
10.04.2025
Erfahrungsbericht von Jannic zum Auslandssemester an der Hawai'i Pacific University
Jannic war 2024 für ein Auslandssemester an der Hawai'i Pacific University in den USA. "Die Erfahrung viele neue Leute aus aller Welt kennenzulernen, zum Sonnenuntergang auf einem Vulkan zu stehen oder nach den Vorlesungen mit Freunden Surfen zu gehen war absolut einzigartig und würde ich ohne zu Zögern nochmals so machen. Die Erlebnisse und Freundschaften die man geschlossen hat sind dem anfänglichen schier endlosen Aufwand und die Überwindung, alleine ins Ungewisse ans andere Ende der Welt zu ziehen, allemal wert. Auch die Erfahrung mal in das amerikanische Bildungssystem einzutauchen und an seinen Englisch Skills zu arbeiten war super interessant."

Universität im Ausland: Hawai'i Pacific University
Universität in Deutschland: HTWG Konstanz
Studiengang in Deutschland: Wirtschaftsingenieurwesen Elektro- & Informationstechnik
Belegte Kurse im Auslandsemester:
- Introduction to Business
- Principles of Management
- Information Tools for Business
- Business Law & Ethics
- Spanish for Beginners
Vorbereitung: Erzähle uns von der Vorbereitung deines Auslandssemesters und warum du dich für deine Uni entschieden hast
Aloha!
Bereits am Anfang meines Bachelorstudiums habe ich mit dem Gedanken gespielt ein Semester im Ausland zu verbringen, eine Infoveranstaltung von GOstralia!-GOmerica! an meiner Hochschule hat mich dann darin nur noch bekräftigt. Da ich auf jeden Fall dem tristen Winter in Deutschland entfliehen wollte und in meinem Fall das Auslands-Bafög fast 100% der Studiengebühren übernahm war Hawaii für mich direkt die erste Option.
Der erste Kontakt und die ersten Schritte mit GOstralia!-GOmerica! waren sehr informativ und übersichtlich, Katharina hatte für jede noch so detaillierte Frage zum Bewerbungsablauf eine Antwort parat, was als Freemover doch schon recht umfangreich ist, da meine Hochschule keine Partnerschaft bzw. Austauschprogramm mit der HPU hat.
Anfangs wirkt die Masse an Bürokratie die einem entgegensteht doch etwas überwältigend, doch mit den Informationen von Katharina konnte man auf jeden Fall alles problemlos bewältigen. Insbesondere für das US-Visum müssen sehr viele Nachweise vorgelegt werden, ich habe in meinem Bewerbungsordner ingesamt 44 Dokumente gezählt, darunter Kontoauszüge, Sprachtests, Studienvereinbarungen, Bürgschaften, Nachweise für das Bafög-Amt usw.
Der bürokratische Wahnsinn erreichte dann mit dem Besuch des US-Konsulats in München seinen Höhepunkt, dieser war aber wesentlich entspannter als erwartet und danach wusste man, dass man es fast geschafft hatte und es den Aufwand auf jeden Fall wert war.
Nachdem ich mich dann noch um Dinge wie die Untermiete meines WG-Zimmers, Zwischenlagerung von Möbeln und das Verabschieden von Freunden und Familie gekümmert hatte, stand im August plötzlich schon der Flug nach Honolulu vor der Türe.
Glücklicherweise konnte ich mich schon vorab mit meinen Kommilitonen und Kommilitoninnen von GOstralia!-GOmerica! connecten, mit denen ich dann für die ersten Wochen in einem Airbnb in Waikiki untergekommen bin, da sich die WG Suche von Deutschland aus dann doch sehr schwierig gestaltet.

Uni und Campus: Wie hat dir die Uni gefallen? Wie waren die Kurse, die du belegt hast? Was hast du sonst auf dem Campus unternommen? Hast du Tipps, wie man am besten andere Studierende kennenlernt?
Am Tag nach unserer Ankunft haben wir erst einmal das Uni Gelände ausgekundschaftet, meine Vorlesungen haben sich auf zwei Bereiche aufgeteilt; die Waterfront Plaza, in der sich die HPU die Gebäude mit verschiedenen Unternehmen teilt sowie der Aloha Tower Marketplace, der wie der Name schon vermuten lässt, eher an einen Marktplatz als an ein Unigelände erinnert.
Die Vorlesungsräume und Anzahl an Studierenden pro Vorlesung sind relativ klein gehalten und kein Vergleich zu großen deutschen Hörsälen. Auch das Niveau der Vorlesungsinhalte liegt deutlich unter dem, was man aus Deutschland gewohnt ist.
Für mich persönlich neu waren die Anwesenheitspflicht in allen Vorlesungen sowie die wöchentlichen Abgaben und/oder Präsentationen, dies variiert aber natürlich je nach gewählter Vorlesung und ProfessorIn. Generell wird viel persönlicher auf die einzelnen Studierenden eingegangen und man ist nicht so anonym wie in manchen deutschen Hochschulen/Unis.
