles of Marketing
- Special Events Management
- Principles of Macroeconomics
- Human Resource Management
Vorbereitung: Erzähle uns von der Vorbereitung deines Auslandssemesters und warum du dich für deine Uni entschieden hast
Die Wahl für die richtige Gasthochschule im Ausland war ziemlich einfach für mich. Hawai'i war lange ein Traum von mir und bringt für mich die perfekten Gegebenheiten mit sich – Strand, Berge, Natur, Stadtleben, Kultur. Außerdem bietet die Hawai'i Pacific University einen sehr modernen Campus und kleine Kursgrößen, was die Kommunikation und das Miteinander mit Studenten und vor allem Professoren sehr angenehm und persönlich gemacht hat.
Die DHBW Heilbronn arbeitet mit der Organisation GOstralia!-GOmerica! zusammen, welche wiederrum die HPU als Partnerhochschule betreut. Das heißt, ich war als sogenannter „Freemover“ im Ausland und musste mich entsprechend um die Organisation größtenteils selbst kümmern. Die Organisation ist sehr zeitintensiv für ein Auslandssemester in den USA, daher würde ich raten, frühzeitig mit allem zu beginnen, da einige Punkte mit längeren Wartezeiten verbunden sein können, wie beispielsweise das Beantragen von Reisepass oder Visum.
Mit der Flugbuchung habe ich gewartet, bis ich meinen Visumprozess durchlaufen hatte, um auf der sicheren Seite zu sein. Heißt, ich habe den Flug für Ende Dezember erst Mitte November gebucht. Frühzeitiges Buchen ist evtl. günstiger und man kann auf Vergleichsseiten oftmals gute Deals ergattern, allerdings mit flexiblen An- und Abreisedaten verbunden. Mein Hinflug war mit Condor und Alaska Airlines, ich hatte meinen Zwischenstopp in Seattle mit ca. 4:30 Stunden. Bei der Einreise in die USA würde ich genügend Zeit/Zwischenstopp einplanen, da man nie wissen kann, wie lange die Einreise und Kofferabholung/-aufgabe dauert. Die Einreise verlief bei mir Problemlos und lief auch sehr schnell ab, da wenig am Flughafen los war. Tipp: Habt all eure Dokumente griffbereit, dass beschleunigt den Prozess etwas (Visum, Reisepass, Adresse des Gastlandes…)
Tipps für eure Packliste: Ich habe Vakuumbeutel genutzt, um Platz im Koffer zu sparen. Informiert euch welche Steckdosenadapter ihr für euer Zielland benötigt und nehmt ausreichend davon mit. Eine Powerbank ist sehr wichtig, auch für den Studienalltag, wenn ihr nicht immer einen Adapter für die Steckdosen mitnehmen wollt. Auf Hawai´i waren Wanderschuhe nicht wegzudenken, da man hier auch einige größere Wanderungen macht. Überlegt euch im Voraus wie viel Gepäck ihr mitnehmen wollt und bedenkt, dass ihr in eurer Zeit auch einiges an neuen Klamotten (Uni Merch, etc.) und Souvenirs kaufen werden, welches wieder in eure Koffer passen muss. Ich bin mit einem großen und einem kleinen Koffer angereist und habe mir für den Rückflug noch einen zusätzlichen kleinen Koffer gekauft.
Mit der englischen Sprache kam ich sehr gut zurecht. Ich habe vorher keinen Sprachkurs oder ähnliches absolviert. Die Hawaiianer oder generell Amerikaner sind sehr offene und interessierte Menschen und geben sich sehr viel Mühe einen zu verstehen und innerhalb kürzester Zeit gewöhnt man sich an die „neue“ Sprache.
Der Visumprozess ist relativ aufwendig und man sollte sich so früh wie möglich darum kümmern. Es ist zuerst ein online Prozess mit sehr vielen Fragen und einem anschließenden Interviewtermin, welches man vor Ort auf einem amerikanischen Konsulat absolvieren muss. Bei mir hat der gesamte Visa Prozess ca. 4 Wochen gedauert.
