
16.06.2025
Erfahrungsbericht von Julie zum Auslandssemester an der San Diego State University
Julie war 2025 für ein Auslandssemester an der San Diego State University in den USA. "Rückblickend war mein Semester an der SDSU nicht nur fachlich wertvoll, sondern vor allem eine unglaubliche persönliche Bereicherung. Ich habe gelernt, selbstständig zu planen, mit Herausforderungen umzugehen und neue Perspektiven zu entdecken. Auch wenn ich zwischendurch mal das Gefühl hatte, vor lauter To-do-Listen den Überblick zu verlieren – es hat sich absolut gelohnt!"

Universität im Ausland: San Diego State University
Universität in den Niederlanden: Fontys Venlo University of Applied Science
Studiengang in Deutschland: Marketing Management
Belegte Kurse im Auslandsemester:
- Identities in Organisations and Tourism
- Sustainable Tourism Management
- Sporting Events and Festival Management
- Project Management for Events
- Restaurant Marketing and Menu Management
Ein halbes Jahr Kalifornien – Sonne, Studium und Abenteuer
Schon lange stand für mich fest, dass ich während meines Studiums ein Auslandssemester machen möchte. Irgendwo hin, wo es warm ist, wo man neue Leute kennenlernt und den Unialltag einmal ganz anders erlebt. Letztendlich habe ich mich für die San Diego State University (SDSU) entschieden – und rückblickend war das die beste Entscheidung meines Lebens.
Ein Grund dafür war auch meine Kurswahl: Ich habe bewusst Kurse gewählt, die in meinem Studium nicht abgedeckt sind – vor allem in den Bereichen Tourismus und Eventmanagement. Das hat meinem Studienalltag eine ganz neue Richtung gegeben und mir fachlich neue Impulse gebracht. Anfangs war es nicht ganz einfach, da ich in einigen Bereichen wenig Vorkenntnisse hatte und natürlich auf Englisch lernen musste – aber gerade deshalb war es auch so lehrreich. Die Dozent:innen an der SDSU waren dabei eine große Unterstützung: super freundlich, offen und immer hilfsbereit. Trotz der Größe der Uni war die Atmosphäre überraschend familiär – viele kannten mich beim Namen und nahmen sich Zeit für Fragen oder individuelle Unterstützung, vor allem wenn sprachlich oder fachlich am Anfang etwas holperte.
Rund sechs Monate vor Semesterbeginn habe ich mit der Planung begonnen – und das würde ich auch jedem empfehlen. Gerade als Freemover ist man viel auf sich allein gestellt, bekommt oft nur wenige Infos von der Heimatuni und muss sich um viele organisatorische Dinge wie BAföG, Visum und Versicherungen selbst kümmern. Zum Glück hatte ich dabei GOstralia!-GOmerica! an meiner Seite, die mich mit ihren Erfahrungen und konkreten Hilfestellungen enorm unterstützt haben. Die Anträge dauern teilweise wirklich lange, daher: lieber früh starten als zu spät!
Auch die Wohnungssuche war ein Thema, das ich frühzeitig angegangen bin. Besonders hilfreich war dabei der Blick auf Facebook Marketplace – dort werden viele Apartments oder WG-Zimmer speziell für Studierende angeboten. Ich habe schließlich im beliebten Wohnkomplex The Rive gewohnt. Die Anlage war nicht nur super gepflegt, sondern hatte auch zwei eigene Pools, ein Fitnessstudio, Lernräume und eine BBQ-Area. Supermärkte waren direkt um die Ecke und zur Uni gab es einen Shuttle. Besonders wichtig war mir der tägliche Kontakt zu anderen Studierenden – und genau das war dort gegeben. Ich würde jederzeit wieder dort einziehen.
An der SDSU habe ich fünf Kurse belegt, alle im Bereich Tourismus, Events und Hospitality. Darunter z. B. „Sustainable Tourism Management“, „Project Management for Events“, sowie ein Kurs, bei dem wir ein Marketingkonzept für ein lokales Pizza-Restaurant entwickelt haben. Die Inhalte waren sehr praxisorientiert, abwechslungsreich und spannend.
Was viele überrascht: Das akademische Niveau war insgesamt etwas niedriger als an meiner Heimatuni, allerdings hatte man dafür viel mehr zu tun. Jede Woche standen Tests, Gruppenarbeiten, wöchentliche Assignments und Meetings auf dem Programm – und pro Fach zwei Klausuren während des Semesters. Das bedeutete: kontinuierlich am Ball bleiben. Der Vorteil dabei: Der große Prüfungsstress am Ende blieb aus, weil sich alles gut über das Semester verteilt hat.
Mein Stundenplan war angenehm strukturiert – mit zwei langen und zwei kurzen Tagen pro Woche, sowie immer freitags frei. Das ließ viel Raum für Erkundungstouren, Strandnachmittage oder kleine Wochenendtrips. Der Campus selbst war genau so, wie man sich ein amerikanisches College vorstellt: weitläufig, voller Palmen und mit einer ganz besonderen Atmosphäre. Zwar habe ich mich nicht in offizielle Student Clubs eingeschrieben, aber durch den Alltag, Gruppenarbeiten, Strandbesuche und spontane Partys habe ich viele neue Leute kennengelernt.
San Diego ist eine wunderschöne Stadt zum Leben und war für mich der perfekte Studienort: entspannt, sonnig, vielseitig. Ich habe viele Lieblingsorte gefunden – von La Jolla mit seinen Robben und süßen Cafés über den Balboa Park, bis hin zu den Sunset Cliffs, meinem absoluten Lieblingsort für Sonnenuntergänge. Ich hatte ein Auto, was ich nur jedem empfehlen kann, der vor Ort flexibel sein möchte. Viele Studierende teilen sich ein Auto, um die Kosten gering zu halten – das lohnt sich definitiv!
Besonders in Erinnerung bleiben mir die Wochenendtrips und Reisen: Zwei Mal nach Los Angeles, San Francisco, ein unvergessliches Wochenende in Las Vegas, sowie eine Spring Break in Tulum und Cancún mit der Freundesgruppe, die ich während meines Auslandssemesters kennenlernen durfte. Aktuell befinde ich mich auf einem dreiwöchigen Roadtrip durch die umliegenden Orte und Nationalparks, mit Stopps unter anderem in Palm Springs, dem Grand Canyon, Yellowstone und schließlich New York City. All diese Erlebnisse werden mein Auslandssemester noch einmal besonders abrunden.
Rückblickend war mein Semester an der SDSU nicht nur fachlich wertvoll, sondern vor allem eine unglaubliche persönliche Bereicherung. Ich habe gelernt, selbstständig zu planen, mit Herausforderungen umzugehen und neue Perspektiven zu entdecken. Auch wenn ich zwischendurch mal das Gefühl hatte, vor lauter To-do-Listen den Überblick zu verlieren – es hat sich absolut gelohnt!
Mein Rat an alle, die mit dem Gedanken spielen, ins Ausland zu gehen: Fangt frühzeitig an zu planen, lasst euch nicht entmutigen, wenn mal etwas nicht direkt klappt – und nutzt jede Chance, euch weiterzuentwickeln. Das Auslandssemester war für mich mehr als nur Uni im Ausland – es war eine Zeit voller Erlebnisse, Freundschaften und neuer Eindrücke, die ich nie vergessen werde.