Das Orientation Weekend war eine super Gelegenheit um sich mit den anderen Studierenden zu connecten, das Highlight an dem Wochenende war eine Schiffsfahrt entlang Ala Moana Beach und Waikiki Beach.
Generell war es im Vorhinein schon sehr einfach durch die Facebook Gruppen von GOstralia!-GOmerica! und HPU Internationals viele Internationals kennenzulernen und sich direkt an den ersten Tagen in Honolulu zu treffen, Anschluss zu finden ist hier problemlos möglich.
Stadt und Umgebung: Wie hat dir deine Studienstadt gefallen? Erzähle von deinen Reisen am Wochenende oder in der Semester Break.
Meine KommilitonInnen und ich haben uns für die ersten Wochen direkt in Waikiki niedergelassen, da hier die meisten Studierenden wohnen und man einen guten Ausgangspunkt für sämtliche Aktivitäten hat. Die Wohnungssuche erfordert etwas Geduld und Vorsicht, aber auf Facebook Marketplace oder Craigslist wird man dann doch sehr schnell fündig.
Zwei Kommilitonen und ich hatten das Glück auf Airbnb eine saubere und moderne Wohnung zwei Straßenblöcke vom Waikiki Beach entfernt zu finden. Generell empfiehlt sich auf keinen Fall ungesehen irgendwohin Geld zu überweisen, es sind leider recht viele Betrüger auf dem Wohnungsmarkt in Honolulu unterwegs. Wir haben von einer Kommilitonin gehört die über $2000 bei einem solchen Scam verloren hatte.
Die meisten Internationals haben in Waikiki gewohnt, insbesondere die Straße in der wir wohnten wurde mit der Zeit zu "Little Germany". In Waikiki ist am meisten geboten, es ist sehr touristisch und dementsprechend gehoben sind die Preise. Auch das Nachtleben findet fast ausschließlich hier statt. Zum Surfen ist es auch eine der besten Spots für Anfänger, auch wenn man mit Surfen bisher noch nie etwas zu tun hatte, sollte man es auf jeden Fall einmal ausprobieren! Wie für viele andere war es für mich auch das erste Mal Surfen und nach ein paar Wochen Übung habe ich mir direkt ein eigenes Board gekauft.
Alternativ zu Waikiki bietet sich noch Ala Moana an, hier ist man etwas näher an der Uni, den großen Einkaufszentren und Walmart bzw. Target und kann trotzdem sehr schnell Waikiki und andere Stadtteile mit dem Bus erreichen. Auch in Downtown gibt es Möglichkeiten zu Wohnen wenn man den kürzesten Weg zur Uni haben möchte.
Die Wochenenden haben wir fast immer mit Roadtrips und/oder Wanderungen verbracht, alleine auf Oahu bieten sich so viele wunderschöne Trails zum Wandern an, man sollte auf jeden Fall Wanderschuhe mit nach Hawaii nehmen. Mietwägen wie Pickup Trucks oder Cabrios sind hier generell sehr günstig und die beste Möglichkeit die Insel zu erkunden, falls man sich kein eigenes Auto kaufen möchte.
Die Busverbindungen innerhalb von Honolulu sind vermutlich die besten in den ganzen USA, ich habe jeden Tag den Bus zur Uni genommen und auch ein paar Mal Oahu damit umrundet. Das Semesterticket i.H.v. $250 ist bereits in den Studiengebühren inkludiert. Wenn man etwas flexibler unterwegs sein möchte bietet sich auch an für die Zeit einen Roller zu kaufen, sofern man Parkmöglichkeiten in der Nähe der Wohnung hat.
Flüge zu den anderen Inseln sind recht erschwinglich, insbesondere die Inseln Maui, Kauai und Big Island sollte man auf jeden Fall besuchen da sie doch nochmal jeweils ihren ganz eigenen Charme haben. Wir haben die meisten Inseln an verlängerten Wochenenden oder zum Semesterende besucht.
Fazit: Erzähle uns von den Erfahrungen, die du in deinem Auslandssemester gemacht hast und wie es dich in deiner persönlichen Entwicklung weiter gebracht hat
Die Erfahrung viele neue Leute aus aller Welt kennenzulernen, zum Sonnenuntergang auf einem Vulkan zu stehen oder nach den Vorlesungen mit Freunden Surfen zu gehen war absolut einzigartig und würde ich ohne zu Zögern nochmals so machen.
Die Erlebnisse und Freundschaften die man geschlossen hat sind dem anfänglichen schier endlosen Aufwand und die Überwindung, alleine ins Ungewisse ans andere Ende der Welt zu ziehen, allemal wert. Auch die Erfahrung mal in das amerikanische Bildungssystem einzutauchen und an seinen Englisch Skills zu arbeiten war super interessant.
Ich bin sehr dankbar, dass ich dieses halbe Jahr auf einer kleinen Insel mitten im Pazifik erleben durfte und so viele unvergessliche Erlebnisse und Erinnerungen zurück nach Deutschland nehmen konnte.
An dieser Stelle auch noch einmal ein großes Dankeschön an Katharina, die dieses Auslandssemester überhaupt erst möglich gemacht hat!
Mahalo!