Ein Bankkonto habe ich in den USA nicht eröffnet, war auch nicht zwingend notwendig. Ich kann auf jedenfall empfehlen mehr als eine Kreditkarte mitzunehmen, da es schnell passieren kann, dass die Kreditkarte gesperrt wird. Außerdem ist genügend Limit auf den Kreditkarten wichtig, falls man Mietwagen buchen möchte und z.B. Kautionen hinterlegen muss oder ähnliches.
Ich habe mich auf mehrere Stipendien empfohlen und eines vom DAAD erhalten. Dieses Stipendium hat einen Teil meiner Studiengebühren gedeckt sowie einen monatlichen Zuschuss ausgezahlt. Ich rate jedem sich auf so viele Stipendien wie möglich zu bewerben, da diese „Finanzspritze“ eine enorme Hilfe im Ausland war.
Wie in den ersten 3 Tipps erwähnt, kann ich empfehlen, am Ende des Semesters Zeit dran zu hängen. In der Zeit nach dem Semester hat man nochmal Zeit zu verreisen oder das Gastland weiterhin zu erkunden, ohne Universitätspflichten wie Vorlesungen oder Examen nachgehen zu müssen. Ich hatte 4 Wochen Urlaub nach dem Semester und habe noch Los Angeles und Las Vegas bereist und die letzten 10 Tage habe ich nochmal auf Hawai'i mit Besuch aus Deutschland verbracht.
Das Learning Agreement musste im Voraus mit der Studiengangsleitung der DHBW abgestimmt werden, hierfür habe ich mir passende Kurse ausgesucht, wie bestmöglich die deutschen Kurse abgedeckt haben, um möglichst wenige Klausuren in Deutschland nachholen zu müssen. Ein Kurs, den ich nicht in den USA belegen konnte, war Wirtschaftsrecht, da das deutsche und amerikanische Recht sehr unterschiedlich sind. Ansonsten wurden mir alle Kurse angerechnet.
Uni und Campus: Wie hat dir die Uni gefallen? Wie waren die Kurse, die du belegt hast? Was hast du sonst auf dem Campus unternommen? Hast du Tipps, wie man am besten andere Studierende kennenlernt?
Die HPU hat Studiengebühren von ca. 6.500 USD für internationale Studenten im Bachelor, das ist sehr viel Geld, daher kann ich dir nochmals empfehlen, dich auf Stipendien zu bewerben.
Es gibt eine begrenzte Auswahl an Kursen die internationale Studenten belegen können, daher rate ich, sobald man sich für Kurse einschreiben kann, dies auch zu tun, um seine gewünschten Kurse zu bekommen.
Die Kursgrößen lagen zwischen 15 und 40 Studenten. Größtenteils waren internationale Studenten in den Kursen, vereinzelt aber auch einheimische und amerikanische Studenten.
Die Kurse liefen sehr unterschiedlich ab, es war von Frontalunterricht bis Diskussionen und Präsentationen halten alles dabei. Es wurden in meinen Kursen auch sehr viele Gruppenarbeiten gefordert, die dann in Form einer Präsentation und Ausarbeitung bewertet wurden. Die Betreuung der Professoren war sehr persönlich und wertschätzend, man wurde immer mit Vornamen angesprochen, es gab häufig Smalltalk und sie zeigten Interesse an dem Wohlergehen der Studenten. Die Notenzusammensetzung unterscheidet sich stark von der deutschen – es gibt wöchentliche Abgaben (z. B. Quizze, Assignments, Diskussionen, Präsentationen) mit denen man Punkte über das gesamte Semester sammeln kann. Zusätzlich gibt es 1-2 Midterm Exams und ein Final Exam am Ende des Semesters. Das heißt es hängt nicht alles von einer Prüfung am Ende ab, sondern man kann gut über das Semester verteilt schonmal einige Punkte sammeln. Das Niveau der Gastuniversität war einfacher, aber der workload während des Semesters deutlich höher.
Es gab ein paar Angebote durch eine Studenten organisierte Gruppe der Uni, diese haben dann Veranstaltungen wie eine Talentshow, Spieleabende oder Run-Clubs organisiert.

Stadt und Umgebung: Wie hat dir deine Studienstadt gefallen? Erzähle von deinen Reisen am Wochenende oder in der Semester Break.
Die HPU hat vor Beginn des Semesters einige Informationsveranstaltungen online durchgeführt und unter anderem das Thema Unterkunft angesprochen. Sie haben einige Tipps gegeben und worauf man achten sollte. Ich habe mich dafür entschieden Off-Campus zu leben, da das die günstigere Option war. Ich habe auch niemanden kennengelernt der On-Campus gelebt hat. Um eine Unterkunft auf Hawai'i zu finden, sollte man sich frühzeitig darum kümmern. Vieles läuft hier über Facebook-Gruppen und Facebook Marketplace ab. Die Universitäten haben meistens eine Facebookgruppe für internationale Studenten, hier kann ich sehr empfehlen einen Post zu verfassen und so nach einer Unterkunft oder Mitbewohnern zu suchen. Viele Studenten sind ebenfalls auf der Suche und so kann man sich gut zusammentun und WGs gründen.
Für mich hat sich die Suche etwas schwierig gestaltet und ich hatte erst kurz vor Abreise eine sichere WG. Einige hatten auch keine feste Unterkunft für die Zeit und haben die erste Zeit in Airbnbs oder Hostels verbracht. Ich habe in einer 4er WG mit 2 Norwegerinnen und einer weiteren Deutschen im Zentrum von Waikiki gelebt. Hier haben auch die meisten Internationals gelebt. Die Mietpreise sind enorm hoch, wir haben für das gesamte Apartment (4 Zimmer, Küche, Bad, Wohn-/Esszimmer) 4.500 $ + Elektrizität pro Monat bezahlt. Wie in jeder Großstadt gibt es auch in Honolulu bestimmte Ecken, die man meiden sollte, vor allem abends. Solange man sich aber in belebten Gegenden aufhält und nicht allein unterwegs ist, ist Honolulu sicher.
Mit der Student ID kann man kostenlos den Bus nutzen, das System ist aber nicht ganz zuverlässig und die Busrouten dauern meist deutlich länger. Ich und einige andere Studenten hatten sich ein Moped für die Zeit gekauft, welches jeden Cent wert war. Wir konnten schneller und flexibler die Uni erreichen, das Einkaufen war einfacher als mit dem Bus und wir konnten die Insel an der frischen Luft gemeinsam erkunden. Am Ende unserer Zeit haben wir das Moped dann an andere Studenten/Einheimische oder Händler weiterverkauft. Falls wir dann mal doch mehrere Personen waren, oder weiter weg fahren wollten, haben wir uns ein Auto gemietet. Hierbei muss man beachten, dass alle Fahrer unter 25 immer eine Jungfahrergebühr bezahlen müssen, was recht teuer werden kann. Ansonsten kann ich Automiete auf Hawai'i sehr empfehlen, um an die North Shore zu fahren (mit Moped nicht möglich) oder generell einen kleinen Roadtrip über die Insel zu machen.
Unternehmt so viel wie ihr in den paar Monaten schafft! Ihr werdet im Auslandssemester deutlich weniger Vorlesungszeit haben, als ihr es von der DHBW gewohnt seid. Daher nutzt eure Zeit und erkundet euer Gastland. Wir waren an sehr vielen verschiedenen Stränden, waren surfen, haben viele Wanderungen gemacht, haben unvergessliche Ausflüge gemacht wie z. B. Haitauchen, Helikopterflüge und Bootstouren oder haben die umliegenden Inseln besucht. Innerhalb von 30-45 min kann man andere Inseln anfliegen und das würde ich auch jedem empfehlen. Jede Insel ist unterschiedlich und hat ihre eigenen Highlights. Dienstags und donnerstags sind die meisten Studenten ausgegangen, hier gab es 2 Studentenbars, die dafür sehr beliebt waren. Ein absolut unvergessliches kulturelles Highlight war für mich der Memorial Day. Wenn man die Möglichkeit hat, Urlaub nach dem Semester dran zu hängen, dann nehmt diesen Feiertag auf jedenfall mit und schaut euch die Laternen Zeremonie am Ala Moana Beach Park an.
Fazit: Erzähle uns von den Erfahrungen, die du in deinem Auslandssemester gemacht hast und wie es dich in deiner persönlichen Entwicklung weiter gebracht hat.
Mein Auslandssemester an der Hawai'i Pacific University war in vielerlei Hinsicht eine der prägendsten Erfahrungen meines bisherigen Lebens – sowohl akademisch als auch persönlich. Die Offenheit und Freundlichkeit der Hawaiianer und generell der amerikanischen Bevölkerung haben es mir leicht gemacht, mich schnell einzuleben. Es war faszinierend zu beobachten, wie stark Kultur und Lebensweise von der in Deutschland gewohnten Struktur abweichen – insbesondere in Bezug auf Gelassenheit, zwischenmenschliche Kommunikation und den Umgang mit Herausforderungen.
Die soziale Kultur auf Hawai'i ist stark vom „Aloha-Spirit“ geprägt: respektvoller und herzlicher Umgang miteinander, Hilfsbereitschaft und eine entspannte Lebenshaltung sind hier tief verwurzelt. Dies hat auch meinen Blick auf zwischenmenschliche Beziehungen und mein eigenes Stressmanagement nachhaltig verändert. Während man in Deutschland oft durchgetaktet und leistungsorientiert handelt, war es eine neue Erfahrung, mit einer gewissen Leichtigkeit durch den Alltag zu gehen und dennoch produktiv zu sein.
Akademisch war das Niveau der Kurse geringer als an der DHBW, aber dafür war der Arbeitsaufwand deutlich gleichmäßiger über das Semester verteilt. Die enge Betreuung durch die Dozierenden, die kleinen Kursgrößen und der häufige Austausch – sowohl fachlich als auch persönlich haben das Lernen sehr angenehm gemacht. Besonders gefallen hat mir, dass Gruppenarbeiten und Diskussionen einen so großen Stellenwert hatten. Dadurch konnte ich nicht nur mein Englisch im Alltag verbessern, sondern auch lernen, in einem interkulturellen Team effektiv zu kommunizieren und zu arbeiten. Der direkte Draht zu den Professoren hat mir zudem gezeigt, wie wertvoll ein offenes Verhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden sein kann.
In Bezug auf meine persönliche Entwicklung habe ich während des Auslandssemesters einen großen Schritt in Richtung Eigenständigkeit gemacht. Ich habe gelernt, mich in einem fremden Land mit völlig neuen Gegebenheiten zurechtzufinden – von der Wohnungssuche über den Studienalltag bis hin zum kulturellen Einleben. Diese Herausforderung hat mir Selbstvertrauen und Selbstorganisation beigebracht, die ich so in der Form bisher noch nicht gebraucht habe. Auch meine Flexibilität und meine Fähigkeit, mit ungeplanten Situationen souverän umzugehen, haben sich verbessert. Nicht zuletzt hat mich das Semester gelehrt, wie wichtig Spontanität ist – manchmal muss man einfach losziehen, um besondere Erlebnisse zu schaffen.
Besonders wertvoll waren die zahlreichen Reisen innerhalb Hawai'is und auf das US-Festland. Ich habe nicht nur traumhafte Landschaften gesehen, sondern auch viele Menschen kennengelernt, mit denen ich noch lange Kontakt halten werde. Die Mischung aus Lernen, Entdecken, Netzwerken und Genießen war einmalig. Rückblickend würde ich alles wieder genauso machen. Ich habe in Hawai'i und den Menschen ein neues Zuhause gefunden.
Ich kann ein Auslandssemester an der HPU absolut weiterempfehlen – nicht nur wegen der wunderschönen Umgebung, sondern auch aufgrund der akademischen Betreuung, der sehr guten Organisation vor Ort und der Möglichkeit, sich auf vielfältige Weise weiterzuentwickeln. Wer bereit ist, offen und neugierig auf eine andere Kultur zuzugehen, wird in Hawai'i nicht nur neue Freunde, sondern auch neue Perspektiven gewinnen.
Sonstiges: Hast du uns noch mehr zu berichten? Wir freuen uns über jede Story.
Mein Studium an der Gasthochschule zusammengefasst: Die HPU hat mir fachlich eine neue Lernkultur nähergebracht, die mich durch kontinuierliche Leistung und intensive Betreuung gefordert und gefördert hat. Durch die kleinen Kursgruppen und den interkulturellen Austausch konnte ich sowohl fachlich als auch sprachlich wachsen. Persönlich hat mich dieses Semester sehr weitergebracht, ich möchte all diese Erinnerungen, Erfahrungen und Erlebnisse nicht missen. Ich würde es jederzeit wieder machen!